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01.12.2008 14:47

Mathematikkompetenz in Kaiserslautern wird weiter gestärkt

Dipl.-Volökswirt Thomas Jung PR und Marketing
Technische Universität Kaiserslautern

    Land, Universität und Fraunhofer-Institut starten Initiative - Gleich fünf neue Professuren mit ihren Arbeitsgruppen

    In Sachen Mathematik gehört der Wissenschaftsstandort Kaiserslautern zu den Top-Adressen in Deutschland. Damit dies so bleibt und er seine herausragende Position im nationalen wie im internationalen Kontext weiter verbessern kann, haben das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium, die Technische Universität Kaiserslautern und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) eine große Mathematikinitiative gestartet.
    Der Präsident der Technischen Universität Kaiserslautern, Professor Dr. Helmut Schmidt, Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz, der Leiter des ITWM, Professor Dr. Dieter Prätzel-Wolters, und Fachbereichs-Dekan Professor Dr. Ralf Korn gaben dafür heute bei einer Pressekonferenz in der TU den Startschuss.

    Der Präsident der TU Kaiserslautern, Professor Dr. Helmut Schmidt, begrüßte die Mathematikinitiative als wesentlichen Beitrag zur Profilbildung und Qualitätssicherung seiner Universität. Er hob besonders hervor, dass sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung für den Wissenschaftsstandort Kaiserslautern bewusst seien und sich mit erheblichen finanziellen Mitteln an der Einrichtung dieser zusätzlichen Professuren beteiligt hätten. "Ziel der Mathematikinitiative ist es, die Mathematik am Standort Kaiserslautern so zu stärken, dass sie in die Lage versetzt wird, ihre besonderen Potentiale in Forschung, Lehre und Technologietransfer nachhaltig zu verstetigen", erläuterte Schmidt. Der Präsident der TU Kaiserslautern dankte dem ITWM für das die Initiative mitauslösende Finanzierungsangebot und der Landesregierung für ihr Sonderprogramm, das es ihm letztlich ermögliche, den Aufbau mitzufinanzieren ohne an anderer Stelle der TU deswegen Einschnitte vornehmen zu müssen. Er freut sich außerdem darüber, dass die TU als Gesamtuniversität hinter diesem Ausbau der Mathematik stehe.

    Dazu wird ein personelles Gesamtpaket geschnürt, das aus fünf neuen W3-Professuren, zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Verwaltungsangestellten besteht. Das ITWM beteiligt sich am Aufbau der fünf neuen Arbeitsgruppen mit jährlich 40 Prozent der Gesamtkosten im Rahmen eines bestehenden Kooperationsvertrags mit der TU Kaiserslautern. Die restlichen Mittel und die notwendigen Stellen werden vom Land und der TU aufgebracht.
    Um die seit Jahren bestehende enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der TU und dem ITWM noch sichtbarer zu machen, gründen diese beiden Einrichtungen im Zuge der Mathematikinitiative ein "Felix-Klein-Zentrum für Mathematik" - benannt nach dem bedeutenden Mathematiker und Wissenschaftsorganisator Felix Klein (1849-1925). Mittels dieses neuen Zentrums soll die institutionelle Verbindung in Forschung und Lehre zwischen dem ITWM und dem Fachbereich Mathematik weiter vertieft werden. Die im Zentrum abgebildeten Forschungsgebiete decken ein breites Spektrum der reinen und angewandten Mathematik ab.

    "Ich bin davon überzeugt, dass Kaiserslautern dank dieser Initiative für die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierenden noch attraktiver wird", sagte Ahnen. Der Standort könne damit sein Profil weiter schärfen und werde an Qualität noch zunehmen. "Insofern ist das, was wir heute hier in Kaiserslautern auf den Weg bringen, nicht nur für die hiesige Region, sondern für das gesamte Wissenschafts- und Forschungsland Rheinland-Pfalz von eminenter Bedeutung", erklärte die Ministerin. "In der Verbindung von vielfach anerkannter und ausgezeichneter Lehre und Forschung an der Technischen Universität mit der exponierten Praxisorientierung des ITWM entsteht ein Mathematikzentrum, das exzellent für interdisziplinäre Grundlagenforschung und Mathematiktransfer in Wirtschaft und Gesellschaft aufgestellt ist", urteilte Wissenschaftsministerin Ahnen.

