Die Verbindung von 3-D-Diagnostik, Planung des Eingriffs am Computer und die Navigation beim Eingriff macht den chirurgischen Eingriff bei einer Implantation künstlicher Zahnwurzeln schonender. Derzeit befinden sich verschiedene Planungs- und Navigationssysteme in der Erprobung. Experten präsentieren aktuelle Ergebnisse auf dem 22. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Frankfurt/Main.
Die Fortschritte in der Implantologie, etwa schonendere Eingriffe oder das bessere Management von Knochen und Weichgewebe, basieren auch auf neuen und besseren diagnostischen Möglichkeiten wie der dreidimensionalen Diagnostik. Voraussetzung für diese ist die Computertomographie oder die Digitale Volumentomographie (DVT). Die Untersuchung mit der DVT geht im Vergleich zum CT mit einer erheblich geringeren Strahlenbelastung einher. "Die 3-D Diagnostik erlaubt eine exakte Vorhersagbarkeit des implantologischen Eingriffs", erklärt Professor Germán Gómez-Román vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Tübingen. Aufgrund einer exakten Planung am Computer ermöglicht diese Diagnostik einen Implantateingriff "ohne Schnitte", bei dem der Knochen nicht mehr freigelegt werden muss. Gómez-Román: "Nicht mehr der ist heute ein großer Chirurg, der große Schnitte macht, sondern, der den Eingriff so schonend wie möglich durchführt." ist heute Mittels einer 3-D gestützten Navigationsschablone, die von einem Speziallabor auf Grundlage der diagnostischen Daten produziert wird, ist der Implantologe in der Lage den Implantateingriff sehr schonend durchzuführen, eine etwa drei Millimeter kleine Öffnung in der Schleimhaut genügt, um das Implantat zu setzen.
Auf dem Prüfstand steht auch die direkte Navigation ohne Schablone, bei der der Computer eine Art Zielscheibe für den Bohrer liefert, indem er Punkte im Mund des Patienten mit Reflektoren des Bohrers abgleicht. "Diese Strategien ermöglichen es, dass das Implantat so gesetzt wird, dass die nachfolgende prothetische Versorgung erleichtert wird", betont Gómez-Román.
Auch wenn Kieferknochen aufgebaut werden muss, profitiert der Patient von den modernen Diagnoseverfahren. Sie helfen dem Zahnarzt, die Verletzung von Nachbarstrukturen zu vermeiden und den aufwändigeren Eingriff kontrolliert und minimalinvasiv durchzuführen. So ist z. B. bei der Sinusbodenelevation - wenn Knochengewebe der Kieferhöhle im Oberkiefer aufgebaut werden muss - durch 3-D Diagnostik eine maximale Gewebeschonung möglich. Der Arzt kann so sehen, in welchem Ausmaß Knochen aufgebaut werden muss und wie die genauen anatomischen Verhältnisse sind. Dadurch ist er in der Lage, den Eingriff schonender zu gestalten.
Die neuen schonenden Verfahren liefern vergleichbare Ergebnisse der Eingriffe bei erheblich reduzierter postoperativer Schwellung, weniger Probleme und Wundheilungsproblemen.
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Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich e.V. (DGI) ist mit über 6500 Mitgliedern - Zahnärzten, Oralchirurgen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen - die größte Fachgesellschaft im Bereich der Implantologie in Europa. Ihr Markenzeichen ist die enge Kooperation von Praktikern und Hochschullehrern. Deren gemeinsames Ziel ist die schnelle Umsetzung gesicherten Wissens und neuer Erkenntnisse in die Praxis durch ein differenziertes Fortbildungsangebot für Zahnärztinnen und Zahnärzte auf dem Gebiet der Implantologie - zum Nutzen von Patientinnen und Patienten.
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