idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.01.2009 12:46

DEGRO: Tumore präziser, schneller und schonender bestrahlen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin - Technische Neuerungen erlauben es Strahlentherapeuten künftig, die hochpräzise Rotationstherapie auch an herkömmlichen Bestrahlungsgeräten durchzuführen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) anlässlich der Zulassung der neuen Technik in Deutschland hin. Bislang war diese Form der Bestrahlung nur an speziellen Geräten und wenigen deutschen Zentren möglich. Bei der Rotationstherapie dreht sich der Strahlenkopf permanent um den Patienten: Die Strahlen erreichen den Tumor punktgenau. Damit lässt sich die Effektivität der Strahlentherapie weiter steigern und die Behandlungszeit zum Teil deutlich verringern.

    Die Rotationstherapie ist eine Form der sogenannten intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT). Diese erlaubt bereits seit einigen Jahren eine sehr präzise Bestrahlung des Tumors aus verschiedenen Richtungen. Im Gegensatz zur IMRT bietet die Rotationstherapie eine kontinuierliche 360°-Bestrahlung. Diese permanente Bestrahlung aus jedem Einfallswinkel konnte bisher nur an speziellen Geräten durchgeführt werden. Das zugrundeliegende Verfahren wird als Tomotherapie bezeichnet.

    Technische Neuerungen machen die Anwendung der Rotationstherapie künftig auch an herkömmlichen Bestrahlungsgeräten möglich: "Bislang stoppten diese Geräte nach der Bestrahlung eines Bereiches und fuhren dann in die nächste Bestrahlungsposition", erklärt Professor Dr. med. Volker Budach, Präsident der DEGRO und Chefarzt an der Klinik für Strahlentherapie der Berliner Charité. "Die neue Technik gewährleistet nun eine ununter¬brochene Bestrahlung. Aus jedem Einfallswinkel erreichen die Strahlen gebündelt und zielgenau das erkrankte Gewebe." Durch die hohe Präzision bleibt umliegendes Gewebe verschont. So steigt mit der Strahlendosis nicht auch das Risiko, gesunde Zellen zu schädigen.

    Die Neuentwicklungen erlauben nicht nur eine noch präzisere Bestrahlung, sondern verringern auch deutlich die Behandlungszeit. Während eine IMRT zwischen sieben und 15 Minuten dauert, nimmt eine Bestrahlung mit dem Rotationsverfahren nur etwa drei bis fünf Minuten in Anspruch. "Für unsere Patienten, die bei der Bestrahlung völlig still liegen müssen, ist das ein wesentlicher Fortschritt. Auch angesichts der psychischen Belastung, die Krankheit und Therapie für den Betroffenen bedeuten, ist jede Behandlungsminute weniger ein großer Gewinn", berichtet Professor Dr. med. Frederik Wenz, Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie und Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Mannheim. Die DEGRO empfiehlt Patienten, sich bei den strahlentherapeutischen Einrichtungen in ihrer Nähe zu informieren, ob das Verfahren für sie in Frage kommt.

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Silke Stark
    Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: stark@medizinkommunikation.org
    Internet: www.degro.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).