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18.02.2009 14:15

Sonderforschungsbereich "Licht und Materie" der Universität Rostock wird Exzellenz bescheinigt

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

Dem Sonderforschungsbereich (SFB) zum Thema "Licht und Materie" des Instituts für Physik der Universität Rostock wurde nach zweitägiger Prüfung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute (18.02.) von einem hochkarätigen Gutachtergremium Exzellenz bescheinigt. Die Gutachter bezeichneten den SFB "Licht und Materie" als "Juwel in der deutschen Forschungslandschaft". "Die Physiker der Universität Rostock haben damit einen Riesenerfolg erzielt", sagte Universitätsrektor Prof. Wolfgang Schareck. "Wir wollen so erfolgreich arbeiten, dass die DFG-Gutachter nach diesen vier Jahren eine Empfehlung zur weiteren Förderung aussprechen", kündigt Meiwes-Broer an. Dann würden bis 2017 insgesamt 18 Millionen Euro ins Land fließen.

Die Rostocker Wissenschaftler untersuchen das Zusammenspiel von Licht und Materie. "Wir wollen zum Beispiel Lichtpulse gezielt so manipulieren, dass sich der Eintrag von Energie in die Materie steuern lässt", erklärt Prof. Karl-Heinz Meiwes-Broer, Sprecher des SFB. Quantencomputer, die mit Licht statt mit Strom funktionieren sollen, sind nur ein Aspekt des umfassenden Vorhabens. Die Tragweite des Vorhabens reicht von der Nanowelt und den Quantencomputern bis hin zum Verständnis von Vorgängen im Inneren von Planeten und Sonnen. "In 17 Teilprojekten gibt es ein riesiges Betätigungsfeld für den wissenschaftlichen Nachwuchs", so Meiwes-Broer. Über 50 Doktorandinnen und Doktoranden werden im Rahmen dieses SFB allein an der Universität Rostock promovieren.

Der SFB arbeitet eng mit dem Department "Licht, Leben und Materie" der Interdisziplinären Fakultät (INF) der Universität Rostock, mit dem Institut für Physik der Universität Greifswald sowie mit ortsansässigen Instituten und Firmen aus der Laserbranche zusammen. Es werden auch die weltweit einmaligen Möglichkeiten des Freie-Elektronen-Lasers am DESY in Hamburg in die umfangreiche Forschung eingebunden. DESY, das Deutsche Elektronen-Synchroton, ist eines der im Weltvergleich führenden Zentren für die Forschung an Teilchenbeschleunigern. Der SFB treibt außerdem international den wissenschaftlichen Austausch zum Thema "Licht trifft Materie" voran.

"Licht trifft Materie" ist derzeit der einzige DFG-Sonderforschungsbereich, der in seiner Gesamtheit in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt ist.

Hintergrund
Trifft Licht auf Materie, treten Prozesse auf, die auch 100 Jahre nach der Entdeckung des Photoeffekts und seiner Deutung durch Albert Einstein weiter Gegenstand intensiver Forschungen sind. Es war unter anderem der Photoeffekt, der das Fundament der Quantenphysik und damit der modernen Physik im 20. Jahrhundert gelegt hat. Ziel der Forscher im Sonderforschungsbereich ist es, einen neuen Durchbruch bei der Frage nach dem Zusammenspiel von Licht und Materie zu erzielen. Mit den jüngst entwickelten neuen technischen und physikalischen Möglichkeiten können Details, aber auch gänzlich neue Phänomene der Interaktion von Licht und Materie erschlossen werden.

Diesem aktuellen Forschungsfeld ist das vorliegende Projekt gewidmet, in dem besonders interessante Gebiete der Physik im Zusammenhang betrachtet werden: so zum Beispiel Coulombsysteme, die durch elektromagnetische Kräfte zwischen Clustern und Partikeln charakterisiert werden sowie Halbleitersysteme.
Treffen beispielsweise ultrakurze Laser-Lichtpulse auf ein halbleitendes Material, so bilden sich unter geeigneten Bedingungen Elektron-Loch-Ensembles aus, die mit dem Strahlungsfeld in besonderer Weise in Wechselwirkung treten. Das ist das Gebiet der Halbleiter-Quantenoptik, in dem Möglichkeiten des Quantum Computing oder der Erzeugung neuartiger Quantenzustände (Bose-Einstein-Kondensation) erforscht werden.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer
Institut für Physik der Universität Rostock
Tel. 0381 / 498 68 00
E-Mail: meiwes@uni-rostock.de


Bilder

Ergänzung vom 19.02.2009

Nachtrag

Um sicher zu stellen, dass die gleich lautende Pressemeldung von heute (18.02.) nicht überinterpretiert wird, stellen wir hiermit ausdrücklich fest, dass die erfolgreiche Evaluierung des Sonderforschungsbereiches "Licht und Materie" der Universität Rostock durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nicht gleichbedeutend mit der Bewilligung der entsprechenden Gelder ist.

Diese Entscheidung fällt erst im Mai 2009!


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch


 

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