Darapladib in klinischer Prüfung als neue Therapieoption
bei Arteriosklerose; Studie "STABILITY" soll 15.000 Patienten einschließen; Trend zur Stabilisierung von Blutgefäß-Plaques gezeigt
GlaxoSmithKline (GSK) treibt die Entwicklung von Darapladib als neue Therapieoption bei Arte-riosklerose weiter voran: Mehr als 15.000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) sollen in die kürzlich gestartete klinische Studie der Phase III "STABILITY" aufgenommen werden. Dara-pladib ist ein Inhibitor des Enzyms Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2). Dieses Enzym spielt in Blutgefäß-Plaques eine wichtige Rolle. Es wird dort mit entzündlichen Prozes-sen und der Destabilisierung von Plaques in Verbindung gebracht.
"Trotz großer therapeutischer Fortschritte bleibt die koronare Herzkrankheit weltweit die führen-de Todesursache. Wir benötigen daher dringend neue Behandlungsansätze, um das Risiko für einen Herzinfarkt bei Patienten mit Arteriosklerose weiter zu vermindern", sagt Professor Tors-ten Strohmeyer, Leiter Forschung und Medizin bei GSK Deutschland. "Die Phase-III-Studie STABILITY soll die klinische Wirksamkeit einer Langzeitbehandlung mit Darapladib prüfen. Bei positiven Ergebnissen könnte Darapladib eine neue Generation von Arzneimitteln begründen, die Plaque-stabilisierend wirken."
Phase-III-Studie STABILITY gestartet
In die randomisierte, Placebo-kontrollierte, doppelblinde, multizentrische, ereignisgesteuerte Phase-III-Studie STABILITY (STabilisation of Atherosclerotic plaque By Initiation of darapLadIb TherapY) sollen mehr als 15.000 Männer und Frauen mit chronischer koronarer Herzkrankheit in 39 Ländern aufgenommen werden. Die Patienten erhalten dabei weiterhin ihre KHK-Stan-dardtherapie und zusätzlich einmal täglich Darapladib oder Placebo. Die Standardtherapie kann ein Statin (Cholesterin senkendes Medikament), Acetylsalicylsäure oder Blutdruck senkende Medikamente umfassen.
Primärer Endpunkt der Studie ist das Auftreten eines so genannten MACE (Major Adverse Car-diovascular Event). Dazu gehören Tod aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, nicht-tödlicher Herzinfarkt und nicht-tödlicher Schlaganfall. Sekundäre Endpunkte sind koronare Er-eignisse insgesamt: Tod durch koronare Herzkrankheit, nicht-tödliche Herzinfarkte, koronare Revaskularisationseingriffe (wie beispielsweise Aufdehnung der Koronararterien durch einen Ballonkatheter oder eine koronare Bypass-Operation), Klinikaufnahme wegen instabiler Angina pectoris, individuelle Komponenten eines MACE und die Gesamtsterblichkeit.
Die Studiendauer wird etwa drei Jahre betragen - so lange, bis etwa 1.500 Berichte über ein MACE eingegangen sind.
In vorangegangenen Phase-II-Studien haben insgesamt 1.051 Patienten Darapladib für bis zu zwölf Monate erhalten. In der größten dieser Studien, IBIS-2 (Integrated Biomarker and Imaging Study-2)1, hat sich gezeigt, dass die zusätzliche Gabe von Darapladib zur KHK-Standard-therapie die Ausdehnung des nekrotischen Kerns des Plaques stoppen und seine Zusammen-setzung im Sinne einer Stabilisierung günstig beeinflussen konnte.
Über die koronare Herzkrankheit
Eine koronare Herzkrankheit entsteht durch Ablagerungen in den Wänden der Koronararterien - der Blutgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Durch diese Ablagerungen, die so genannten Plaques, kommt es zu einer zunehmenden Gefäßverengung. Schreitet diese unbehandelt fort, kann dies dazu führen, dass das Herz zu wenig Sauerstoff er-hält. Zerreißt ("rupturiert") eine Plaque ? unabhängig von ihrer Größe ?, kommt es zum akuten Herzinfarkt.
Die koronare Herzkrankheit ist die führende Todesursache weltweit2: Gemäß der World Health Organization (WHO) sterben jährlich 7,2 Millionen Menschen daran.3 Auch in Deutschland ist KHK der Killer Nummer 1: Im Jahr 2007 starben über 130.000 Menschen an einer chronischen KHK oder ihrer akuten Manifestation, dem Herzinfarkt - das sind 16,3 % aller Todesfälle.4
Über Darapladib und Lp-PLA2
Darapladib ist ein selektiver Hemmstoff des Enzyms Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2). Dieses Enzym kommt im Blut, aber auch in arteriosklerotischen Plaques vor. Eine erhöhte Aktivität von Lp-PLA2 wurde mit der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Arterio-sklerose in Verbindung gebracht. Im nekrotischen Kern von rupturgefährdeten koronaren Pla-ques sind besonders hohe Mengen an Lp-PLA2 nachweisbar. Die Ruptur instabiler arterioskle-rotischer Plaques ist Ursache der meisten Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Referenzen
1. Serruys PW, García-García HM, Buszman P et al. Effects of the direct lipoprotein-associated phospholipase A(2) in-hibitor darapladib on human coronary atherosclerotic plaque. Circulation. 2008 Sep 9;118(11):1172-82
2. WHO World Health Report, 2005.
3. World Health Organization, Deaths from Coronary Heart Disease
4.Statistisches_Bundesamt_http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/St...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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