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05.01.2001 11:19

Ängstliche Eltern-ängstliche Kinder?

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Die Angsterkrankung Panikstörung gehört zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter dieser Erkrankung. Viele Eltern mit Panikstörung befürchten, die Ängste auf ihre Kinder zu übertragen. Ein Forschungsprojekt am Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden bietet interessierten Familien psychologische Untersuchung und Beratung an.

    Frau L. hat einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich. Nachdem sie die Hausarbeit erledigt hat, ist sie froh, sich endlich zu entspannen. Sie setzt sich zu ihrer Familie vor den Fernseher und legt die Beine hoch. Plötzlich spürt sie wieder einmal wie ihr Herz ohne ersichtlichen Grund zu rasen anfängt. Ihr wird heiß und sie beginnt, schwer zu atmen. Sie glaubt, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr Körper spielt total verrückt. Ihre Tochter kümmert sich ganz besorgt um sie und bittet den Vater, den Notarzt zu rufen. Als dieser eintrifft, fühlt sich Frau L. schon besser. Abends im Bett grübelt Frau L. Sie war 24, als sie Ihren ersten schweren Angstanfall erlebte. Danach kam die Angst immer öfter, einfach so aus heiterem Himmel und ohne Vorankündigung. Ihre Tochter ist jetzt 18. Frau L. befürchtet, dass ihre Tochter die gleiche Angstkrankheit bekommt, und sie trägt Schuld daran. Sie weiss jedoch nicht, an wen sie sich mit dieser Frage wenden kann.

    Frau L. leidet unter einer häufigen Angstkrankheit, die in der Fachliteratur als Panikstörung oder Agoraphobie bezeichnet wird. Hauptmerkmal dieser Erkrankung sind Panikanfälle, die durch eine Vielzahl plötzlich auftretender Symptome wie Herzrasen, Schwindel, Benommenheit, Schwitzen, Übelkeit, Zittern, Atemnot etc. charakterisiert sind. Ein Teil der Betroffenen kann keinerlei Auslöser für die Angst nennen, andere hingegen beschreiben, dass diese Angstzustände vor allem an Orten wie Kaufhaus, Bus, Zug, Fahrstuhl, enge Räume, Höhe etc auftreten. Eine häufige Befürchtung während des Panikanfalls ist, dass dieser schwere körperliche Konsequenzen wie Ohnmacht, Herzinfarkt, verrückt werden etc. zur Folge haben könnte. Die Mehrzahl der Betroffenen versucht daher, die Situationen zu vermeiden, in denen die Anfälle auftreten könnten.

    Viele Betroffene machen sich, wie Frau L., Gedanken über die Auswirkung der Angststörung auf ihre Kinder. Sie möchten gerne Auskunft darüber bekommen, ob ihre Kinder ebenfalls diese Angststörung entwickeln könnten und wenn ja, was sie dagegen unternehmen können.

    An der Technischen Universität Dresden, Lehrstuhl Klinische Psychologie, wird derzeit ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass sich die Klärung dieser Fragestellung zur Aufgabe gestellt hat. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) werden hier Familien untersucht und beraten, bei denen ein Elternteil unter einer Panikstörung/ Agoraphobie leidet. Die Untersuchungen werden am Lehrstuhl für Klinische Psychologie durchgeführt und finanziell entschädigt. In besonderen Fällen können die Familien auch zu Hause aufgesucht werden.
    Interessierte Familien können sich gerne telefonisch, Telefon (03 51) 4 63-69 58, oder schriftlich, TU Dresden, Psychische Gesundheit und Entwicklung, 01062 Dresden, bei Frau Diplom-Psychologin Birgit Nündel informieren.

    Dresden, Januar 2001


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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