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29.01.2001 00:00

Untersuchung zur kulturellen Attraktivität der Landeshauptstadt Stuttgart

Dr. Klaus H. Grabowski Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Presseinformation

    Herausgegeben vom
    Fachgebiet Soziologie
    Prof. Dr. Eugen Buß
    Universität Hohenheim
    29. Januar 2001
    Bei Veröffentlichung ein Belegexemplar erbeten.

    Die kulturelle Attraktivität der Landeshauptstadt Stuttgart.
    Eine empirische Untersuchung zum Kulturangebot von Stuttgart.

    Kulturstadt Stuttgart - oberflächliches Angebot oder faszinierende Vielfalt? Wie sehen die Stuttgarter das Kulturangebot ihrer Stadt? Wie bewerten sie das Kulturleben? Und welchen Stellenwert nehmen die verschiedenen Kulturangebote ein?

    Diesen Fragen geht eine Projektgruppe am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Hohenheim unter Leitung von Dr. Ulrike Fink-Heuberger nach. Sie führte im vergangenen Jahr eine Erhebung in der Stuttgarter Bevölkerung durch, um der kulturellen Attraktivität der Landeshauptstadt auf die Spur zu kommen.

    Die teilrepräsentativen Befunde ergeben, daß die Öffentlichkeit mit dem Kulturleben in Stuttgart nur bedingt zufrieden ist. Auf einer Skala von 1 bis 6 (vergleichbar mit den Schulnoten) vergibt die Öffentlichkeit dem Stuttgarter Kulturleben insgesamt die Note von 2,6. Interessant ist, daß es weder wirklich schlechte noch auf der anderen Seite wirklich herausragende Wertungen gibt.

    Frauen bewerten das kulturelle Angebot der Tendenz nach etwas besser als Männer. Noch bemerkenswerter ist die Differenzierung nach dem Alter. So sehen offenbar die jüngeren Stuttgarter deutlichere Mängel im Kulturleben ihrer Stadt als die älteren. Vor allem die Befragten bis zum Alter von 40 Jahren und hier insbesondere die Schüler finden das kulturelle Bild Stuttgarts eher nur befriedigend. Dagegen sind die älteren Stuttgarter mit dem kulturellen Angebot signifikant zufriedener. Die über 50'jährigen empfinden das Kulturleben in Stuttgart durchweg als gut. Je älter die Befragten - so das Fazit - desto besser fällt die Bewertung des Stuttgarter Kulturlebens aus.

    Auch die weiteren Befunde stimmen nachdenklich: Am zufriedensten mit dem Stuttgarter Kulturleben sind die Theater- und Ballettinteressierten, während die Besucher von Konzerten, Musicals oder Museen dem Stuttgarter Kulturleben nur ein "gutes befriedigend" als
    Note geben.

    Fragt man die Stuttgarter, welches Kulturangebot ihnen spontan einfällt, kommt ein interessantes Ranking zustande. Eindeutig dominieren das SI-Centrum (Musicals) sowie das Staatstheater. Auch die Staatsoper und die Staatsgalerie rangieren im Kulturverständis der Öffentlichkeit noch relativ weit oben. Eine deutlich geringere Rolle spielen die Angebote der Liederhalle, Museen, Veranstaltungen in der Schleyerhalle sowie sonstige Konzerte und Sportveranstaltungen. Schloss, Architektur und Parks spielen im Kulturverständnis der Stuttgarter nur eine sehr untergeordnete Rolle.
    Nach den Angebotsdefiziten im Stuttgarter Kulturleben befragt, überrascht eine sehr breite Streuung der Wünsche. Nur einem Drittel der Stuttgarter fehlt ausdrücklich nichts im kulturellen Angebot der Stadt. Dagegen sehen rund ein Viertel der Bevölkerung deutliche Mängel im kulturellen Angebot. Am meisten werden internationale Künstler vermißt, ferner gute klassische Sänger, ein sehr gutes Orchester, ein Kinder- und Jugendtheater, Kabarett wie auch ein Literaturhaus. Ca. 13% der Be-fragten wünschen sich explizit mehr Open-Air-Veranstaltungen, insbesondere Jazzfestivals.

    Am erstaunlichsten jedoch ist der Befund, daß ca. 40% der Stuttgarter das Kulturleben der Stadt nicht richtig einordnen können. Ihnen fehlt offenbar ein klares kulturelles Profil der Stadt. Vielleicht deutet dieser Befund aber auch darauf hin, daß es weniger an einem klaren Profil fehlt, als daß vielmehr ein klares Profil offenbar derzeit nicht vermittelt wird. So bleibt als Fazit, daß die kulturelle Aktivität Stuttgarts für die Stuttgarter selbst offenbar zu einem großen Teil diffus bleibt. Die kulturellen Leistungen Stuttgarts werden erstaunlicherweise nicht hinreichend kommuniziert.

    Weitere Informationen und Details zu der Studie über das Fachgebiet für Soziologie der Universität Hohenheim.

    Prof. Dr. Eugen Buß
    Dr. Ulrike Fink-Heuberger
    Universität Hohenheim
    Institut für Sozialwissenschaften - FG Soziologie
    70593 Stuttgart
    Telefon: 0711/459-2622 / 0711/459-2623
    Telefax: 0711/459-2524
    email: heuberge@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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