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10.12.2008 16:42

Tagung zu Governance-Formen in der grenzüberschreitender Zusammenarbeit am 6. Februar 2008 in der DHV Speyer

Dr. Klauspeter Strohm Referat für Information und Kommunikation
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Am Freitag, den 6. Februar 2008, findet in der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer von 9:00 bis 17:00 Uhr eine Tagung zu Governance-Formen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit statt.

    Wissenschaftler berichten von ihren Forschungsergebnissen und Praktiker aus Deutschlands Grenzregionen stellen ihre Erfahrungen in der grenzüberschreitenden Kooperation vor. Beispiele für best practices sollen identifiziert, Optimierungspotentiale erkannt und Zukunftsstrategien für die Zusammenarbeit aufgezeigt werden.

    Für das Seminar konnten hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland gewonnen werden, wie beispielsweise Adrien Zeller, Präsident des Elsässischen Regionalrats und Ulrich Bohner, Generalsekretär des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats.

    Das Seminar richtet sich an Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die sich für Fragen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit interessieren.

    Die Veranstaltung wird von der DHV Speyer zusammen der Universität Straßburg dem Euro-Institut Kehl und dem Pôle Européen d'Administration Publique (PEAP) durchgeführt.

    Zum Inhalt des Seminars:
    In allen deutschen Grenzregionen findet (Verwaltungs-) Zusammenarbeit zwischen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften beiderseits der Grenze statt. Im föderalen System der Bundesrepublik stellt die Grenzüberschreitende Zusammenarbeit eines der wichtigsten Handlungsfelder im Rahmen der sogenannten "kleinen Außenpolitik" der Länder dar.

    Auch wenn als oberstes Ziel dieser Zusammenarbeit zumeist die Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung in den Grenzregionen angeführt wird, gibt es doch große Unterschiede im Hinblick auf die rechtliche und praktische Ausgestaltung der grenzüberschreitenden Kooperationen. Allen Kooperationsstrukturen gemeinsam ist, dass bislang keine Übertragung von staatlichen Kompetenzen auf zwischenstaatliche Einrichtungen stattgefunden hat und grenzüberschreitende Einrichtungen daher in erster Linie Koordinierungsaufgaben übernehmen. Beschlüsse werden in der Regel nach dem Konsensprinzip getroffen und müssen von den jeweiligen hoheitlichen Verwaltungsstrukturen umgesetzt werden.

    Begünstigt durch die Regionalpolitik der Europäischen Union und durch europäische Förderprogramme, wie etwa der Gemeinschaftsinitiative Interreg, nahmen in den vergangenen Jahren sowohl die Intensität der grenzüberschreitenden Kooperationen als auch die Bandbreite an möglichen Governance-Formen und auch das Spektrum der Inhalte der Zusammenarbeit in allen europäischen Grenzregionen zu.

    Während des eintägigen Seminars sollen Formen, Muster, Funktionsweisen, -mechanismen und -bedingungen grenzüberschreitender Governance-Strukturen in den verschiedenen deutschen Grenzregionen dargestellt und miteinander verglichen werden. Dabei wird es sowohl um das juristische Steuerungsdesign von Regelstrukturen als auch um die kausale Verbindung zwischen diesen Strukturen und den Handlungen, Interessen und Interaktionen der Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gehen.

    Der Governance-Begriff, der sich in den Sozialwissenschaften einer großen Beliebtheit erfreut, soll dabei in erster Linie als Analysekonzept dienen, aber auch als ein deskriptives, praktisches und auch normatives Konzept verstanden werden, um Fragen der Gestaltungsmöglichkeiten der Akteure und nach den formalen und informalen Regeln, die deren Handlungen und Interaktionen beeinflussen, beantworten zu können.

    Insbesondere bei folgenden Themen zeigt sich Klärungsbedarf:

    - Kategorien, Charakteristiken, Rechtsformen und Typologien von Strukturen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,
    - Zuständigkeiten und Handlungsmöglichkeiten der Einrichtungen der Grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,
    - Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Aufbau- und Ablauforganisation der Zusammenarbeit,
    - Zusammenhänge zwischen Strukturen und Prozessen der Zusammenarbeit,
    - Effektivität und Effizienz grenzüberschreitender Koordinationsstrukturen und
    - Potentiale und Grenzen der Zusammenarbeit.


    Weitere Informationen:

    http://www.dhv-speyer.de/FORTBILD/060509.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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