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09.02.1998 00:00

International Tele-University

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Gemeinsame Pressemitteilung 06. Februar 1998

    International Tele-University Germany (ITUG) nimmt Gestalt an

    Internationale Tele-Universitaet will ,global player" auf dem Weltmarkt des Tele-Lernens werden - Innovatives Konzept der vier badischen Universitaeten richtet sich an kuenftige Studierende auf der ganzen Welt - Auch Berufstaetige sollen erstklassige Weiterbildung erhalten - Bundesrepublik ist zur Zeit noch Entwicklungsland auf diesem Gebiet - Jetzt tickt Zeituhr fuer die in Deutschland einmalige Uni

    Die Universitaeten Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim wollen gemein-sam eine International Tele-University Germany (ITUG) aufbauen, an der Studie-rende aus aller Welt international anerkannte Abschluesse erwerben koennen. Damit praesentieren die vier Universitaeten ein zukunftsweisendes Modell, das in Deutschland keine Parallele findet und einen weltweiten Markt fuer Aus- und Wei-terbildung erschliesst - ein Gebiet, auf dem die Bundesrepublik zur Zeit noch Entwicklungsland ist. Allein die Anschubfinanzierung wird mit 60 Millionen Mark beziffert. Partner aus der Wirtschaft wie SAP, debis AG, IBM Deutschland, Alcatel SEL AG und CEC Digital sowie die Verlage Springer, Heidelberg, dpunkt, Huet-thig, Klett und Spektrum wollen ebenso mit von der Partie sein wie weitere oeffent-liche Einrichtungen.

    Die vier Universitaeten hatten im Mai 1997 ihren Vorschlag fuer einen Ideenwettbe-werb des Bundesministeriums fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Techno-logie (BMBF) eingereicht, der die ,Nutzung des weltweit verfuegbaren Wissens fuer Aus- und Weiterbildung und Innovationsprozesse" zum Inhalt hat. Im vergange-nen Herbst kam die International Tele-University Germany (ITUG) in die Endaus-scheidung des Wettbewerbs - in die Runde der letzten 15 aus 251 Vorschlaegen. Bis Ende Februar muessen die Universitaeten nun den endgueltigen Antrag ausarbei-ten. Fuenf Vorschlaege werden den Zuschlag erhalten, das Ergebnis wird Mitte 1998 bekanntgegeben.

    Das Renommee der beteiligten Universitaeten soll auslaendische Studierende dazu anregen, in groesserem Umfang als bisher wieder deutsche Studienangebote anzu-nehmen. Die Internationale Tele-Universitaet will ausserdem zur Weiterbildung und zum Technologietransfer beitragen. Ihr erklaertes Ziel ist es, ,global player" im Weltmarkt des Tele-Lernens zu werden und das ,Know-how - Made in Germany" wieder zu einem Markennamen werden zu lassen. Nach fuenf Jahren Foerderung durch den Bundesforschungsminister darf die Internationale Tele-Universitaet wirt-schaftlich nicht mehr von oeffentlichen Haushalten abhaengen. Das bedeutet, dass neben der Unterstuetzung durch die Wirtschaft und neben der kommerziellen Verwertung von Lehrmaterialien die Studierenden oder ihre Stipendiengeber kostendeckende Beitraege leisten muessen.

    Das Studium an der Internationalen Tele-Universitaet soll so organisiert werden, dass eine erste, mehr theoretisch ausgerichtete Phase am Heimatort der Studie-renden stattfindet: via Telekommunikation und mit multimedialen Techniken. Die zweite Phase ist als Praesenzphase an den beteiligten Universitaeten angelegt und soll den praktischen Teilen des Studiums und den Abschlussarbeiten dienen. Waehrend beider Phasen ist die individuelle und gruppenweise Betreuung ein zentrales Anliegen der neuen Universitaet, was speziell fuer die Tele-Phase eine grosse technische und organisatorische Herausforderung darstellt.

    Da die wissenschaftliche lingua franca Englisch ist, die englische Sprache zudem erst den Zugang zum Weltmarkt ermoeglicht, wird sie die Sprache des Tele-Teils sein. Auch die Praesenzphase findet in Englisch statt, sieht man von geisteswissenschaftlichen Faechern ab, deren Basis Deutsch ist. Vermieden werden soll, dass die deutsche Sprache als Huerde fuer ein Studium an deutschen Hochschulen wirkt. Auf der anderen Seite wird das Fach ,Deutsch als Fremdsprache" Angebot fuer einen vollen Studiengang der Internationalen Tele-Universitaet sein, wobei auch Kultur und gesellschaftliche Hintergruende vermittelt werden. Die neue Universitaet fuehrt zu international anerkannten Hochschulabschluessen und will ,Kreditpunkte" fuer Kurse und Lehrveranstaltungen vergeben, die weithin Akzeptanz finden.

    Weil die multimediale Aufbereitung von Lehrinhalten sehr aufwendig ist, werden komplette Studiengaenge erst im Lauf der Zeit entstehen. Die Studiengaenge wer-den daher von oben her aufgebaut: zuerst einzelne Spezialkurse aus den ,oberen Etagen", die nach und nach zu Studiengaengen (etwa Bachelor bis Master) zusam-menwachsen. Die beteiligten Universitaeten bringen in diese Kurse und Studien-gaenge die Bereiche ein, in denen sie Spitzenstellungen einnehmen, denn nur so wird die Idee der Internationalen Tele-Universitaet eine Chance haben, sich auf dem Weltmarkt der Bildung einen Platz zu erobern. In der Planung sind derzeit 18 Fachgebiete, aus denen Kurse angeboten werden sollen. Sie reichen von den Geisteswissenschaften ueber die Medizin, die Soziologie, internationales Manage-ment, Umweltforschung, Chemie bis hin zu Ingenieurfaechern und Informatik.

    Damit die Tele-Phase realisiert werden kann, muessen Hochschulen in den Ziellaen-dern als Partner gewonnen werden. Sie sollen die Internationale Tele-Universitaet

    bei der Betreuung von Studenten unterstuetzen und technische Infrastruktur be-reitstellen. Eine solche Partnerschaft kann auf Dauer nur funktionieren, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht und in eine Kooperation muendet. AEhnlich sollen Wirt-schaftsunternehmen als Partner in den Ziellaendern aktiv werden. Sie stellen auch Software und technische wie telekommunikative Infrastruktur zur UEbertragung der Lehrinhalte bereit und uebernehmen einen Teil der Betreuung.

    Projektleiter:

    Dipl.-Volkswirt Juergen Karad, Universitaet Karlsruhe, Fakultaet fuer Informatik, Postfach 6980, 76128 Karlsruhe, Tel. 0172/7623138 oder 0721/6083975, Fax 0721 607721, http://itu.ira.uka.de, e-mail: Karad@ira.uka.de

    Projektsprecher:

    Universitaet Freiburg: Prof. Dr. Thomas Ottmann Tel. 0761/203-8161 e-mail: ottmann@informatik.uni-freiburg.de

    Universitaet Heidelberg: Prorektor Prof. Dr. Heinz Horner Tel. 06221/542315 e-mail: horner@rektorat.uni-heidelberg.de

    Universitaet Karlsruhe: Prof. Dr. Peter Deussen, Tel. 0721/608-3975 e-mail: deussen@ira.uka.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Es wurden keine Sachgebiete angegeben
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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