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21.11.2008 15:30

Leben mit Anenzephalie

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Tagung an der Universität Erfurt am 21./22.November will konkrete Hilfen für betroffene Eltern geben

    Eine Tagung zum Thema "Leben mit Anenzephalie" veranstaltet am 21./22. November 2008 des Fachgebiet Sonder- und Sozialpädagogik der Universität Erfurt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Im Rahmen der Tagung werden betroffene Eltern über ihre Erfahrungen berichten. Experten wollen ihnen konkrete Hilfen geben.

    Getagt wird am Freitag (21.11.) ab 16 Uhr im Priesterseminar am Dom. Interessierte Medienvertreter sind insbesondere zu dem Vortrag des bekannten Neurowissenschaftlers Dr. Björn Merker von der Universität Uppsala/Schweden am Samstag um 11 Uhr in die Villa Martin (Katholisch-Theologische Fakultät auf dem Campus in der Nordhäuser Straße 63 eingeladen). Merker, bekannt durch seine Forschungen zum Thema "Bewusstsein ohne Großhirn", spricht zu "Neurowissenschaftlichen Erkenntnissen über schwerste Hirnschädigungen illustriert durch Video-Sequenzen".

    Anenzephalie bedeutet das Fehlen des Großhirns und ist die häufigste Fehlbildung des Gehirns (ca. 1:1000 Lebendgeborene). Es gibt keine Heilung. Die Überlebensdauer der betroffenen Kinder ist kurz (maximal wenige Tage). Zunehmend gibt es Eltern, die sich für das Kind entscheiden und die Schwangerschaft fortsetzen. Sie nutzen die gewonnene Zeit, um das kurze Zusammensein mit ihrem Kind bereits vor der Geburt bewusst zu erleben sowie in Ruhe Abschied zu nehmen. Dieser Trend ist international zu beobachten. Angesichts der massiven Schädigung des Gehirns und der kurzen Lebenserwartung stellen sich anthropologisch-ethische Grundfragen des Menschseins sowie Fragen nach den Voraussetzungen für Bewusstsein, Wahrnehmung und Empfindung. Hinzu kommen praxisrelevante Forschungsaufgaben der Entwicklung adäquater Angebote zur Begleitung von Eltern und Kind.

    Seit 2003 besteht eine Forschungskooperation des Fachgebietes Sonder- und Sozialpädagogik/ Lehrstuhl Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung (Prof. Dr. Harald Goll) mit dem Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt (Prof. Dr. Josef Römelt). Gemeinsam wurden vier internationale Tagungen zur Situation von Kindern mit Anenzephalie und ihren Eltern durchgeführt. Daraus entstand ein interdisziplinär angelegtes "Netzwerk Anenzephalie" aus den Bereichen Medizin, Philosophie, Psychologie, und Rechtswissenschaften. Der kulturwissenschaftliche Zugang, die interdisziplinäre Zusammensetzung und die Einbindung betroffener Eltern als Experten in eigener Sache bilden ein zentrales Charakteristikum und methodisches Element der Erkenntnisgewinnung dieses Forschungsverbundes.

    Weitere Informationen/ Kontakt:
    Tel.: 0361-737-1096 oder -2505


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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