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29.01.2001 14:21

GEO-Tag der Artenvielfalt am 9. Juni im Ruhrgebiet

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Zu seinem dritten "Tag der Artenvielfalt" lädt das Magazin GEO in diesem Jahr mit Unterstützung der Projekt Ruhr GmbH am 9. Juni 2001 Wissenschaftler, Experten und fachkundige Laien ins Ruhrgebiet ein. Federführend bei den Zoologen, die sich von der Ameise bis zum Zeisig um alle Tierarten kümmern, wird PD Dr. Heike Wägele (Lehrstuhl für Spezielle Zoologie, Fakultät für Biologie der RUB) sein. Wie ihr Kollege aus dem Fachbereich Botanik, Prof. Dr. Henning Häupler (Lehrstuhl für Geobotanik, RUB), forscht sie seit längerem auf diesem Feld.

    Bochum, 29.01.2001
    Nr. 27

    Das Revier kommt unter die Lupe
    GEO-Tag der Artenvielfalt am 9. Juni im Ruhrgebiet
    Experten ziehen Naturbilanz zwischen Halden und Hochöfen

    Was sprießt auf alten Halden, blüht zwischen stillgelegten Gleisen, was hat sich klammheimlich unter morschen Bodenschwellen eingenistet oder rostige Türme erobert? Kurz: Wie hat sich die Natur verloren geglaubte Lebensräume zurück erkämpft? Zu seinem dritten "Tag der Artenvielfalt" lädt das Magazin GEO in diesem Jahr mit Unterstützung der Projekt Ruhr GmbH am 9. Juni 2001 Wissenschaftler, Experten und fachkundige Laien ins Ruhrgebiet ein. Federführend bei den Zoologen, die sich von der Ameise bis zum Zeisig um alle Tierarten kümmern, wird PD Dr. Heike Wägele (Lehrstuhl für Spezielle Zoologie, Fakultät für Biologie der RUB) sein. Wie ihr Kollege aus dem Fachbereich Botanik, Prof. Dr. Henning Häupler (Lehrstuhl für Geobotanik, RUB), forscht sie seit längerem auf diesem Feld.

    2.000 Tier- und Pflanzenarten

    Mithilfe des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) Nordrhein-Westfalen, der Ruhr-Universität Bochum und Universität Essen werden zahlreiche Experten 24 Stunden lang auf einem noch geheim gehaltenen, 500 Hektar großen Terrain untersuchen, wie mannigfältig das Naturleben auf einer Industriebrache ist. Etwa 2.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten werden die Experten binnen eines Tages identifizieren, eine vergleichbare Vielfalt haben die GEO-Aktionen in den Vorjahren zutage gebracht. "Dies ist eine sehr seltene Gelegenheit, auf einem doch relativ kleinen Areal in so kurzer Zeit so viele Arten nachzuweisen. Noch seltener dürfte die konzentrierte Ansammlung von so vielen Spezialisten im Feld sein, stellt doch die Systematik in unserer Wissenschaftslandschaft eine eher aussterbende Spezies dar", kommentiert Heike Wägele das Vorhaben.

    Biologen schwärmen aus

    Die rund hundert Fachleute für das Aufspüren und Identifizieren von Tier- und Pflanzenarten haben am 9. Juni viel vor, wenn sie tief im Westen in Flora und Fauna eintauchen. Einige der Spezialisten wollen bereits in der Nacht vor dem 9. Juni ausschwärmen, um nachtaktive Tiere wie Fledermäuse, Falter, Motten, aber auch Säugetiere zu beobachten. Alle Ergebnisse werden in einer großen Liste zusammengetragen und gegebenenfalls auch später noch analysiert.

    Größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa

    Mit der Hauptaktion zum "GEO-Tag der Artenvielfalt" einher gehen zahlreiche Privatinitiativen, die das Naturbewusstsein im Ruhrgebiet schärfen werden. Schon im vergangenen Jahr haben über 25.000 Teilnehmer aus acht Ländern den "GEO-Tag der Artenvielfalt" an 250 Orten zur größten Feldforschungs-Aktion in Mitteleuropa gemacht. Zudem haben GEO und die Projekt Ruhr GmbH mit dem MSWF einen Schülerwettbewerb zur Artenvielfalt ausgeschrieben. Derzeit wird begleitendes Lehrmaterial für Schulen erarbeitet, damit das Thema "heimische Biodiversität" einen festen Platz im Lehrplan des Biologie- und Ökologie-Unterrichts bekommt.

    Überraschungen warten auf die Experten

    Nach der Wakenitz-Niederung bei Lübeck 1999 und einem Schweizer Berg 2000 ist das Ruhrgebiet die dritte Station für das GEO-Biodiversitäts-Team, um hier eine Naturbilanz zu ziehen. Neue Lebensräume haben sich zwischen alten Industriekathedralen entwickelt, selbst Wald- und Teichlandschaften fehlen nicht im größten Ballungsraum Europas. "Schon jetzt ist eines sicher: Es warten Überraschungen auf die Experten, denn welche Arten über Wind und Wasser auf Halden und Industriebrachen einwandern, lässt sich selten vorausahnen", stellt GEO-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede in Aussicht. Unter mehreren Bewerbern - darunter Venedig, das Wattenmeer oder das Dreiländereck Österreich-Tschechien-Deutschland - wählte GEO für die Aktion 2001 das Land zwischen Rhein und Ruhr aus, weil stadtnahe Natur als Regelfall in Mitteleuropa besonders relevant ist. Alle Ergebnisse der Haldeninspektion werden in der September-Ausgabe 2001 von GEO veröffentlicht.

    Anmeldung und weitere Informationen

    Schulen, Institute, Naturschutz- und Umweltverbände, aber auch Gruppen von naturinteressierten Laien, die einen eigenen "Tag der Artenvielfalt" organisieren wollen, können sich für die Naturinspektion am 9. Juni 2001 bei GEO anmelden: GEO-Redaktion, Stichwort Artenvielfalt, 20444 Hamburg; Internet: http://www.geo.de/projekte/artenvielfalt

    Weitere Informationen

    PD Dr. Heike Wägele, Lehrstuhl für Spezielle Zoologie, Fakultät für Biologie der RUB, ND 05/785, Tel.: 0234/32-24585, Fax: 0234/32-14114, eMail: heike.waegele@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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