Neue Studie dokumentiert Modellprojekte aus den Ballungsräumen verschiedener Industrieländer
Berlin/Frankfurt/Main/Oldenburg. Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern ist in den letzten Jahren die Zahl der Projekte und Initiativen angestiegen, die sich mit Möglichkeiten neuartiger Versorgungs- und Sanitärkonzepte im Bereich der Wasserinfrastruktur befassen. Bisher gab es jedoch keinen systematischen Überblick dieser Initiativen. Eine aktuelle Studie des Forschungsverbundes netWORKS bündelt im Sinne einer Bestandsaufnahme internationale Erfahrungen und dient damit auch als Grundlage für Überlegungen zu den Möglichkeiten der Transformation städtischer Wasser-Infrastrukturen in Deutschland. An der Untersuchung waren maßgeblich das Deutsche Institut für Urbanistik, die Arbeitsgruppe für regionale Struktur und Umweltforschung sowie das Institut für sozial-ökologische Forschung beteiligt.
In die Studie wurden solche Projekte einbezogen, die in einem ökonomisch-institutionellen Umfeld realisiert wurden, das dem Deutschlands vergleichbar ist. Betrachtet wurden vor allem Ballungsräume. Damit eine Übertragbarkeit der Erfahrungen auf Deutschland bewertet werden kann, wurden die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den untersuchten Ländern und Regionen berücksichtigt. So sind im Gegensatz zu Deutschland abnehmende Bevölkerungszahlen in anderen Industrienationen eher selten ein Anlass, über notwendige Anpassungsstrategien in der Ver- und Entsorgung nachzudenken. Häufig sind es der anhaltend hohe Siedlungsdruck oder die Auswirkungen des Klimawandels, die eine Fortsetzung der bisherigen Ver- und Entsorgungsmodelle erschweren. Doch auch die klassischen Probleme unzureichender Wasserressourcen geben vielfach den Ausschlag für die Suche nach neuen, nachhaltigen Ver- und Entsorgungskonzepten.
Eines der untersuchten Beispiele ist das Wohngebiet Lanxmeer auf dem Gebiet der niederländischen Kommune Culemborg (27.000 Einwohner). Dort wurde seit Mitte der 1990er Jahre ein Konzept nachhaltiger Stadtentwicklung umgesetzt. Der Wasserversorgung und dem Umgang mit häuslichem Abwasser kam dabei eine besondere Rolle zu. Ein weiteres dokumentiertes Projekt liegt in der japanischen Hafenstadt Fukuoka City (1,3 Mio Einwohner), wo mittlerweile ein Gebiet von knapp 8 km2 mit recyceltem Abwasser für die Toiletten versorgt wird. Die Größenordnung dieses Projekts zeigt, dass neue Versorgungs- und Sanitärkonzepte im Bereich der Wasserinfrastruktur ihr Nischendasein zunehmend verlieren.
Die Studie ist als netWORKS-Paper Nr. 25 erschienen und kann kostenlos beim Deutschen Institut für Urbanistik bezogen werden. Auch als Online-Veröffentlichung steht sie zur Verfügung und kann von der Website des Projekts herunter geladen werden: http://www.networks-group.de/veroeffentlichungen/index.phtml
Nähere Informationen zum Forschungsverbund und zum Projekt "Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft" sind im Internet unter www.networks-group.de/ zu finden.
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Weitere Informationen/Projektleitung:
Dipl.-Sozial-Ökonom Jens Libbe, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin,
Telefon: 030/39001-115, E-Mail: libbe@difu.de
PD Dr. Thomas Kluge, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt/M., Telefon: 069/7076919-18, E-Mail: kluge@isoe.de
Internet: www.networks-group.de
Hintergrund:
Der Forschungsverbund netWORKS entwickelt konzeptionell innovative und nachhaltige Lösungen für die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Praxisbezogen erarbeitet netWORKS Entscheidungshilfen für Kommunen als Verantwortliche für die Festlegung und Erbringung von Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie für die diese Leistungen ausführenden (kommunalen) Ver- und Entsorgungsunternehmen bzw. -betriebe
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Initiiert vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) wird die Forschungsgruppe von verschiedenen Forschungseinrichtungen getragen (kooperierende Institute: Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU), Oldenburg, Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU), Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl für Stadttechnik, Cottbus, COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt, Darmstadt, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH, Mülheim a.d. Ruhr).
Das Projekt "Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts "Sozial-ökologische Forschung" gefördert. Im Forschungsverbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Ökonomie, Soziologie, Recht, Raumwissenschaft, Stadttechnik und Ökologie - je nach Projekt in unterschiedlicher institutioneller und fachlicher Zusammensetzung: www.networks-group.de.
Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck - über ein Belegexemplar bzw. einen Beleglink an die Difu-Pressestelle würden wir uns sehr freuen!
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Grundlage des Handelns des als GmbH geführten Instituts ist die Gemeinnützigkeit. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. (VfK) ist alleiniger Gesellschafter der GmbH.
Kurzinfo: Arbeitsgruppe für regionale Struktur und Umweltforschung GmbH
Die Arbeitgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH, Oldenburg, ist eine interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppe, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in den Bereichen Ökonomie, Regional- und Strukturplanung sowie Umwelt- und Naturwissenschaften arbeitet.
Kurzinfo: Institut für sozial-ökologische Forschung
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist ein national und international tätiges Forschungsinstitut der integrierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung. Das besondere Profil des 1988 in Frankfurt am Main gegründeten Instituts besteht in einer fachübergreifenden Umweltforschung, die im Sinne eines transdisziplinären Forschungsansatzes mit dem Wissen verschiedener sozialer Akteure und Akteursgruppen verknüpft wird. Das Institut gehört damit zu den wenigen Forschungseinrichtungen, die theoriegeleitet aber zugleich umsetzungsorientiert an der Erzeugung transdisziplinären Wissens im Spannungsfeld von Natur und Gesellschaft arbeiten. Das Institut bietet zukunftsfähige Lösungskonzepte und Analyse-Instrumente für politische, ökologische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungsdynamiken und liefert damit praxisrelevante Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung und Nachhaltigkeitsforschung.
Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck - über ein Belegexemplar bzw. einen Beleglink würden wir uns sehr freuen!
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Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Sybille Wenke-Thiem
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Geschäftsführer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann, Dipl.-Kfm. Andreas Meißler
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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