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01.02.2001 13:20

Untersuchungen zur Heinz Nixdorf RECALL-Studie: Zu hoher Blutdruck ist auffälligster Befund

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Rund 400 Frauen und Männer mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren sind von den Organisatoren einer großen wissenschaftlichen Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Ruhrgebiet in den vergangenen Wochen zur Teilnahme an dieser Studie eingeladen worden. 170 kamen bereits in das neu eingerichtete epidemiologische Erhebungszentrum im Hause Robert-Koch-Straße 9-11 nach Essen, die meisten von ihnen, um Aufschluss über ihren Gesundheitszustand zu bekommen. Erste Antworten sind da: Erhöhte Blutdruckwerte, von denen die Betroffenen nichts wussten, wurden bisher am häufigsten registriert, auch erhöhte Cholesterinwerte und ein erhöhter Blutzuckerspiegel wurden häufig feststellt. Alle drei Befunde sind Risikofaktoren für die Entstehung eines Herzinfarktes; sie tragen zu einer Verengung der koronaren Gefäße bei. Das ist bekannt. Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob diese Risiken mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden früher und zuverlässiger bewertet werden können.

    Mit neun Millionen Mark fördert die Heinz Nixdorf Stiftung diese RECALL-Studie, an der sich Wissenschaftler der Universitäten Düsseldorf, Essen, Köln und Witten/Herdecke beteiligen. Dabei steht RECALL für Risk Factors, Evaluation of Coronary Calcification, and Lifestyle. Die Federführung haben die Professoren Dr. Raimund Erbel, Direktor der Abteilung für Kardiologie, und Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Essener Universitätsklinikums; für die Organisation sind die Essener Epidemiologen Dr. Susanne Moebus und Dr. Andreas Stang verantwortlich.

    4 500 nach einem Zufallsprinzip ausgewählte Männer und Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren aus Bochum, Essen und Mülheim an der Ruhr wollen Moebus und Stang in den nächsten zwei Jahren zur Teilnahme an der Studie einladen, "schubweise", wie Dr. Moebus erklärt. Um statistisch gesicherte Ergebnisse zu erhalten, soll eine Teilnahmerate von 70 v. H. erreicht werden. Die Forscher weisen daraufhin, dass jeder Teilnehmer nicht nur etwas für seine Gesundheit tut, sondern auch für die der Allgemeinheit. Wer jedoch partout nicht in die Studienzentrale an der Robert-Koch-Straße kommen will, wird gebeten, zumindest einen Kurzfragebogen auszufüllen oder am Telefon zu beantworten. Denn für die Aus-sagekraft der Ergebnisse ist es wichtig einzuschätzen, ob besondere Risikogruppen systematisch nicht erfasst bzw. untersucht wurden. Den Epidemiologen ist bekannt, dass vor allem Angehörige sozial benachteiligter Schichten nicht an groß angelegten Studien teilnehmen, aber gerade zur Personengruppe mit dem höchsten Risiko gehören.

    Ein Belastungs-EKG und ein Ruhe-EKG, umfassende Blutanalysen, eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern, die Ermittlung der Blutdruckwerte, eine Befragung zur Medikamenten-Einnahme, und ein EBCT, eine besondere Art der Computertomographie, für die die Probanden kostenfrei per Taxi nach Bochum oder Mülheim gebracht werden, sind Bestandteile der Untersuchung. Darüber hinaus werden die Probanden ausführlich zu Lebensumständen und -gewohnheiten befragt.

    Eine Beurteilung der "Studienbetreuung" durch die bisher befragten Teilnehmer kann diejenigen, die demnächst die Einladung zur Eingangsuntersuchung an die Robert Koch-Straße erhalten, vielleicht zum Mitmachen motivieren: Durchweg gab es Lob für das Erhebungsteam: "nette Betreuung", "kompetente Untersuchung", "keine Wartezeiten", "humorvolle Atmosphäre".

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
    Weitere Informationen: Dr. Susanne Moebus, Telefon (7 23 45 23;
    Dr. Andres Stang, Telefon (02 01) 7 23 - 45 24)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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