Am Dienstag, den 20. Januar wird Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, das Internationale Jahr der Astronomie (IYA) für Deutschland im Museum für Kommunikation in Berlin eröffnen. Das Deutsche SOFIA Institut (DSI) wird die Universität Stuttgart dort mit dem Stratosphären Observatorium für Infrarotastronomie (SOFIA) vertreten. Die Präsentation ist der Auftakt zu zahlreichen weiteren Veranstaltungen der Universität Stuttgart im Jahr der Astronomie.
Das Jahr 2009 ist von den Vereinten Nationen (UN) und der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zum Internationalen Jahr der Astronomie erklärt worden: Vor 400 Jahren hat Johannes Kepler die "Astronomia nova" veröffentlicht, in der ihm erstmals die korrekte Beschreibung der Planetenbahnen gelang. Galileo Galilei hat im selben Jahr 1609 sein erstes astronomisches Teleskop in den Himmel gerichtet und eine neue Welt entdeckt. Die Berechnungen und Beobachtungen revolutionierten das Weltbild des 17. Jahrhunderts und schufen die Grundlagen für die moderne Astronomie und Wissenschaft.
Zu der deutschen Eröffnungsveranstaltung am 20. Januar laden der Rat Deutscher Sternwarten (RdS) und die Astronomische Gesellschaft (AG) ein. Der Festakt mit hochkarätigen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur soll der Auftakt zu den verschiedenen nationalen Aktionen wie Ausstellungen, Vorträgen oder geführten Himmelsbeobachtungen sein. Neben einer Live-Schaltung zur Europäischen Südsternwarte auf dem Paranal in Chile und einer Gesprächsrunde mit Astronomen und Astronauten erwartet den Besucher auch eine Ausstellung, die die verschiedensten deutschen astronomischen Forschungsprojekte darstellt, darunter auch das SOFIA - Projekt der Universität Stuttgart.
SOFIA, die fliegende Infrarotsternwarte
Mit SOFIA wollen Astronomen in den nächsten 20 Jahren zum Beispiel die Entstehung junger Sterne und Planetensysteme beobachten oder das Zentrum unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, genauestens untersuchen. Das infrarote Licht dieser Objekte, für das sich die Wissenschaftler besonders interessieren, ist vom Boden aus nicht zu empfangen, da insbesondere der Wasserdampf in der Erdatmosphäre für diese Strahlung unpassierbar ist. Deshalb wurde für dieses Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der US-amerikanischen National Aeronautics and Space Administration (NASA) eine Boeing 747-SP umgebaut und im hinteren Teil mit einem 17 Tonnen schweren deutschen Teleskop mit einem Durchmesser von 2,7 Metern ausgestattet. In einer Flughöhe von etwa 13 Kilometern ist der Einfluss der Erdatmosphäre vernachlässigbar und somit der Weg frei für die Beobachtung der infraroten Strahlung interessanter astronomischer Objekte. Die amerikanische Programmleitung liegt beim NASA Dryden Flight Research Center in Kalifornien, von deutscher Seite aus wird das Projekt vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart betrieben. In diesem Jahr wird das deutsche Teleskop zum ersten Mal im Flug einen freien Blick auf das Firmament und das Infrarote Universum haben. Amerikanische sowie deutsche Astronomen werden erste wissenschaftliche Messungen durchführen und sind gespannt, welche Überraschungen diese neuen Beobachtungsdaten für sie bereithalten.
Aktivitäten im Internationalen Jahr der Astronomie
Im IYA 2009 wird das DSI die fliegende Sternwarte SOFIA und deren Mission den Menschen durch regionale sowie bundesweite Aktivitäten näher bringen. So wird zum Beispiel am 17. März eine SOFIA Dauerausstellung im Planetarium in Stuttgart eröffnet, vom 27. bis 29. März findet eine Talentschool der Universität Stuttgart und der Fraunhofer Gesellschaft zu SOFIA statt. Auch beim Tag der Wissenschaft der Universität Stuttgart am 27. Juni wird sich das Projekt vorstellen.
Neben den Aktivitäten des SOFIA-Instituts bietet die Universität Stuttgart zahlreiche weitere Veranstaltungen zum Jahr der Astronomie, darunter ab 20. April eine Ringvorlesung "Kepler und das Weltbild des modernen Menschen" in der Stadtbücherei Stuttgart sowie die Ausstellung "Picturing the Universe" in der Universitätssternwarte. Ein erster Höhepunkt wird die gemeinsam mit der Kepler-Gesellschaft und der Universität Tübingen getragene Festveranstaltung "400 Jahre neuzeitliche Astronomie" am 20. März sein, bei der auch die weiteren Aktivitäten der Partner zum Jahr der Astronomie vorgestellt werden.
Weitere Informationen bei Dr. Cecilia Scorza, Deutsches SOFIA Institut, Universität Stuttgart, Tel. 0711/685 - 65860, e-mail: scorza@dsi.uni-stuttgart.de.
Programm des DSI im Detail: http://www.dsi.uni-stuttgart.de/aktuelles/termine.html
Veranstaltungen in der Region Stuttgart: http://www.astronomie-bw.de/iya2009/index.html
Gesamtprogramm für Deutschland: http://www.astronomie2009.de.
Internationales Programm und Links: http://www.astronomy2009.org.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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