Die Menschen, die in Hospizen Kinder beim Sterben begleiten, leiden selbst unter sozialen Spannungen, Konflikten, mangelndem Austausch und Informationsfluss in ihren Einrichtungen. Nach mangelnden Arbeits- und Organisationsbedingungen ist das der größte Belastungsfaktor. Gewünscht werden mehr Teamarbeit, offene Kommunikation und Aussprache sowie gegenseitiger Respekt und Wertschätzung. Das fanden der an der Hochschule Niederrhein tätige Psychologe Prof. Dr. Christian Loffing und die Psychologin Dina Philipp in einer bundesweiten Studie heraus. Darin einbezogen waren 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sechs der acht stationären Kinderhospize in Deutschland im Jahr 2007.
Ziel war die Erfassung der psychischen Belastungen, der Fähigkeit, diese zu bewältigen sowie der psychischen Ressourcen, um gesund zu bleiben und langfristig in der Kinderhospizarbeit tätig zu sein. Daraus abgeleitet wurden Empfehlungen zur Teamentwicklung, flexibler Führung sowie ausgewogener Work-Life-Balance. "Unsere Befragungen zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kinderhospizen verstärkt sozialen Spannungen und emotionalen Belastungen ausgesetzt sind", so Prof. Dr. Loffing, der früher an der Steinbeis-Hochschule Berlin lehrte und forschte und jetzt als Stiftungsprofessor im Fachbereich Sozialwesen in Mönchengladbach tätig ist.
Mit Spannungen und Belastungen steigt zugleich das Risiko für gesundheitsgefährdenden Stress, da die Mitarbeiter in den Hospizen sehr viel häufiger unter sozialen Auseinandersetzungen und Streit sowie unter Ärger, Ängsten und Einsamkeit litten. Schutz bieten dagegen eine erhöhte Distanzierungsfähigkeit sowie eine deutlich geringere Verausgabungsbereitschaft. "Auch die Angst vor dem Sterben wichtiger Bezugspersonen ist bei den Mitarbeiterinnen in Kinderhospizen viel geringer ausgeprägt als bei anderen Menschen", sagt der Diplom-Psychologe, der an der Hochschule Niederrhein das Fach "Psychosoziale Interventionen" lehrt. Wiederum mit Unterstützung des Bundesverbandes Kinderhospiz erforscht er derzeit, wie den Geschwistern lebensbegrenzt erkrankter Kinder kindgerecht geholfen werden kann, den bevorstehenden Verlust des Bruders oder der Schwester psychisch zu bewältigen.
Kontakt: Prof. Dr. Christian Loffing, Telefon: 02161/186-5668 oder 0172/7118457
Die Belastung von Mitarbeiterinnen in Kinderhospizen erforschte Prof. Dr. Christian Loffing, hier im ...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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