    Die TU Kaiserslautern zähle zur Mathematik-Elite unter den deutschen Universitäten. Dies belegten unter anderem die seit 2003 durchgeführten Hochschulrankings, bei denen die TU in der Mathematik stets Spitzenplätze belege. Das Fraunhofer ITWM wiederum gehöre zu den weltweit führenden Instituten im Bereich der angewandten und industrieorientierten Mathematik. Die Einwerbung von mehr als 70 Millionen Euro Drittmitteln seit der Gründung des Instituts im Jahre 1996 - davon allein über 42 Millionen Euro aus der industriellen Auftragsforschung - belege ebenso wie der Aufwuchs von 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf heute rund 190 die Leistungsfähigkeit des Instituts eindrucksvoll, so die Ministerin.

    Die enge Kooperation zwischen dem ITWM und der TU Kaiserslautern habe auch die Mathematik der Universität entscheidend vorangebracht, was sich unter anderem an dem vom Land geförderten Forschungszentrum "Center for Mathematical and Computational Modelling" (CM)² ablesen lasse. "Die neue Initiative von ITWM, Land und Universität zeigt einmal mehr, dass am Standort Kaiserslautern durch gezielte Förderung der Forschungsstärken und des Wissens- und Technologietransfers ein Kompetenzzentrum entstanden ist, das national wie international ausstrahlt und eine nachhaltige Wirkung auf die ökonomische Entwicklung der Region Kaiserslautern hat. Mit der Mathematikinitiative gehen wir mit vereinten Kräften daran, diese besonderen Qualitäten weiter zu entwickeln", sagte Ahnen.

    Höchst zufrieden äußerte sich auch der Dekan des Fachbereichs. "Damit können wir mit den Hochburgen der angewandten Mathematik in Berlin, Heidelberg und München erfolgreich konkurrieren. Unser Spektrum in der angewandten Mathematik wird so eine in Deutschland bisher nicht erreichte Breite erhalten", sagte Professor Dr. Ralf Korn. "Wir sind stolz auf die Mathematikinitiative, denn sie stellt auch einen Vertrauens-beweis des Landes und des Fraunhofer ITWM in die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Mathematik an der TU Kaiserslautern dar", betonte er. Sein Fachbereich werde damit nicht nur Spitzenforschung betreiben, sondern auch im Bereich der Lehre neue Angebote schaffen können, die es ihm ermöglichten, den Strom exzellenter Studierender, der mittlerweile aus der gesamten Bundesrepublik und auch aus dem Ausland nach Kaiserslautern führe, kontinuierlich am Fließen zu halten, merkte Korn an und verwies in diesem Kontext auf einen vor wenigen Jahren im SPIEGEL erschienenen Artikel über "Kaiserslautern, das Mekka der Mathematik".

    Schließlich sei der Fachbereich Mathematik der TU Kaiserslautern auch auf dem Gebiet der Internationalisierung bundesweit einer der Pioniere an deutschen Hochschulen. Seine Studierendenzahl sei im letzten Jahrzehnt - zum Teil gegen den bundesweiten Trend - kontinuierlich gewachsen. "Diese fünf zusätzlichen Mathematikprofessuren tragen wesentlich dazu bei, die Abteilungen des ITWM in der angewandten Forschung noch stärker mit Spiegelgruppen am Fachbereich Mathematik zu verzahnen - langfristiger Erfolg in der industriellen Vertragsforschung benötigt kontinuierliche Investitionen in Vorlaufforschung. Wir erwarten darüber hinaus Impulse für den Aufbau neuer Kompetenzen und Geschäftsfelder im ITWM. Die Integration der neuen Professuren im neuen Felix-Klein-Zentrum verbessert und verstetigt entscheidend die bisherige Kooperation mit dem Fachbereich Mathematik", so Professor Dr. Dieter Prätzel-Wolters vom Fraunhofer ITWM, der es begrüßt, dass durch die neuen Professuren und der damit verbundenen wissenschaftliche Verankerung innovativer Forschungsschwerpunkte der weitere Ausbau des Fraunhofer ITWM erheblich verstärkt wird.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kl.de
    http://www.itwm.fraunhofer.de


    Bilder

    Prof. Dr. Dieter Pätzel-Wolters, Ministerin Doris Ahnen, TU-Präsident Prof. Dr. Helmut Schmidt und Prof. Dr. Ralf Korn (v.l.n.r.).
    Prof. Dr. Dieter Pätzel-Wolters, Ministerin Doris Ahnen, TU-Präsident Prof. Dr. Helmut Schmidt und P ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dieter Pätzel-Wolters, Ministerin Doris Ahnen, TU-Präsident Prof. Dr. Helmut Schmidt und Prof. Dr. Ralf Korn (v.l.n.r.).


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