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17.01.2001 16:15

Hegel-Tag am 24. Januar an der Uni Jena

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena (17.01.01) Mit einem Aufsehen erregenden Hegel-Tag erinnert das Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität an die Ankunft des damals noch völlig unbekannten Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Jena vor ziemlich genau 200 Jahren. Am 24. Januar 2001 um 19.00 Uhr stellen sich im Jenaer Volkshaus drei Hegel-Interpreten von internationalem Rang dem Publikum vor: der Wiener Schriftsteller Robert Menasse, der zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanciers der Gegenwart zählt, der amerikanische Philosoph Terry Pinkard und der Münchner Pianist und Musikwissenschaftler Siegfried Mauser.

    "Wir versprechen uns von diesem Abend ein geistiges Abenteuer, für das die Zuhörer nichts weiter als Neugierde und Aufgeschlossenheit mitbringen müssen", baut Institutsdirektor Dr. Klaus Vieweg möglichen Ängsten vor philosophisch-abgehobenen Diskursen vor. Dank einer Förderung durch die Ernst-Abbe-Stiftung ist der Eintritt frei. Im kommenden Wintersemester wird es dann an der Uni Jena eine Ringvorlesung "Das Interesse des Denkens - Hegel aus heutiger Sicht" mit führenden Gegenwartsphilosophen wie Richard Rorty, Robert Pippin, John McDowell und Dieter Henrich geben.

    Robert Menasse eroberte sich mit seiner Prosatrilogie "Sinnliche Gewißheit", "Selige Zeiten, brüchige Welt" und "Schubumkehr" einen festen Platz im deutschen Literaturbetrieb. In diesen umgekehrten Bildungsromanen hat er Hegel buchstäblich auf den Kopf gestellt: Das Wissen erweist sich als Täuschung, die Wahrnehmung bietet keinen Halt, das Bewusstsein löst sich auf im Nichts. Flankiert hat Menasse diese literarische Auseinandersetzung mit Hegel durch Essays wie der "Phänomenologie der Entgeisterung", der auch als Basis für seine Jenaer Lesung dienen wird.

    Der Philosoph Terry Pinkard steht für die Renaissance der Hegel-Rezeption in den USA. Sein Vortrag über "Subjektivität - Endlichkeit - Idealismus" gipfelt in der Frage: "Was heißt es heute, Hegelianer zu sein?" Schließlich stellt Siegfried Mauser in einem Gesprächskonzert den Zusammenhang von Hegels Dialektik und Beethovens Sonatenform vor.

    Ziemlich genau vor 200 Jahren, im Januar 1801, kam der junge Privatgelehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel nach Jena. In der Philosophie war er noch ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, und Spötter meinten, der befreundete Schelling habe sich in ihm eine Verstärkung seiner Anhängerschaft aus dem Schwäbischen in die Saalestadt holen wollen. Doch schon wenige Monate später sorgte Hegel mit seiner berühmten Differenzschrift für Aufsehen in der geistigen Welt, deren Zentrum damals die Saalestadt bildete.

    Seinen Ruhm für die Nachwelt begründete der Jenaer Philosoph dann als Mitherausgeber des "Kritischen Journals" (ab 1802), vor allem aber mit seinem Hauptwerk, der "Phänomenologie des Geistes" (1806). In der aktuellen philosophischen Wissenschaft verzeichnet man derzeit eine ungeahnte Hegel-Renaissance. Selbst einige führende amerikanische Denker der Analytischen Philosophie richten wieder ihren Blick auf ihn - und auf Jena.

    Ansprechpartner:
    Dr. Klaus Vieweg
    Geschäftsführender Direktor des Instituts für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Tel.: 03641/944140, Fax:, 944122

    Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Fürstengraben 1
    D-07743 Jena
    Telefon: 03641 · 931030
    Telefax: 03641 · 931032
    E-Mail: roe@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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