Wie sollten Menschen qualifiziert werden, damit in sie in jenen Konfliktgebieten schlichtend eingreifen können, in denen das Menschenrecht kein Pfifferling wert ist? Um aktive Trainingsmethoden, Rollenspiele und Diskussionsmethoden ging es auf einem internationalen Expertentreffen in Pisa (Italien), an dem auch drei Wissenschaftler des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) beteiligt waren.
Bochum, 17.01.2001
Nr. 13
Menschenrechte überwachen - Streit schlichten
Neue Methoden zur Ausbildung der Ausbilder
IFHV-Wissenschaftler im EU-Trainingsprogramm
Wie sollten Menschen qualifiziert werden, damit in sie in jenen Konfliktgebieten schlichtend eingreifen können, in denen das Menschenrecht kein Pfifferling wert ist? Um aktive Trainingsmethoden, Rollenspiele und Diskussionsmethoden ging es auf einem internationalen Expertentreffen in Pisa (Italien), an dem auch drei Wissenschaftler des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) beteiligt waren.
Bochumer bilden aus
Menschenrechtsförderung und -beobachtung sind in den letzten zehn Jahren zu einer zentralen Aufgabe der EU-Außenpolitik geworden. Allein auf dem Balkan sind Tausende europäischer Helfer tätig, um zum Aufbau von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie beizutragen. Viele davon sind durch Wissenschaftler des IFHV in den beiden europäischen Master-Studiengänge "Human Rights and Democratization" und "Humanitarian Assistence" ausgebildet worden. An diesen Studiengängen ist das IFHV seit vier bzw. acht Jahren mit mehreren anderen europäischen Universitäten beteiligt.
Herausforderungen: Unterschiede in Kulturkreisen und Vorwissen
Diese europäischen Masterprogramme stellen nicht nur inhaltlich hohe Anforderungen an die Wissenschaftler, sondern auch methodologisch und pädagogisch: In kurzer Zeit muss ein umfangsreiches Wissen an eine international und interdisziplinär zusammengesetzte Studentenschaft vermittelt werden, deren Teilnehmer unterschiedliche Vorbildungen mitbringen und aus verschiedenen Kulturkreisen stammen. Traditionelle Lehrmethoden sind folglich durch moderne Verfahren zu ergänzen. Diesem Zweck diente das von der EU finanzierte viertägige Intensivprogramm "Training the Trainers", das in der letzten Woche an der Scoula Superiore Sant' Anna in Pisa. Der Untertitel der Veranstaltung "The Class Environment: Avanced Principles and Methods in the Training Process" bringt die Zielsetzung zum Ausdruck: Mit welchen modernen Mitteln sollen Ausbilder die späteren Einsatzhelfer einerseits exakte Kenntnisse auf dem Gebiet der Menschenrechte beibringen und sie gleichzeitig in Techniken ausbilden, wie sie in Konfliktlagen streitschlichtend wirken können. Solche Qualifikationen wurden in Pisa durch interaktive Trainingsmethoden, in Rollenspielen und Diskussionsrunden nach der Fishbowl-Methode unter der Anleitung internationaler Experten geübt.
Erfahrungen für RUB-Masterprogramme
Insgesamt nahmen an der Veranstaltung 15 Menschenrechtsexperten von der UNO, OSZE, dem Europarat und den Universitäten Pisa und Bochum teil. Nun muss die Evaluation der Veranstaltung zeigen, ob dieses "Training the Trainers"-Programm demnächst an der Ruhr-Universität Bochum fortgesetzt wird. Für die Bochumer Wissenschaftler kann jedenfalls eingeschätzt werden, dass die vielen neuen Anregungen direkt in die beiden europäischen Masterprogramme und die Lehrveranstaltungen, die IFHV-Wissenschaftler beim Auswärtigen Amt durchführen, einfließen.
Weitere Informationen
Dr. iur. habil. Hans-Joachim Heintze, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-27933, Fax: 0234/32-14208
http://www.ruhr-uni-bochum.de/ifhv/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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