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13.01.2009 16:00

Spezialistin an das Frankfurter Uniklinikum berufen

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Prof. Dr. Christine Freitag ist neue Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum.

    Seit dem 1. Dezember 2008 hat die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main eine neue Direktorin: Mit Prof. Dr. med. Dipl.
    theol. Christine Freitag (41) hat man eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie für das Universitätsklinikum gewonnen.

    Ungefähr 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden akut oder chronisch an einer psychischen Störung. Vor allem schwer ausgeprägte psychische Störungen sind dringend behandlungsbedürftig. Je früher eine psychische Erkrankung erkannt wird, desto besser kann sie behandelt und therapiert werden. Für den Raum Frankfurt übernimmt die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters die stationäre Vollversorgung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher; es werden aber auch viele Patienten behandelt, die außerhalb Frankfurts wohnen. Wie der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums Dr. Conrad darlegt, verfügt die Klinik über 30 Betten und 25 tagesklinische Plätze, letztere wurden im Mai 2008 in Anerkennung des zusätzlichen Bedarfs durch das Land als Planungsinstanz von zehn auf 25 erhöht. Ferner besteht eine psychiatrische Institutsambulanz.
    2008 wurden über 500 Kinder und Jugendliche stationär behandelt, außerdem wurden rund 6.000 ambulante Behandlungen durchgeführt, die knapp 2.000 Quartalsabrechnungen zur Folge hatten. Insgesamt sind in der Klinik in allen Berufsgruppen 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig,
    davon zehn im Bereich Forschung und Lehre.

    Seit Dezember 2008 steht die Klinik nun unter der Direktion von Prof. Freitag, zuvor leitete Prof. Dr. Fritz Poustka die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
    "Prof. Freitag setzt die wissenschaftliche Profilierung im Fachbereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Frankfurter Universitätsmedizin fort. Darüber hinaus planen wir, gemeinsam mit ihr den Schwerpunkt der Neurowissenschaften auszubauen. Mit unserer neuen kinder- und jugendpsychiatrischen Direktorin sind Patientenversorgung, Forschung und Lehre in diesem Bereich auch weiterhin in sehr guten Händen", kommentiert der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Roland Kaufmann den Start Prof. Freitags am Frankfurter Universitätsklinikum.


    Kinder und Jugendliche sollen sich ernst genommen fühlen

    Vor ihrer Berufung nach Frankfurt war Prof. Freitag als geschäftsführende Oberärztin und wissenschaftliche Assistentin an der Homburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des saarländischen Universitätsklinikums tätig. Hauptsächlich beschäftigte sich die Ärztin bisher mit autistischen Erkrankungen sowie externalisierenden Störungen von Kindern und Jugendlichen. Sie hat diesbezüglich überwiegend Untersuchungen zu genetischen und Umweltrisikofaktoren sowie funktionelle und strukturelle Bildgebungsstudien durchgeführt, die einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der genannten Erkrankungen leisten.
    Für Prof. Freitags herausragende Forschungsarbeiten zu genetischen Risikofaktoren und zur Gen-Umwelt-Interaktion bei Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und autistischen Störungen erhielt die neue Direktorin 2007 den August-Homburger-Preis, einen Forschungspreis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Ziel der Studien war es, den genetischen Hintergrund sowie relevante Umweltfaktoren für beide Erkrankungen aufzuklären.
    Die Kinderpsychiaterin ist als Gutachterin für zahlreiche wissenschaftliche Zeitschriften und Institutionen tätig. So unterstützt sie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die EU-Kommission durch ihre wissenschaftliche Expertise und ist regelmäßig Gutachterin für wissenschaftliche Zeitschriften wie "Archives of General Psychiatry", "Molecular Psychiatriy", "British Journal of Psychiatriy" oder "European Child and Adolescent Psychiatry".
    Außerdem ist Prof. Freitag als wissenschaftliche Organisatorin von Fachkongressen wie etwa der Saarbrücker ADHS-Tagung 2008 aktiv.

    Mit ihren Forschungsschwerpunkten Autismus und ADHS, mit denen sich auch die Frankfurter Kinder- und Jugendpsychiatrie profiliert, ist Prof. Freitag die ideale Besetzung für die Direktorenstelle der Klinik. Frankfurt biete ein ausgezeichnetes neurowissenschaftliches Forschungsumfeld. Daneben sei Frankfurt eine sehr schöne Stadt, was für Prof. Freitag weitere Gründe gewesen seien, in die Stadt am Main zu gehen.
    In ihrer Position als Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters ist es Prof. Freitags Anliegen, das ambulante Angebot zu erweitern und die bestehenden stationären Strukturen zu stärken. Es liegt ihr außerdem am Herzen, dass die Klinik weiterhin die vielen verschiedenen stationären und teilstationären sowie ambulanten Behandlungen anbietet: "Wir behandeln alle psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Durch die sehr differenzierten Behandlungsmöglichkeiten können wir individuell auf unsere jungen Patienten eingehen. Das ist mir persönlich sehr wichtig, denn die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien sollen sich ernst genommen fühlen. Nur auf diese Weise kann eine Behandlung erfolgreich verlaufen", erläutert Prof. Freitag.

    Pläne für die Zukunft: Ausbau des ambulanten Bereiches

    Die differenzierten Behandlungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind eng mit der psychiatrischen Forschung und Lehre verzahnt, um den Patienten eine empirisch fundierte Therapie gewährleisten zu können. Durch wissenschaftliche Untersuchungen psychotherapeutischer und medikamentöser Therapieverfahren können die jungen Patienten nach dem neuesten Stand der Forschung behandelt werden. In die Behandlung werden Familien und andere Angehörige intensiv eingebunden.
    Die ambulanten Schwerpunkte der Klinik sind die Frühförderung bei autistischen Störungen, die Gruppentherapie bei Kindern und Jugendlichen mit leichten autistischen Störungen und die frühzeitige Therapie von aggressiven und hyperaktiven Verhaltensstörungen.
    Zwei weitere Leistungen sind in Planung: In der Ambulanz soll es eine Sprechstunde für Säuglinge und Kleinkinder und deren Eltern ermöglichen, schon sehr früh Therapieangebote zu machen, um eine Chronifizierung oder gar Verschlechterung einer psychischen Störung zu vermeiden. Auch ein besonderes Angebot für junge Patienten mit Angst- und depressiven Störungen soll eingerichtet werden. Darüber hinaus werden die stationären Therapieangebote insbesondere im Bereich der Arbeit mit den Eltern noch weiter ausgebaut.
    Die intensive Erforschung der biologischen Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter dient einem besseren Verständnis der Genese der häufig schweren Krankheitsbilder und wird den neurowissenschaftlichen Schwerpunkt der Frankfurter Universitätsmedizin deutlich stärken.

    Frankfurt am Main, 13. Januar 2009

    Für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Christine Freitag
    Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
    des Kindes- und Jugendalters
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (069) 6301 - 5408
    Fax: (069) 6301 - 5843
    E-Mail: c.freitag@em.uni-frankfurt.de
    Internet: www.kgu.de/zpsy/kinderpsychiatrie

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax: (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet: www.kgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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