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16.01.2001 10:09

Pathologisches Glücksspiel

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Über aktuelle Forschungsstandards zum Thema Zwangserkrankungen unter besonderer Berücksichtung des pathologischen Glückspiels informiert Professor Iver Hand vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in seinem Vortrag am Mittwoch, dem 24. Januar 2001, um 17.00 Uhr, im Zentralen Hörsaal (Haus 22) des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

    Fast jeder kennt zwanghafte Denk- und Handlungsweisen, die ab und an mal auftreten. Vor allem in Belastungssituationen ist dies völlig normal. Krankhaft wird es jedoch, wenn Menschen "ohne ihr Wollen" zu einem bestimmten Verhalten aus ihrem Inneren heraus gezwungen werden. Beispiele dafür sind ein ständiger Kontroll-, Putz-, Wasch- oder Sammelzwang. Diese Zwangserkrankungen sind für die Betroffenen selbst sehr qualvoll. Depressionen und Selbstwertverlust sind eine häufige Folge. Auch pathologisches Spielverhalten kann sich zu einer Zwangserkrankung entwickeln. Etwa 80 Prozent aller Bundesbürger spielen, aber nur ein Bruchteil von diesen bekommt so einschneidende Probleme damit, dass von krankhaftem Spiel die Rede sein kann. Am häufigsten sind Spieler an so genannten Geldspielautomaten in ärztlicher Behandlung. Daneben gibt es Spieler, die überwiegend in Casinos spielen. Pferdewetten und Lotterien sind weitere Glücksspielarten. Darüber hinaus gibt es einen kaum überschaubaren illegalen Glücksspielbereich. Anfällig für pathologisches Spielverhalten sind meist Menschen, die ihre gesamte Lebensführung als überwiegend ablehnend und von negativen Gefühlen, wie Angst, Depression, Schuldgefühlen, geprägt ansehen und vor diesem Negativzustand in eine Schein- oder Traumwelt ausweichen und sich dort von sich selbst abzulenken versuchen. Die Betroffenen leiden allgemein unter einem deutlichen Mangel an Sinnorientierung in der Lebensführung. Sie spielen jedoch immer weiter, obwohl negative soziale Konsequenzen, familiäre Konflikte und finanzielle Probleme ständig zunehmen.

    Noch bis vor einigen Jahren schien die Therapie von Zwangserkrankungen wenig erfolgversprechend zu sein. Dies hat sich inzwischen maßgeblich geändert. Im ambulanten und stationären Bereich der Psychotherapie sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen entwickelt worden, die zu einer Verbesserung führen können. Bei der Behandlung der jeweiligen Erkrankung sind dabei die spezifische Wirkung des zwanghaften Verhaltens, die individuellen Eigenschaften des Betroffenen und die Besonderheiten seines sozialen Umfelds zu berücksichtigen.

    Telefonische Rückfragen zur Veranstaltung unter 0391/67 13480, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, OA PD Dr. Staedt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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