idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.02.2009 10:30

UDE: Viele Frauen in schlecht bezahlten Minijobs - Untersuchung zu Niedriglohnsektor NRW

Ulrike Bohnsack Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Geringe Stundenlöhne und kurze Arbeitszeiten - diese ungünstige Kombination im Niedriglohnsektor trifft Frauen in Nordrhein-Westfalen deutlich häufiger als im westdeutschen Durchschnitt. In NRW sind fast 43 Prozent dieser Frauen Minijobberinnen und nur 26 Prozent vollzeitbeschäftigt. Dagegen arbeiten in Westdeutschland jeweils rund ein Drittel der Frauen mit Niedriglohn in Vollzeit, in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit und in Minijobs. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. "Die Chancen auf eine eigenständige Existenzsicherung stehen damit in NRW besonders schlecht!", so die IAQ-Forschungsdirektorin Dr. Claudia Weinkopf.

    Gemeinsam mit Thorsten Kalina hat sie für die Studie "Frauen im Niedriglohnsektor in NRW" im Auftrag des DGB NRW Daten des sozio-ökonomischen Panels ausgewertet. Demnach stellten Frauen im Zeitraum 2004 bis 2007 fast 70 Prozent der Niedriglohnbeschäftigten in Nordrhein-Westfalen, obwohl ihr Anteil an allen Beschäftigten nur 49,4 Prozent betrug. Im Jahresdurchschnitt waren damit rund 900.000 Frauen in NRW von Niedriglöhnen betroffen. Arbeitete Ende der 1990er Jahre gut jede fünfte Frau für Niedriglohn, ist es inzwischen mehr als jede Vierte. Bei den Männern ist demgegenüber nur gut jeder Zehnte betroffen.

    Unter den gering Qualifizierten ist der Niedriglohnanteil mit knapp 42 Prozent deutlich höher als bei Beschäftigten mit Berufsausbildung, unter denen nur etwa jeder Fünfte von Niedriglöhnen betroffen ist. In NRW weisen stärker als im übrigen Westdeutschland die unter 25-Jährigen den weitaus höchsten Niedriglohnanteil auf, wobei bei der Auswertung Auszubildende ausgeklammert wurden. Unter allen Niedriglohnbeschäftigten in NRW sind aber wie auch in Westdeutschland Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und aus den mittleren Altersgruppen deutlich in der Mehrheit.

    Die Branchen, in denen die meisten aller Niedriglohnbeschäftigten arbeiten, sind in NRW das Gesundheitswesen (17,7 Prozent), der Einzelhandel (16,8 Prozent) und Dienstleistungen für Unternehmen (10,7 Prozent). Hier konzentriert sich auch die Niedriglohnbeschäftigung der Frauen.

    Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia, 2009: Frauen im Niedriglohnsektor in Nordrhein-Westfalen: Auswertung auf Basis des sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für den DGB Bezirk NRW (gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In: Tietjen, Carmen (Red.): Niedriglohnsektor wächst rasant: Sonderausgabe Januar 2009. Informationen zum Arbeitsmarkt. Düsseldorf: DGB Bezirk NRW, S. 6-23
    http://www.iaq.uni-due.de/aktuell/veroeff/2009/kalina01.pdf

    Weitere Informationen: Dr. Claudia Weinkopf, Tel. 0209/1707-142, -178, claudia.weinkopf@uni-due.de, Thorsten Kalina, Tel. 0209/1707-330, thorsten.kalina@uni-due.de

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176, 0170-8761608, presse-iaq@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    http://www.iaq.uni-due.de/aktuell/veroeff/2009/kalina01.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).