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07.11.2008 10:56

Das "Philosophische Café" lädt ein zur Diskussion aktueller Fragen

Ingrid Hildebrand Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

    Kassel. Was ist Gerechtigkeit? Ist etwa der Einkommensunterschied zwischen Reinigungskraft und Manager gerecht? Oder das Glück. Besteht es in der Erfüllung aller Wünsche oder eher in einer Anpassung der Wünsche an die Welt? Und gibt es eine Freiheit des Willens oder erweist sich die angesichts der modernen Hirnforschung als eine Illusion?

    Im "Philosophischen Café" soll diesen Fragen nachgegangen werden. Lebendige Denker schlüpfen in die Rolle bekannter Philosophen - von Laotse über Aristoteles und Kant bis zu Sartre - und wollen dem Publikum allgemein verständlich deren unterschiedliche Denkansätze nahe bringen. Jeweils drei Vertreter der heutigen Philosophie laden ein zu einer Reise durch die philosophische Gedankenwelt von der Antike bis zur Moderne.

    Veranstaltet wird das "Philosophische Café" von Prof. Dr. Walter Pfannkuche, der das Fachgebiet Praktische Philosophie an der Universität Kassel vertritt (Vita und Foto siehe unter http://www.uni-kassel.de/philosophie/pfannkuche.pdf. Vier Veranstaltungen sind bislang geplant, die am 14. November, 11. Dezember, 16. Januar 2009 und 13. Februar 2009, jeweils ab 20 Uhr, im "Gleis 1" im Kasseler Kulturbahnhof stattfinden werden. Der Restaurationsservice von "Gleis 1" steht auch während der Veranstaltung zur Verfügung. Der Eintritt beträgt 9 € bzw. 7 € für Schüler und Studierende. Der Verkauf findet an der Abendkasse statt.

    Das Programm im Einzelnen:

    14. November: Was ist Gerechtigkeit?
    Dass eine Gesellschaft auf Dauer ohne Gerechtigkeit nicht zusammenzuhalten ist, scheint offenkundig. Umstritten ist allerdings, was die Gerechtigkeit erfordert und wo die Ungerechtigkeit anfängt. Welche Einkommensunterschiede etwa zwischen Managern und Reinigungskräften wären gerechtfertigt? Und ist es eine Ungerechtigkeit oder nur Pech, wenn eine Person ihres Arbeitsplatzes beraubt wird? Was schließlich sind die berechtigten Ansprüche, die die schlechter weggekommenen Bewohner dieses Planeten an die Bewohner der Ersten Welt richten können?

    Es disputieren Aristoteles (Walter Pfannkuche), John Stuart Mill (Bernward Gesang), John Rawls (Georg Lohmann); Moderation: Dirk Stederoth.

    11. Dezember: Über die Freiheit des Willens
    Oft können wir anders handeln, wenn wir uns dazu entschließen. Aber hätten wir uns je auch anders entscheiden können, als wir es wirklich getan haben? Ist unser Entschließen und Wollen bedingt durch die Vergangenheit, die uns prägt? Oder bricht die Kette der kausalen Bedingtheit, die die Welt ansonsten im Innersten zusammenhält, sobald ein Mensch seinen Willen bestimmt? Gibt es diese radikale Freiheit von allem Vorhergehenden? Und brauchen wir eine solche Freiheit, um einander verantwortlich machen zu können, um vorwerfen und bewundern, verzeihen und verachten zu können?

    Es disputieren Immanuel Kant (Dirk Stederoth), Friedrich Nietzsche (Henning Hahn),Jean-Paul Sartre (Walter Pfannkuche); Moderation: Martin Norwig.

    16. Januar: Worin besteht das Glück?
    Das Glück, könnte man meinen, wird eintreten, wenn alle unsere Wünsche erfüllt werden. Aber was machen wir dann? Und können wir nicht auch falsche Wünsche haben, solche, deren Erfüllung uns gar nicht zufrieden stellt? Und ist es angesichts der übermächtigen Welt nicht überhaupt sinnlos, dieser die Erfüllung der eigenen Wünsche für eine verschwindende Zeit abtrotzen zu wollen? Ist es nicht Erfolg versprechender, sich vom Begehren so weit wie möglich frei zu machen? Oder wenigstens von der Fixierung auf das eigene Wohl? Kann die Zuwendung zu anderen, die Liebe uns erlösen?

    Es disputieren Lao Tse (Dirk Stederoth), Aristoteles (Walter Pfannkuche), Freud (N.N.); Moderation: Gottfried Heinemann

    13. Februar: Leib und Seele
    Der Körper folgt den Gesetzen von Ursache und Wirkung, doch unser Wollen richtet sich auf das Glück und unser Denken zielt auf die Wahrheit. Dies Streben nach Wahrheit und Glück macht unser seelisches Sein aus. Es ist von Gründen gelenkt und findet doch statt in Gehirnen, in komplexen organischen Gebilden, in denen die Gesetze der Chemie und der Physik das Geschehen verursachen. Wie geht das zusammen, die Welt der Gründe und die der Ursachen? Lässt sich alles Seelische auf Körperliches reduzieren oder müssen wir für die Seele ein davon unabhängiges Wirken postulieren?

    Es disputieren Descartes (Martin Norwig), Nicolai Hartmann (Dirk Stederoth), Gilbert Ryle (Holm Tetens); Moderation: Walter Pfannkuche.

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    Info
    Universität Kassel
    Fachbereich Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften
    Fachgebiet Praktische Philosophie
    Prof. Dr. Walter Pfannkuche
    tel (0561) 804 3546
    e-mail walter-pfannkuche@uni-kassel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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