Die globale Zunahme von wärmeren Jahren ist kein Zufall 
Wissenschaftler des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht und der Universität 
Bern haben erstmalig die globale Häufigkeit von überdurchschnittlich 
warmen Jahren zwischen 1880 und 2006 statistisch untersucht. Ihr Ergebnis: 
Die dabei beobachtete Zunahme von warmen Jahren nach 1990 ist kein 
statistischer Zufall.  Die Ergebnisse werden jetzt in der Fachzeitschrift 
"Geophysical Research Letters" veröffentlicht.
    
    
    Zwischen 1880 und 2006 lag die durchschnittliche globale Jahrestemperatur 
im Mittel bei 15 Grad Celsius. In den Jahren nach 1990 häuften sich Jahre, 
in denen dieser  Mittelwert überschritten wurde. Die GKSS-Forscher 
stellten sich die Frage: Ist es purer Zufall, dass die wärmsten 13 Jahre 
nach 1990 gemessen wurden, oder ist diese Häufung beeinflusst?
Wahrscheinlichkeit wurde berechnet
Mithilfe der so genannten mathematischen "Monte-Carlo-Simulation" haben 
die Küstenforscher Dr. Eduardo Zorita und Professor Hans von Storch des 
GKSS-Forschungszentrums gemeinsam mit Professor Thomas Stocker der 
Universität Bern berechnet, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass die 
Häufigkeit von warmen Rekordjahren nach 1990 ein Zufall ist, sondern dass 
sie von bestimmten externen Antrieben beeinflusst wird. Dass die 13 
wärmsten Jahre seit 1880 nach 1990 zufällig stattgefunden hätten, 
entspräche einer Wahrscheinlichkeit von nicht mehr als
1:10 000. Der Faktor  1: 10 000 lässt sich anhand des Glücksspiels "Kopf 
oder Zahl" veranschaulichen: Wären die warmen Rekordjahre purer Zufall 
gewesen, so müsste bei dem Spiel 14mal hintereinander nur Kopf oder nur 
Zahl fallen. 
Klima komplizierter als Spiel
"Um das Klimasystem und seine Wechselwirkungen zwischen Ozean, Land 
Atmosphäre und menschlicher Aktivität  zu verstehen und statistisch zu 
analysieren, reicht der Vergleich mit einem  Glücksspiel jedoch nicht mehr 
aus. Die natürliche Abfolge von warmen und kalten Jahren  funktioniert 
nicht nach dem einfachen Prinzip "Null oder Eins.", erläutert der 
GKSS-Wissenschaftler Dr. Eduardo Zorita die  Herausforderungen seiner 
Berechnungen. Denn das Klimasystem reagiert relativ träge. Ein Beispiel: 
Nach einem warmen Jahr folgen in der Regel weitere milde Jahre, da die 
Ozeane Wärme speichern. Diese natürliche Trägheit musste in die 
Berechnungen einbezogen werden.  "Unsere Studie ist rein statistischer 
Natur und kann die Zunahme der warmen Jahre nicht einzelnen Faktoren 
zuschreiben, steht aber in vollem Einklang mit den Ergebnissen des IPCC, 
dass der verstärkte Ausstoß von Treibhausgasen zu einem Großteil für die 
jüngste globale Erwärmung verantwortlich ist", fasst Zorita seine Arbeit 
zusammen. 
Originaltitel der Veröffentlichung:
Zorita, E., T. F. Stocker, and H. von Storch (2008), How unusual is the 
recent series of warm years?, Geophys. Res. Lett., 35, L24706, 
doi:10.1029/2008GL036228
Kontakt: 
Dr. Eduardo Zorita
Institut für Küstenforschung
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
Telefon: +49 (0) 41 52 / 87 - 1856
Email: eduardo.zorita@gkss.de
    
http://Link auf Grafik "Globale Erwärmung":
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Klimadiagramm_hadley_1850_2008.s...
    Merkmale dieser Pressemitteilung: 
     
     Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
     überregional
     Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
 Deutsch  
    

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