idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.01.2001 15:52

Grüne Elektronik in Handys

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Der Markt für Mobiltelefone boomt. Elektronikschrott wird zu einem drängenden Problem. Mit einer Toolbox lassen sich schnell und einfach die Inhaltsstoffe elektronischer Geräte bewerten, damit der Ressourcenverbrauch sinkt und die Umweltverträglichkeit steigt.

    Mehr als eine Milliarde Mobiltelefone werden voraussichtlich Ende des kommenden Jahres weltweit eingesetzt. Angesichts der wachsenden Berge aus Elektronikschrott ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es Pflicht wird, gebrauchte Elektronikgeräte zurückzunehmen. Viele Hersteller analysieren bereits jetzt die Lebensdauer ihrer Geräte und versuchen, sie vor Produktionsbeginn umweltverträglicher zu gestalten. Ein besonders einfaches und schnelles Verfahren, um mit möglichst wenig bedenklichen Inhaltsstoffen auszukommen und den gesamten Prozess zu optimieren, bietet die EE-Toolbox des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin.

    »EE« steht für »Environmental Engineering« - umweltverträgliches Konstruieren. Dies beginnt damit, Art und Menge der verwendeten Substanzen zu erfassen. Ein Handy besteht zu mehr als der Hälfte seines Gewichts aus verschiedenen Kunststoffen. Bei den Metallen führt Kupfer - andere Bestandteile wie Nickel, Blei oder Silber liegen im Bereich von einem Prozent oder darunter. Werden die Inhaltsstoffe in der ersten Stufe der Toolbox danach bewertet, wie toxisch sie für Mensch und Umwelt sind, so bietet sich ein anderes Bild. Den größten Anteil bilden die Schwermetalle - Kunststoffe können fast vernachlässigt werden.

    Die Metalle lassen sich nicht ohne weiteres durch harmlosere Legierungen ersetzen, doch können die Hersteller die Probleme in der Planung der Produkte bereits früher erkennen und berücksichtigen. Deutlich wird auch, welche Recyclingverfahren besonders wichtig sind und daher verstärkt ausgebaut werden sollten. Der weltweit größte Hersteller von Mobiltelefonen Nokia hat eine Studie mit der Toolbox des IZM durchgeführt und optimiert mit den Erkenntnissen Design und Produktion seiner Geräte.

    »Nach dem toxischen Potential der Inhaltsstoffe wenden wir weitere Stufen unserer Toolbox in der Praxis an«, betont Hansjörg Griese vom Fraunhofer-Institut. »Wir erfassen, wieviel Energie bei der Produktion der Rohstoffe und der Geräte aufgewendet wird. Ebenso bedeutsam ist der Energieverbrauch der Geräte selbst, sowie eine Umweltanalyse der verschiedenen Recyclingschritte und der dabei anfallenden Kosten.« So entsteht ein umfassendes Bild vom Lebenszyklus elektronischer Geräte - als Voraussetzung dafür, dass sie grüner werden.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Hansjörg Griese
    Telefon: 0 30/4 64 03-1 30
    Fax: 0 30/4 64 03-1 31
    griese@izm.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.izm.fhg.de
    http://www.fraunhofer.de/german/press/md/index.html


    Bilder

    Ein Handy besteht vorwiegend aus Kunststoffen (links, in Gewichts-%). Wird es nach dem toxischen Potenzial (TPI) der Toolbox bewertet, dominieren hingegen Schwermetalle, ihre Legierungen und Verbindungen.© Fraunhofer IZM
    Ein Handy besteht vorwiegend aus Kunststoffen (links, in Gewichts-%). Wird es nach dem toxischen Pot ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Ein Handy besteht vorwiegend aus Kunststoffen (links, in Gewichts-%). Wird es nach dem toxischen Potenzial (TPI) der Toolbox bewertet, dominieren hingegen Schwermetalle, ihre Legierungen und Verbindungen.© Fraunhofer IZM


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).