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23.12.2008 16:07

Honorarprofessur für Karin M. Eichhoff-Cyrus

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Die Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) Prof. Dr. Karin M. Eichhoff-Cyrus hat eine Honorarprofessur am Institut für Germanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) übernommen. Sie lehrt an der MLU in ihrem Spezialgebiet der Soziolinguistik, Rechts- und Verwaltungssprache sowie Rhetorik.

    Professor Karin M. Eichhoff-Cyrus nimmt seit 1991 Lehraufträge an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Technischen Universität Darmstadt, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wahr. Als Gastdozentin war sie an der University of Pennsylvania in den USA und an der Tongji-Universität in Shanghai in China tätig.

    Seit 1998 arbeitet sie mit Prof. Dr. Gerd Antos vom Germanistischen Institut der MLU zusammen. "Wir haben beide einen gemeinsamen Forschungsschwerpunkt: die Rechtssprache", sagt die Professorin. Zusammen leiten sie seit Beginn ihrer Kooperation eine "Arbeitsgruppe Rechtssprache", die sich regelmäßig trifft und zu diesem Thema Symposien organisiert. Eine Publikation ist in diesem Jahr unter dem Buchtitel: "Verständlichkeit als Bürgerrecht? Die Rechts- und Verwaltungssprache in der öffentlichen Diskussion" in Zusammenarbeit mit der Dudenredaktion als neunter Band der Reihe "Thema Deutsch" erschienen. Zurzeit führt die GfdS in Kooperation mit Professor Antos eine Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach durch. "Das ist eine repräsentative Umfrage, die uns vermitteln soll, wie die Deutschen über die Rechtssprache und besonders über die Verständlichkeit der deutschen Rechtssprache denken".

    Eichhoff-Cyrus hat nicht sofort Germanistik studiert. Die geborene Braunschweigerin absolvierte in ihrer Heimatstadt zunächst ein Studium an der Chemiefachschule und arbeitete als Chemisch-Technische Assistentin an der Universität Karlsruhe in der Forschung. Schließlich erfüllte sie sich "einen Kindheitstraum", wie sie sagt, und flog als Stewardess der Deutschen Lufthansa um die Welt. In dieser Zeit beschloss sie, Germanistik zu studieren.

    Im Jahr 1977 begann sie das Studium der Germanistik und Geschichte fürs Lehramt an Gymnasien. Ihr Studium absolvierte sie an den Universitäten Hannover, Braunschweig, Heidelberg und Frankfurt am Main. Für ein Jahr ging die Sprachwissenschaftlerin an die Harvard University nach Cambridge (USA). Während ihrer Studienzeit war Karin M. Eichhoff-Cyrus als Redakteurin beim ZDF und als Chefredakteurin der Zeitschrift "Die Klinik" tätig. Nach dem ersten und zweiten Staatsexamen wurde sie an der Universität Frankfurt am Main promoviert. Nach 1991 arbeitete sie dann als Trainerin für Rhetorik und als Lehrerin.

    Seit 1993 ist die Sprachwissenschaftlerin Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache. Viele Zweigvereine der GfdS im In- und Ausland hat sie seitdem mitbegründet. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der "geschlechtergerechten Sprache" (Feministische Sprachwissenschaft) und der sprachlichen Optimierung von Gesetzestexten. Hier setzt sie sich besonders für deren Verständlichkeit ein. "Die Diskussion darüber, dass Rechtssprache verständlich sein muss, gibt es seit Hunderten von Jahren. Heute ist die Forderung, dass Bürgerinnen und Bürger Rechtstexte verstehen müssen, die sie befolgen sollen, in der Öffentlichkeit sehr aktuell. Wir unterstützen diese Forderung", sagt Eichhoff-Cyrus. Seit 1966 hat die GfdS einen Redaktionsstab beim deutschen Bundestag, wo Rechtstexte auf sprachliche Verständlichkeit hin überarbeitet werden.

    Karin M. Eichhoff-Cyrus hat zahlreiche Vorträge an Universitäten und auf wissenschaftlichen Kongressen im In- und Ausland gehalten. Zu ihren Themenschwerpunkten gehört unter anderem die Bedeutung der deutschen Sprache in Europa und der Welt. Im Bereich der Angewandten Sprachwissenschaft hat sie Seminare zu den Themen "Sprache und Sprechwirkung in Hörfunk und Fernsehen", "Rhetorik und Kommunikation", "Feministische Gesprächsforschung" gehalten. An der MLU hat sie Lehrveranstaltungen angeboten mit Titeln wie: "Aktuelle Tendenzen der politischen Sprache" und "Juristendeutsch - eine Fachsprache in der öffentlichen Diskussion", wobei die Seminargruppe den Redaktionsstab der GfdS beim Deutschen Bundestag in Berlin besuchte und eine empirische Untersuchung durchführte. "Wir haben überprüft, wie Juristinnen und Juristen überhaupt über die Rechtssprache denken. Dieses Ergebnis wird demnächst veröffentlicht".

    Prof. Karin M. Eichhoff-Cyrus legt in ihren Veranstaltungen einen Schwerpunkt auf das praktische Arbeiten. Für die Zukunft ist eine noch engere Zusammenarbeit mit der MLU vorgesehen. Ein 'Zentrum für Rechtslinguistik' ist geplant. Das Gebiet der Rechtslinguistik, so die Professorin, habe eine gute Berufsperspektive: "Es werden wohl künftig immer mehr Leute gebraucht, die neben einem Germanistikstudium Erfahrungen im Bereich Rechtssprache mitbringen." So hat die Leiterin des Redaktionsstabs der Gesellschaft für deutsche Sprache beim Deutschen Bundestag, Stephanie Thieme, an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Germanistik und Jura studiert.

    Text: Lisa Kühne

    Ansprechpartnerin:
    Prof. Dr. Karin M. Eichhoff-Cyrus
    Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache
    Tel: 0611 99955-0 (Sekr.)
    E-Mail: cy@gfds.de

    Pressebilder unter http://www.gfds.de/wir-ueber-uns/angestellte/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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