Augsburg/CW - Sie "schwingen zwischen der Metapoesie und dem Schweigen. Sie untersuchen, das Nicht-Gesagte in der Sprache", sagt Jaime Siles über seine Texte. Am 4. Dezember 2008 macht der spanische Lyriker, Altphilologe und UN-Kulturattaché auf seiner vom Instituto Cervantes organisierten "Dichterreise" durch Deutschland mit einer zweisprachigen Lesung an der Universität Augsburg Station. Auf Einladung Instituts für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien (ISLA) liest er ab 19.00 Uhr im Hörsaal IV des großen Hörsaalzentrums aus seinen Gedichten. Der Eintritt zu diesem von dem Augsburger Hispanisten Prof. Dr. Thomas M. Scheerer moderierten Abend ist frei.
Vom literarischen Renommee Jaime Siles' zeugen zahlreiche bedeutende Literaturpreise, die ihn als einen der wichtigsten und berühmtesten Vertreter der spanischen Gegenwartslyrik ausweisen. Als promovierter Altphilologe, der bereits an zahlreichen deutschsprachigen Universitäten - darunter Tübingen, Köln, Wien, Salzburg, Bern und St. Gallen - gearbeitet hat, ist der 57-Jährige heute Inhaber einer Professur für Latein an der Universität seiner Geburtsstadt Valenzia. Zugleich vertritt er das Königreich Spanien als Botschafter bei der UNESCO. Auf seiner "Dichterreise" durch ganz Deutschland, die neben den bayerischen Stationen München, Passau, Regensburg und Augsburg zahlreiche weitere Städte streift, begegnet das Publikum demnach nicht nur einem prominenten Autor, sondern auch einem höchst kompetenten Gesprächspartner zu Fragen der Wissenschaft und Kultur Spaniens.
Botschafter der Sprache und der reinen Poesie
Mit seinen Gedichtsammlungen und Essays nimmt Jaime Siles eine herausragende Position im spanischen Literaturbetrieb der Gegenwart ein. Er hat sich als scharfsinniger Essayist und ausgezeichneter Übersetzer auch deutscher Autoren wie Paul Celan oder Botho Strauß einen herausragenden Ruf erworben. Als Dichter stellt sich Siles mit seinen Texten in die Tradition der sogenannten "poesía de pensamiento", was im Deutschen am ehesten mit "Gedankenlyrik" wiedergegeben werden kann. Benannt wird hierbei jene Poesie, die Siles mit seinen von der Genauigkeit des Begriffs bestimmten Dichtungen der Sprache entlockt. Ist die Sprache so in ihrer höchsten Güte freigelegt und entfaltet, lässt Siles sie, einer musikalischen Komposition gleich, erklingen. Ein Blick auf die Titel seiner Gedichte belegt diesen Eindruck, nennt er sie doch immer wieder "canciónes", Lieder. Häufig schlägt er Brücken zur Bildenden Kunst, wenn er etwa Monet, Rodin oder Gaugain in seinen Gedichten zitiert. Selbst ganze Gedichtzyklen stellt er unter dem Aspekt der Musikalität zusammen, so etwa in der Anthologie "Música de agua" (Wassermusik), für die er 1983 mit dem renommierten "Premio Nacional de la Critica" ausgezeichnet wurde. Zu den weiteren Büchern, mit denen Siles sich als einer der bedeutendsten spanischen Lyriker der Gegenwart etabliert hat, zählen "Semáforos, semáforos" (1989) und "Himnos tardíos" (1998).
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Termin: Donnerstag 4. Dezember 19.00 Uhr, Universität Augsburg, Großes Hörsaalzentrum, HS IV, Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg
Moderation: Prof. Dr. Thomas M. Scheerer
Eintritt: frei
Veranstalter: Instituto Cervantes München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien (ISLA) der Universität Augsburg
Kontakt: Prof. Dr. Thomas M. Scheerer, Telefon 0821/598-5654 oder -5655,
thomas.scheerer@phil.uni-augsburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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