Gutachten des Wisssenschaftsrates bestätigt neue RKI-Strukturen
Das Robert Koch-Institut als zentrale Einrichtung des Bundesgesundheitsministeriums im Bereich der öffentlichen Gesundheit hat einen guten Namen, und sein Namenspatron ist auch heute vielen ein Begriff. Dennoch waren in früheren Jahren Widersprüche aufgetreten zwischen den gewachsenen Erwartungen an das Robert Koch-Institut - seitens der Gesundheitspolitik, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der medizinischen Fachwelt - und den Möglichkeiten, diesen Erwartungen entsprechen zu können.
Der Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung auch in Fragen der Wissenschaft und der Forschung berät, war vom Bundesministerium für Gesundheit 1996 um die Begutachtung des Instituts gebeten worden und empfahl 1997 eine Neustrukturierung. Die jetzt vom Wissenschaftsrat veröffentlichten übergreifenden Empfehlungen zu den Ressortforschungseinrichtungen im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums sind, was das Robert Koch-Institut betrifft, bereits weitgehend umgesetzt. "Sie bestätigen die ergriffenen Maßnahmen in den wesentlichen Punkten", sagt Professor Reinhard Kurth, seit 1996 Leiter des Robert Koch-Instituts.
Bereits zum 1. Juli 1998 ist eine moderne Organisationsstruktur des Instituts in Kraft getreten. Mitarbeiter und Leitung des RKI hatten zuvor die vorhandenen Strukturen, Erfahrungen und die Aufgabenerfüllung gründlich analysiert, kritische Hinweise des Wissenschaftsrates, des Bundesgesundheitsministeriums und weiterer externer Experten sowie Vorschläge aus dem Institut waren ausgewertet worden.
· Aufgabenschwerpunkte des Instituts: Der Wissenschaftsrat hatte für das RKI die Empfehlung ausgesprochen, ein stimmiges Gesamtkonzept für die Erfüllung der Aufgaben in den Bereichen Gesetzesvollzug, wissenschaftliche Politikberatung und Forschung zu erstellen und stellt im aktuellen Gesamtgutachten fest: "Das Robert Koch-Institut hat diese Empfehlung bei der jüngst erfolgten Neustrukturierung berücksichtigt und eine Konzentration der Aufgabenbereiche herbeigeführt". Diese Aufgabenbereiche sind der Schutz vor Infektionskrankheiten, Gesundheitssurveys und Gesundheitsberichterstattung sowie Gentechnik-Sicherheit.
Gleichfalls umgesetzt sind inzwischen
· die Reduktion der Zahl der Fachabteilungen auf zwei statt zuvor sechs,
· flache Hierarchien mit maximal drei statt zuvor fünf Hierarchieebenen bei klarer Definition der Schnittstellen und interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Instituts,
· flexible Strukturen durch die Gründung wissenschaftlicher Projektgruppen und Nachwuchsgruppen,
· die Berufung eines externen Wissenschaftlichen Beirates, denen renommierte Experten aus Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen angehören,
· die Qualitätssicherung der wissenschaftlichen Arbeit durch einen mit internen Experten besetzten Forschungsrat,
· ein enger Informationsaustausch, Kontakte und Kooperationen mit den Bundesinstituten im Geschäftbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und mit dem Ministerium sowie intensive Kooperation mit Universitäten (Ende des vergangenen Jahres wurde ein Kooperationsvertrag mit der Humboldt-Universität unterschrieben).
"Es ist bereits viel erreicht worden", betont Institutsleiter Reinhard Kurth, "aber ein Forschungsinstitut befindet sich in einem ständigen Entwicklungsprozess". Es nimmt an wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen teil, erschließt und bewertet aktuelle Fragestellungen, aus denen neue Aufgaben erwachsen können. So hat das RKI zu Jahresbeginn ein Zentrum für Infektionsepidemiologie gegründet. Damit trägt das Institut den neuen Aufgaben, die das zum 1. Januar 2001 in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz ihm zuweist, Rechnung. Ärzte, Mikrobiologen sowie Epidemiologen, Methodiker, Sozialmediziner und Experten für Public Health werden eng zusammenarbeiten bei der Beobachtung der Verbreitung von Infektionskrankheiten (Surveillance), der Planung und Durchführung von Forschungs- und Präventionsansätzen und der Interpretation der Ergebnisse. Das Zentrum ist institutsintern und extern auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angelegt und wird mit den bestehenden Strukturen eng vernetzt.
Weitere Informationen zum Robert Koch-Institut:
Im Internet (www.rki.de), in der kostenlosen Institutsbroschüre "Gesundheit schützen, Risiken erforschen" (die per Fax an 01888-754-2265 oder per E-Mail an info@rki.de bestellt werden kann) und im Epidemiologischen Bulletin (Sonderausgabe II/1998 zur Neustrukturierung des Instituts: http://www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/EPI.HTM)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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