Pionier der Psychopharmakologiegeht in den Ruhestand
Bruno Müller-Oerlinghausen wird an der FU mit wissenschaftlichem Symposium verabschiedet ...
... und bleibt Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft
UKBF-Mediendienst Nr. 105
Mit Termin: Symposium am 19.5.2001
Prof. Dr.med. Bruno Müller-Oerlinghausen, Leiter der Forschergruppe Klinische Psychopharmakologie an der Psychiatrie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität, wird am 19. Mai 2001 mit einem wissenschaftlichen Symposium in den Ruhestand verabschiedet.
Müller-Oerlinghausen hatte an der Klinik für Psychiatrie der FU Berlin 1974 die erste Forschergruppe für Psychopharmakologie in Deutschland aufgebaut.
Neben anderen Funktionen ist er Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft - in dieses Amt ist er kürzlich wieder gewählt worden.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Forschergruppe am UKBF unter Leitung von Professor Müller-Oerlinghausen weltweite Anerkennung durch Forschung und praktische Anwendung unter anderem bei der Langzeittherapie depressiver Patienten gefunden. Die Besonderheit der Einrichtung liegt darin, dass sie nicht nur über differenzierte Laborkapazitäten verfügt, sondern auch über eine eigene Ambulanz ("Berliner Lithium-Katamnese") im Sinne des Modells der Weltgesundheitsorganisation zur integrierten Klinischen Pharmakologie.
Die Therapie mit Lithiumpräparaten gehört zu den Schwerpunkten der Arbeit der Psychopharmakologen am UKBF (siehe UKBF-Mediendienst Nr. 40 vom 2. August 1999: "Depressionen sind meist behandelbar - UKBF-Forscher helfen, Suizide zu vermeiden").
Weitere Hauptthemen sind zum Beispiel Medikamentenabhängigkeit oder die Qualitätssicherung der antidepressiven Therapie.
Die Forschungsarbeit ist eingebettet in ein weltweites Netz von Kooperationsstrukturen.
Das Symposium aus Anlass der Emeritierung von Prof. Müller-Oerlinghausen zum 1.4.01 findet am 19. Mai 2001 unter dem Titel statt:
"Wege zur Optimierung der antidepressiven Therapie: Hemmnisse und Hoffnungen"
und reflektiert bei der Themen- und Referentenauswahl auch Müller-Oerlinghausens Interesse daran, die naturwissenschaftliche mit der klinischen und gesellschaftlichen Perspektive zu verbinden.
(Programm siehe weiter unten)
Bruno Müller-Oerlinghausen, 1936 in Berlin geboren, studierte Chemie, Psychologie, Philosophie und Medizin in Göttingen, München, Frankfurt/Main und Berlin. Auf Dissertation und Facharztweiterbildung folgte 1969 die Habilitation in Pharmakologie/Toxikologie. Von 1969 bis 1971 baute Prof. Müller-Oerlinghausen als Berater der Bundesregierung in Bangkok ein Labor zur Untersuchung traditioneller Pflanzenmedizin mit modernen wissenschaftlichen Methoden auf.
1974 folgte der Ruf an die Freie Universität Berlin. Neben den beschriebenen Forschungsarbeiten übernahm Müller-Oerlinghausen zahlreiche Funktionen, so etwa zehn Jahre lang als Mitglied der Aufbereitungskommission beim damaligen Bundesgesundheitsamt und seit Mitte der 80er Jahre in der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (Köln).
Dass Bruno Müller Oerlinghausen nicht ausschließlich Vertreter der "harten" Pharmakotherapie ist, zeigen neben seinem intensiven Interesse an Körpertherapien (Beispiel: Wirkung spezieller Massagen auf Depressionen) seine Hobbys: Der "Großvater mit Leidenschaft" (Müller-Ö über Müller-Ö) gibt als Flötist klassische Konzerte und befasst sich immer wieder mit theologischen Fragestellungen.
Wissenschaftliches Symposium
Termin:
Samstag, 19. Mai 2001, 9.30 s.t. bis 17.00 Uhr
Ort:
UKBF, Psychiatrische Klinik und Poliklinik Eschenallee 3, 14050 Berlin
(Vorläufiges) Programm:
° Vorsitz: Linden/Berghöfer/Hellweg
° Grußworte:
- Prof. Martin Paul, Dekan Fachbereich Humanmedizin der FU
- Dr. Günther Jonitz, Präsident Ärztekammer Berlin
- Prof. Ivar Roots, Vors. d. Dt. Gesellschaft für Klinische Pharmakologie
- Prof. Gottfried Kreutz, Bundesinstitut für Arzneimittel u. Medizinprodukte
° Prof. P. GROF (Ottawa, Kanada): Lithium and beyond
° Prof. E. MÜLLER (Frankfurt): Pharmakotherapeutische Neuentwicklungen in der Depressionsbehandlung
° Prof. B. PFLUG (Frankfurt): Somato- und psychotherapeutische Neuentwicklungen in der Depressionsbehandlung
° Prof. H. EMERICH (Hannover): Depression und Berührung
° Prof. U. SCHWABE (Heidelberg): Arzneimittelepidemiologie und Wege zur verbesserten Verordnungspraxis
° Prof. U. HEGERL (München): Leitlinien zur Optimierung der Psychopharmakotherapie und moderne Strategien der Qualitätssicherung
° Prof. W. FELBER (Dresden): Suizidprävention
° Dr. W. HÜFFMEIER (Berlin): Melancholie und Lebensüberdruss - theologische Aspekte
° Schlussworte: Prof. B. Müller-Oerlinghausen
Ansprechpartnerin/Kongress-Sekretariat:
Dr. Anne Berghöfer/ Anke Schlicht
UKBF, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der FU
Eschenallee 3, 14050
BerlinTel.: (030) 8445-8474, Fax: -8797
Prof. Bruno-Müller-Oerlinghausen
UKBF, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der FU
Eschenallee 3, 14050 Berlin
Tel.: (030) 8445-8648
E-Mail: bmoe@zedat.fu-berlin.de
"MedNet"-Projekte: "Depression/Suizidalität" unter:
http://www.mednet-depression.de
Pressekontakt:
UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
Tel.: (030) 803 96 86; Fax: 803 96 87
E-Mail: mwm@mwm-vermittlung.de
http://www.mwm-vermittlung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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