Interdisziplinärer Workshop zur Standardisierungsforschung vom 23. bis 25. September 2001 an der Universität der Bundeswehr in Hamburg-Wandsbek
In Fachkreisen ist es unbestritten, dass internationale Standards einen unverzichtbaren Beitrag zur Globalisierung leisten. Doch was ist ein "internationaler Standard"? Diesbezüglich existieren zwischen den Experten der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union unterschiedliche Auffassungen.
Diese Auffassungsunterschiede sind nicht etwa nur von marginaler Bedeutung, sondern vielmehr Ausdruck eines tiefgreifenden Dissenses zwischen der EU und den USA über die Ausgestaltung der internationalen Standardisierung. Während man in den Vereinigten Staaten - nicht zuletzt im Vertrauen auf die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft - einen marktorientierten Ansatz in der internationalen Standardisierung bevorzugt, um zeit- und marktgerechte internationale Standards zur Verfügung zu stellen, zielt der europäische, auf klassischen Standardisierungsprinzipien basierende Ansatz, neben der Berücksichtigung ethischer Grundprinzipien, auf einen internationalen Konsens bei der Erstellung von internationalen Standards ab. Die europäischen wie auch die amerikanischen Vertreter formulieren mehr oder minder offen ihr Interesse, mit ihren jeweiligen Vorstellungen eine internationale Standardisierung durchsetzen zu wollen. Sollten sich diese Auffassungsunterschiede zwischen den europäischen und US-amerikanischen Akteuren verschärfen, wird nicht nur mit beträchtlichen volkswirtschaftlichen Wohlfahrtseinbußen auf beiden Seiten zu rechnen sein, sondern es ist auch eine Behinderung der weltwirtschaftlichen Integration zu befürchten.
Vor diesem Hintergrund ist eine vergleichende, fachübergreifende Analyse der europäischen und der US-amerikanischen Normungsstrategie ein zweifelsohne interessantes wissenschaftliches Diskussionsfeld.
Ziel dieses Workshops ist es, zu einem besseren wechselseitigen europäisch-amerikanischen Verständnis beizutragen sowie eine Förderung der internationalen Standardisierung aufzuzeigen. Wichtig erscheint es aber auch, die Konsequenzen für die Weltwirtschaft und damit für die jeweiligen Wirtschaftsregionen zu vermitteln, sofern eine Konfliktsituation entstehen sollte. Beiträge aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sind willkommen.
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. W. Hesser, Professur für Normenwesen und Maschinenzeichnen, Universität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85, D-22043 Hamburg, Tel. (040) 6541-2861 oder -2376 oder -2615; Fax: (040) 6541-2092; E-Mail: hartung@unibw-hamburg.de
http://www.unibw-hamburg.de/MWEB/nif/fnm/news.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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