Ob für Vergnügungsreisen à la Traumschiff oder für Containertransporte - Ozeanriesen werden heute aus vorgefertigten Teilen montiert. Mithilfe einer intelligenten Messeinrichtung lassen sich die tonnenschweren Bauteile kostengünstig zusammenbauen.
Im internationalen Konkurrenzkampf müssen die deutschen Werften bestehen. Ein wesentlicher Faktor bei den Kosten ist die Zeit. Jeder Tag, an dem ein Dock länger als nötig blockiert ist, kostet die Werft Hunderttausende und das wirkt sich auf die Preise aus. Deshalb werden ganze Schiffsteile in und außerhalb der Werft vormontiert. Erst wenn diese Sektionen komplett sind - beispielsweise Kajüte inklusive Kojen, Toiletten und Duschen - werden sie zusammengesetzt. »Allerdings treten bei der Endmontage häufig Probleme auf,« erklärt Prof. Martin-Christoph Wanner, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums Großstrukturen in der Produktionstechnik in Rostock. »Wenn die Bauteile nicht haargenau zusammen passen, müssen Ungenauigkeiten ausgeglichen, Sektionen bearbeitet oder noch einmal verschoben werden. Und das kostet wertvolle Zeit.«
Zusammen mit ihren Partnern aus der Industrie haben die Rostocker Fraunhofer-Forscher ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Schiffssektionen in Höhe, Länge und Breite vermessen und optimal positionieren lassen. Notwendige Korrekturen an den Bauteilen werden auf diese Weise schon vor der Montage erkannt und können außerhalb des Docks vorgenommen werden. »Es gibt für jede Sektion unter Beachtung der zulässigen Toleranzen nur eine Position, in der die Passgenauigkeit und damit auch die Montagekosten minimal sind«, beschreibt Prof. Wanner. »Nur wenn diese Position auf Anhieb angesteuert wird, lassen sich Mehrkosten vermeiden.« Das gelingt mit der Software, die mittlerweile in ein 3D-Lasermessgerät integriert wurde. Sind Nacharbeiten am Bauteil erforderlich, kann die Produktion vor Ort direkt ermitteln, welche finanziellen Folgen die Entscheidung hat.
Aber nicht nur Schiffbauer, sondern auch Stahlbauunternehmen und Nutzfahrzeughersteller arbeiten mit häusergroßen Bauteilen, die exakt montiert werden müssen. Die intelligente Messeinrichtung ist ein Werkzeug, das die Produktionstechniker dabei unterstützt, die Bauteile optimal und reibungslos zu positionieren und gleichzeitig die Kosten gering zu halten.
Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Martin-Christoph Wanner
Telefon: 03 81/40 59-7 20
Fax: 03 81/40 59-6 94
mcw@hro.ipa.fhg.de
http://www.hro.ipa.fhg.de
http://www.fraunhofer.de/german/press/md/index.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Maschinenbau, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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