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03.11.2008 16:26

Interne und externe Softwarequalität lässt sich mit Opensource-Tools bewerten

Vera Münch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Informatik

    Softwarequalitätssicherung rückt in den Fokus der offenen Entwicklungsplattform Eclipse / Großes Interesse der Industrie am 3. Karlsruher Eclipse Demo Camp am FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe / Integriertes Werkzeug zur Bewertung interner Softwarequalität im Zeitverlauf vorgestellt

    100 Softwareentwickler aus Industrie und Wissenschaft trafen sich vergangene Woche (30.10.) am FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe zum 3. Karlsruher Eclipse Demo Camp, um sich über die beliebte Opensource-Plattform für Werkzeuge zur Softwareerstellung auszutauschen. Eclipse ist eine der meistgenutzten Entwicklungsumgebungen. Sie wird von nahezu allen großen kommerziellen Softwareanbietern unterstützt.
    "Das Demo Camp hat gezeigt, dass Eclipse zunehmend in Internet- und in Server-Anwendungen zum Einsatz kommt. Daneben zeichnet sich bereits seit geraumer Zeit der sehr begrüßenswerte Trend ab, die Qualität der entwickelten Software mit Eclipse-basierten Werkzeugen zu bewerten", erklärte Professor Dr. Ralf Reussner, Direktor im Bereich Software Engineering (SE) am FZI. Sein Forschungsteam hatte das Eclipse Demo Camp mit den Softwareunternehmen Innoopract Informationssysteme GmbH und andrena objects ag organisiert. Reussner hat an der Universität Karlsruhe (TH) einen Lehrstuhl für Software-Entwurf und Software-Qualität inne.
    Externe SQ: Modell macht am Entwurf die Performance sichtbar
    Gemeinsam mit den Entwicklungspartnern demonstrierten die Wissenschaftler beim Demo Camp, worauf es bei der Qualitätsprüfung von Software ankommt und welche Kompetenzen zu externer und internen Softwarequalitätsprüfung am FZI vorhanden sind. Zur Bewertung der externen Softwarequalität stellten sie das Palladio Component Model (PCM) vor. Dabei handelt es sich um eine Modelliersprache zur Beschreibung komponentenbasierter Software-Architekturen. Damit lassen sich zu einem frühen Zeitpunkt während des Softwareentwicklungsprozesses per Simulation und per Analysetechniken Vorhersagen über die Performance der Anwendung treffen, also über deren Antwortzeiten oder mögliche Ausfälle beim Zugriff durch Endbenutzer. "So können Projektverantwortliche erkennen, welche alternativen Softwareentwürfe die Leistungskriterien am besten erfüllen. Zudem lassen sich bestehende Softwaresysteme damit auf ihre Performanz hin überprüfen", erklärt Dr. Steffen Becker, als FZI-Abteilungsleiter verantwortlich für das PCM-Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Lehrstuhl von Prof. Reussner unterstützt wurde. PCM nutzt das Eclipse Modeling Framework EMF und wird bereits in mehreren Industrie-Projekten eingesetzt. Es stellt damit auch ein besnders gelungenes Beispiel für den Technologietransfer aus einem DFG-geförderten Grundlagenprojekt der Universität in die Industrie dar, bei dem im FZI die Werkzeuge nun systematisch ausgebaut werden.
    Interne SQ: Open-Source-Tool erkennt Strukturprobleme und Duplikate im Code
    Für die interne Softwarequalität, also zur Bewertung des Codes, wurde am FZI SISSy entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Opensource-Werkzeug zur Untersuchung der Struktur objektorientierter Softwaresysteme. "Es übersetzt den Code in eine analysierbare Form", erklärt Becker. So berechnet es Softwaremetriken und erkennt Codeduplikate sowie mehr als 50 Strukturprobleme. Auch SISSy ist bereits in einigen großen Projekten in der Industrie im Einsatz. IBM und einige mittelständische Softwarehäuser kooperieren hier mit dem FZI. Parallel dazu wird das Tool weiterentwickelt. So hat das FZI auf dem Demo Camp erstmals die Integration des Werkzeugs mit dem Tool ISIS von andrena objects gezeigt. Damit ist es nun möglich, die Qualität des Softwarecodes über einen Zeitverlauf zu verfolgen. "Die einzigartige Kombination der beiden Tools erlaubt Projektverantwortlichen, das Projekt besser zu steuern und zeitnah Rückschlüsse zu ziehen, wenn die interne Softwarequalität sinkt", erklärt Becker. Er geht davon aus, dass die beiden Tools in etwa einem halben Jahr als Eclipse-Plugin für den Einsatz in der Industrie startklar sein werden.
    Reussner nach der Veranstaltung: "Die große Resonanz insbesondere aus der Wirtschaft zeigt, dass wir mit dieser Veranstaltung die wichtigen aktuellen Themen rund um die Eclipse-Plattform besetzt haben. Die Veranstaltung zeigt damit wieder einmal die einmalige Win-Win-Situation der Karlsruher Software-Community zwischen hochinnovativen Software-Firmen und den Forschungseinrichtungen."
    Weitere Informationen
    FZI Forschungszentrum Informatik
    Haid-und-Neu-Str. 10-14
    76131 Karlsruhe
    Ansprechpartner: Prof. Dr. Ralf Reussner
    Telefon:+49 721 6594-624
    E-Mail: reussner@fzi.de
    Internet: http://www.fzi.de
    Vera Münch PR+TEXTE
    Telefon: 05121/82613 mobil: +49 171 38 25 545
    E-Mail: info@vera.muench.de
    Über das FZI Forschungszentrum Informatik
    Das FZI ist eine Forschungseinrichtung des Landes Baden-Württemberg und der Universität Karlsruhe (TH). Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in Auftragsforschung entwickelt das FZI für seine Geschäftspartner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben, Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technologietransfer engagieren sich am FZI Professorinnen und Professoren, die an verschiedenen Fakultäten der Universität Karlsruhe (TH) und weiteren Universitäten Informatik und ihre Anwendungen erforschen. Die Forschungseinrichtung ist gemeinnützig.


    Bilder

    Prof. Dr. Ralf Reussner
    Prof. Dr. Ralf Reussner
    FZI
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ralf Reussner


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