Nr. 091/ 07. Oktober 1997 zk
Internationale Teleuniversitaet mit Karlsruher Beteiligung: Projektvorschlag in Endausscheidung eines Ideenwettbewerbs
Die badischen Universitaeten Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim wollen gemeinsam eine ,Internationale Tele-Universitaet" aufbauen, an der vor allem Asiaten, Lateinamerikaner und Afrikaner in englischer Sprache studieren und international anerkannte Abschluesse erlangen koennen. Damit praesentieren die vier Universitaeten ein zukunftsweisendes Modell, das den Studien- und Forschungsstandort Deutschland fuer auslaendische Studierende attraktiver machen soll.
Das Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) teilte nun mit, dass dieser Projektvorschlag in die Endausscheidung eines Ideenwettbewerbs fuer die sogenannten ,Leitprojekte" gekommen ist und 100 000 Mark fuer die naechste Phase erhaelt. Der Initiator aus Karlsruhe, Prof. Dr. Peter Deussen, haelt dieses Projekt fuer richtungweisend.
Ideenwettbewerbe fuer die sogenannten ,Leitprojekte" sind ein neues Forschungsinstrument des BMBF, das im vergangenen Jahr zum Thema ,BioRegio" aus der Taufe gehoben wurde. Diesmal geht es um die ,Nutzung des weltweit verfuegbaren Wissens fuer Aus- und Weiterbildung und Innovationsprozesse". Die badischen Universitaeten gehoeren mit ihrem Projekt ,Internationale Tele-Universitaet" zu 15 von 251 eingereichten Vorschlaegen, die das Ministerium in der ersten Stufe auswaehlte. Sie haben nun die Moeglichkeit, in einer fuenfmonatigen Planungsphase ihre Idee zu konkretisieren und einen detaillierten Vorschlag auszuarbeiten. Dafuer stellt das BMBF Planungsmittel in Hoehe von 100 000 Mark zur Verfuegung. Den Projektpartnern steht es in dieser Phase frei, weitere Kooperationen, vor allem mit kleinen und mittelstaendischen Unternehmen, einzugehen. Eine Jury wird dann aus den jetzt nominierten 15 Projekten etwa fuenf Leitprojektvorschlaege auswaehlen.
Das Projekt ,Internationale Tele-Universitaet" Schon seit einiger Zeit wird in der Bundesrepublik mit Sorge beobachtet, dass die deutschen Hochschulen fuer die Studierenden aus dem Ausland nicht mehr ausreichend attraktiv sind. Das liegt nicht an ihrer fehlenden Kompetenz, sondern ist auf die Sprachbarriere und das international nicht vergleichbare Studien- und Abschlusssystem zurueckzufuehren. Dem Defizit koennen zweisprachige Studiengaenge in Englisch und Deutsch, wie sie inzwischen an einigen Universitaeten angeboten werden, nur bedingt abhelfen.
Die Projektskizze der badischen Universitaeten fuer eine ,Internationale Tele-Universitaet" sieht vor, Studiengaenge fuer Studierende ausserhalb Deutschlands anzubieten, die sich in Inhalt und Ablauf an internationalen Standards orientieren: in englischer Sprache, abgeschlossen mit einem Bachelor- oder Master. Weiterhin geht es um Aufbaustudiengaenge. Auch von international operierenden Firmen koennte das Angebot der Tele-Universitaet fuer ihre Weiterbildung eingesetzt werden. Unter Nutzung neuester technischer Moeglichkeiten der weltweiten Informationsuebertragung ueber das Netz erfordert ein solches Studienangebot auch, neue paedagogische Konzepte fuer Lern- und Lehrmittel zu entwickeln. Das Projekt zielt nicht darauf ab, das gesamte Studienangebot per Netz zu uebertragen. Die theoretischen Teile der Studien sollen uebertragen werden, waehrend man die praktischen Inhalte vor Ort, also an einer der Gruenderuniversitaeten, absolviert.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
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Deutsch
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