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08.02.2001 14:18

Workshop "Ethik in Klinik und Forschung"

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Niederlande haben die Sterbehilfe legalisiert, prompt ist auch in Deutschland die Diskussion darüber neu entfacht. Passend dazu sind Sterbehilfe und eine mögliche Alternative, die so genannte Palliativmedizin, eines der Themen, mit denen sich der erste gemeinsame Workshop der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät und des Zentrums für Medizinische Ethik der RUB beschäftigt (24. Februar, 9.30 bis 17.00 Uhr, BG Kliniken Bergmannsheil, Hörsaal I).

    Bochum, 08.02.2001
    Nr. 40

    Eine Alternative zur Sterbehilfe?
    Workshop "Ethik in Klinik und Forschung"
    Breites Themenspektrum mit internationalen Experten

    Die Niederlande haben die Sterbehilfe legalisiert, prompt ist auch in Deutschland die Diskussion darüber neu entfacht. Passend dazu sind Sterbehilfe und eine mögliche Alternative, die so genannte Palliativmedizin, eines der Themen, mit denen sich der erste gemeinsame Workshop der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät und des Zentrums für Medizinische Ethik der RUB beschäftigt (24. Februar, 9.30 bis 17.00 Uhr, BG Kliniken Bergmannsheil, Hörsaal I). Namhafte Kliniker und Wissenschaftler referieren hier aus ihren Arbeitsbereichen und setzen sich so aus verschiedenen Perspektiven mit der "Ethik in Klinik und Forschung" auseinander.

    Von Ethikgeschichte und europäischer Zentralisierung ...

    Die Veranstalter - Prof. Dr. Burkhard May, Vorsitzender der Ethikkommission, und Prof. Dr. Michael Zenz, Vorsitzender des Zentrums für Medizinische Ethik - haben gezielt Themen ausgewählt, die für jeden klinisch tätigen Arzt wie auch das Pflegepersonal von zentraler Bedeutung in ihrer Arbeit sind. Das Spektrum reicht von Problemen der klinischen Forschung bis hin zu Fragen einer angemessenen Behandlung am Lebensende der Patienten. Dabei geht es auch um Ethik und Ethikdebatten in der Medizin aus historischer Sicht, vorgestellt von Prof. Dr. D. von Engelhardt (Präsident der Akademie für Ethik in der Medizin), und um das Für und Wider, verschiedene nationale Ethikkommissionen in Europa zu zentralisieren, das Prof. Dr. E. Doppelfeld (Vorsitzender des Arbeitskreises Medizinischer Ethik-Kommissionen der BRD) in seinem Vortrag abwägt.

    ... über Behandlungsabbruch bis zur Wertanamnese

    "Behandlungsabbruch oder -begrenzung in der Intensivmedizin" (Prof. Dr. H. Buchardi, Göttingen) steht beim Bochumer Workshop genauso im Mittelpunkt wie der "Umgang mit Nicht-Einwillingungsfähigen in Klinik und Forschung" (Prof. Dr. H. Helmchen, Berlin). Prof. Dr. Rita Kielstein stellt die Wertanamnese vor: Ein Verfahren, das sie zusammen mit Prof. Dr. Hans Martin Sass (Institut für Philosophie der RUB) entwickelt hat und das ermittelt, welche Werte für einen Patienten besonders wichtig sind, und das so eine Vorstufe bildet zur Patientenverfügung für den Fall einer möglichen künftigen Unfähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen. Die Wertanamnese kann handlungsleitend sein und Bevollmächtigten wie Ärzten stellvertretende Entscheidungen erleichtern. Kielstein und Sass haben für die Schlüssigkeit des Verfahrens viel öffentliche Anerkennung gefunden.

    Palliativmedizin vs. Sterbehilfe

    Im letzten Lebensabschnitt des Menschen kann die heilende Medizin (Kurativmedizin) oft nichts mehr ausrichten, andere Behandlungsmethoden sind dann erforderlich. Der Bochumder Workshop will das Thema Sterbehilfe nicht in Streitgesprächen erörtern, sondern die gedanklichen Grundlagen zweier unterschiedlicher Konzepte verdeutlichen: Prof. Dr. H. Jochemsen (Ede, NL) stellt das niederländische Modell legalisierter Sterbehilfe vor. Dem gegenüber stehen die Methoden der Palliativmedizin, die insbesondere in England eine lange Tradition aufweist. Dr. K. Dunphy (Hertfordshire, UK) erläutert, wie Mediziner mit Psychologen, Seelsorgern und Spezialisten anderer Fachrichtungen interdisziplinär zusammenarbeiten, um "das Sterben" so erträglich wie möglich zu machen. Eine Alternative zur Sterbehilfe?

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Burkard May, Vorsitzender der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der RUB, Leiter der Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, BG Kliniken Bergmannsheil, Klinikum der RUB, Bürkle de la Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel.: 0234/302-6770, Fax:0234/302-6707

    Prof. Dr. Michael Zenz, Vorsitzender des Zentrums für Medizinische Ethik der RUB, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie, BG Kliniken Bergmannsheil, Klinikum der RUB, Tel.: 0234/302-68 25, 68 26, Fax: 0234/302-6834 eMail: michael.zenz@ruhr-uni-bochum.de; Internet: http://www.anaesthesia.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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