Nr. 150 / 21. Dezember 2000 / ub-mea
Sparkassenpreise 2000
Ozonloch und Gewässerrenaturierung sind Themen
der prämierten Arbeiten
Der 1. Preis der Umwelt-Stiftung der Sparkasse Karlsruhe geht im Jahr 2000 an den Physiker Frank Hase. Prämiert wird seine Doktorarbeit, die er an der Fakultät für Physik der Universität Karlsruhe angefertigt hat. Sie befasst sich mit der Messung von Spurengasen, ihrem Einfluss auf die Ozonbildung und deren Verbreitung in der Stratosphäre. Den 2. Preis erhält die Geoökologin Karin Jehn für ihre Untersuchungen zur Gewässerrenaturierung, mit der sie an der Fakultät für Bio- und Geowissenschaften promovierte. Der Umweltpreis der Sparkassenstiftung ist mit insgesamt 10.000 Mark dotiert.
Am Institut für Meteorologie und Klimaforschung, einem gemeinsamen Institut von Universität und Forschungszentrum Karlsruhe, befasst man sich schon seit längerer Zeit mit den stofflichen Vorgängen in der höheren Atmosphäre, die zur Bildung, aber auch Gefährdung ("Ozonloch") der lebensnotwendigen Ozonschicht führen. Preisträger Frank Hase hat die am Boden stationierten Messgeräte und die Methodik verbessert, die die Wechselwirkung zwischen der Sonnenstrahlung und den Gasmolekülen in der Atmosphäre durch Infrarotspektroskopie nutzen. Mit den damit in Nordschweden gewonnenen Daten erhielt er sehr genaue Spurengasprofile in der Stratosphäre, mit denen er die bisher am Institut betriebenen Modelle zur Beschreibung und Vorhersage der Ozonentwicklung verbessern konnte.
Die Begradigung, Verbauung oder gar Verdohlung von Fließgewässern ist mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden, zu nennen sind vor allem die Gefährdung durch Hochwasser und die drohende Abnahme der Arten- und Landschaftsvielfalt. Vielfach bemühen sich Gemeinden und Gewässerverwaltungen, korrigierte Gewässerläufe zu renaturalisieren. Karin Jehn hat Renaturierungsmaßnahmen an zehn Gewässern oder Gewässerabschnitten in der Oberrheinebene zwischen Baden-Baden und Lahr untersucht und bewertet. Als Vergleich hat sie einen naturnah gebliebenen Wiesenbach herangezogen. Über drei Jahre hinweg verfolgte sie die räumlichen und zeitlichen Veränderungen der Ufer- und Gewässervegetation. Die Analyse der Vegetation und die Erfolgsbewertung führen zu Empfehlungen zur Optimierung der Maßnahmen. Folgende Ergebnisse lassen sich zusammenfassen: Spontan begrünte Bereiche zeigen bessere Ergebnisse als eingesäte Standorte. Außerdem entwickelt sich die Vegetation auf den Uferböschungen besser, wenn das Mähen unterbleibt. Besonders wichtig ist allerdings die großzügige Gestaltung des Bachbetts.
Nähere Informationen:
Dipl.-Biol. Ulrich Becksmann, Tel.: (0721) 608 2053
Die Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi150.html
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi150.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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