Symposium und Workshop zum gemeinsamen
DFG-Forschungsprojekt »Hebräische Typographie im deutschsprachigen Raum« der Fachhochschule Köln und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
am Donnerstag, 25. Januar 2001, ab 10.00 Uhr in der Fachhochschule Köln. In diesem DFG-Forschungsprojekt werden erstmalig hebräische Schriftsätze mehrerer Jahrhunderte (vom 15. Jahrhundert bis 1939) systematisch in einer Datenbank archiviert.
Zur Halbzeit des bis zum Jahre 2002 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts »Hebräische Typographie im deutschsprachigen Raum« werden die aktuellen Forschungsergebnisse auf einem Symposium mit Workshops am Donnerstag, 25. Januar 2001, um 10.00 Uhr, im Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Fachhochschule Köln der Öffentlichkeit vorgestellt (Claudiusstr.1, 50678 Köln, Rotunde). Durchgeführt wird das mit rund 720.000 DM von der DFG geförderte Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Heiner Klocke vom Fachbereich Informatik der FH Köln gemeinsam von Informatikern, Buchwissenschaftlern und Photoingenieuren der Fachhochschule Köln und Prof. Dr. Hans-Joachim Koppitz von der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. In diesem DFG-Forschungsprojekt werden erstmalig hebräische Schriftsätze mehrerer Jahrhunderte (vom 15. Jahrhundert bis 1939) systematisch in einer Datenbank archiviert. Dazu werden sie aus alten Büchern mit einer Spezialkamera photographiert und anschließend entsprechend aufbereitet. Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Heiner Klocke und einer Ansprache des Rektors der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, wird u. a. Prof. Dr. Hans-Joachim Koppitz über den historischen Hintergrund des Forschungsprojektes berichten und der Projektinitiator Dr. Ittai Joseph Tamari, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Informatik der FH Köln, über Forschungsziele, Arbeitsmethoden und Planung des Projektes. Die informatikspezifischen Arbeiten, die von Prof. Dr. Klocke und Studierenden präsentiert werden, sind das direkte Ergebnis eines Wahlpflichtprojekts von rund zehn Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Informatik, den Arbeiten von vier Studierenden im Praxissemester, einer Diplomarbeit und drei studentischen Hilfskräften.
TYPOGRAPHISCHE, BIBLIOGRAPHISCHE UND KULTURHISTORISCHE ERKENNTNISSE
Hebräische Druckbuchstaben wurden im deutschsprachigen Raum fünf Jahrhunderte lang produziert und gedruckt. Diese Kontinuität in der jüdischen Geschichte kennt keine Parallele. Bei der Erforschung der Entstehungsgeschichte des aschkenasischen Schriftstils, auf den sich dieses Forschungsprojekt konzentriert, verbinden sich typographische, bibliographische und kulturhistorische Erkenntnisse und werfen Licht auf ein bis heute wenig erforschtes Kapitel der jüdischen Kulturgeschichte. 1939 wurde die hebräische Typographie in Deutschland zerstört. Die weitere Entwicklung der hebräischen Schriftgestaltung konnte in Palästina aufgrund historischer Begebenheiten nur zögernde Fortschritte machen. Auch nach 1948 hat sich in Israel lange Zeit nichts daran geändert.
INFORMATIONEN WELTWEIT ABRUFBAR ZUR VERFÜGUNG STELLEN
Ziel des Forschungsprojekts ist die systematische Beschreibung der hebräischen Typographie als interkulturelles Phänomen anhand hebräischer Druckerzeugnisse, die im deutschsprachigen Raum von ca. 1500 bis zum Jahr 1939 hergestellt wurden. Die Analyse und Auswertung aller vorhandenen Informationen dieser historischen Druckschriftdokumente kann mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologien realisiert werden. Dazu gehört eine digitale Archivierung und Erfassung von über 1200 einzelnen Forschungsobjekten - Büchern, verschiedene Schriftmuster, Archivalien u. ä. in einer interaktiven Bilddatenbank. Besonders wichtig ist dabei, diese Informationen weltweit abrufbar bereitzustellen, damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Interessierte sich dieser Informationen online bedienen können. Die Möglichkeit, neu gefundene Druckschriftdokumente jederzeit in die Datenbank aufzunehmen, gewährleistet die Aktualisierung des Datenbestandes.
DIGITALES INTERAKTIVES BILDARCHIV
Das digitale, interaktive Bildarchiv wird die Analyse von Druckschriftdokumenten nach Inhalt, Seitenausstattung und Schriftform ermöglichen und über folgende Funktionen verfügen:
*Abfragemöglickeiten nach Stil, Entstehungszeit, Form und Fundort
*Visualisierung der Abfrageergebnisse
*Anordnung von Schriftsätzen gemäß der Bestimmung der Benutzerin bzw. des Benutzers mit der Möglichkeit, eigene Rechercheergebnisse zu sichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen.
*Vergleichsmöglichkeiten erfasster Schriftsätze
PROGRAMM DES SYMPOSIUMS
10.00 - 11.15 Uhr
Begrüßung: Prof. Dr. Heiner Klocke
Ansprache: Prof. Dr. Joachim Metzner, Rektor der Fachhochschule Köln
»Historischer Hintergrund des Forschungsprojektes«, Prof. Dr. Hans-Joachim Koppitz, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
»Forschungsziele, Arbeitsmethoden und Planung des Projektes«, Dr. Ittai Joseph Tamari
11.30 - 12.30 Uhr
»Fotographische Reproduktion und digitale Bildverarbeitung«, Dr. Ittai Joseph Tamari
»Das digitale Bildarchiv und dessen Bereitstellung im Internet«, Prof. Dr. Heiner Klocke
»Szenario eines Anwenders«, Studierende des Fachbereichs Informatik
13.30 Uhr
»Präsentation und Workshop: Experimentieren mit dem neuen digitalen Bildatlas an Rechnern«
ca. 15.00 Uhr Ende
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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