Kreationismus - die Ablehnung zentraler wissenschaftlicher Grundaussagen der Evolutionstheorie ist kein rein US-amerikanisches Problem Auch in den europäischen Ländern lässt sich zunehmend Skepsis gegenüber der Evolutions- und der Wissenschaftstheorie nachweisen. Die Fachgruppe Biologie und ihre Didaktik an der TU Dortmund hat, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), zu diesem Themenkomplex am 20. Februar eine internationale Fachtagung organisiert.
In Dortmund diskutieren Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und sieben verschiedenen europäischen Ländern den wissenschaftlichen Bedeutungsrahmen der Evolutionstheorie und ihre gesellschaftliche Akzeptanz sowie die daraus resultierende Wissenschaftsfeindlichkeit. Alle Vortragenden, zu ihnen zählen unter anderem der Wissenschaftstheoretiker Prof. Gerhard Vollmer, der Wissenschaftshistoriker Prof. Thomas Junker, der Evolutionsbiologe Prof. Ralf Sommer und der Politikwissenschaftler Prof. Werner Patzelt, sind ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet und sind darüber hinaus auf dem Gebiet des Tagungsthemas bereits in Erscheinung getreten. Den Auftakt bei der Tagung macht die EU-Politikerin Anne Brasseur aus Luxenburg, die maßgeblich verantwortlich ist für den Bericht im Europarat: "Über die Gefahren des Kreationismus in der Bildung in Europa". Moderiert wird die Tagung von dem Ethnologen Prof. Dr. Christoph Antweiler.
Initiator der Veranstaltung ist Prof. Dr. Dittmar Graf von der Technischen Universität Dortmund. Der Experte für Evolutionsdidaktik ist national wie international gern gesehener Gastredner bei der fächerübergreifenden Annäherung an der wissenschaftsskeptischen Einstellung der jungen Generation. Eigene Untersuchungen an der TU Dortmund und an der Hacettepe Universität in Ankara belegen die hohe Skepsis von Lehramtsstudierenden an den beiden Universitäten und damit auch die Ablehnung von Wissenschaft. So haben Grafs Untersuchungen beispielsweise gezeigt, dass in Deutschland jeder siebte Lehramtsstudent die Evolution nicht akzeptiert. Mit der Ablehnung der Evolution geht auch eine Ablehnung der Wissenschaft als sinnvolles Erkenntnisinstrument einher.
Weitere Informationen
Martina Firus
Tel.: (0163) 55 65 236
Email: martina.firus@tu-dortmund.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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