Nr. 088 /29. September 1997 / sho
Land foerdert Existenzgruendungen
Wege aus der Forschung in die Wirtschaft
Wer den Schritt aus der Universitaet in die Selbstaendigkeit wagen will, kann die Hilfe des Landes Baden-Wuerttemberg in Anspruch nehmen: Das Programm zur Foerderung von Existenzgruendern des Ministeriums fuer Wissenschaft, Forschung und Kunst bereitet Hochschulabsolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter gezielt auf einen solchen Berufsweg vor.
War frueher haeufig die Endstation wissenschaftlichen Arbeitens erreicht, wenn eine Entwicklung als technisch funktionsfaehig galt, soll das bereits 1995 ins Leben gerufene Foerderprogramm des Landes den Weg zur Weiterentwicklung fuer den Markt und zu nachfolgenden unternehmerischen Taetigkeiten ebnen. Das Programm sichert teilweise den Lebensunterhalt fuer die betreffenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die "noch in der Obhut des bisherigen Arbeitgebers" bleiben: Gefoerdert wird der Personalaufwand bis zur Verguetungsgruppe BAT IIa/2 fuer die Dauer von laengstens zwei Jahren, in besonderen Faellen auch drei Jahren. Der Existenzgruender kann in dieser Zeit die Einrichtungen der Hochschule nutzen.
Das Foerderprogramm hat sich bisher vor allem als hilfreich fuer Entwicklungen in der Sofware-Branche erwiesen - hier sind die Investitionskosten fuer Existenzgruender in der Regel gering. So riefen zwei ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts fuer Prozessrechentechnik und Robotik der Universitaet Karlsruhe, Dr. M. Damm und Dr. J. Schloen, im Jahr 1995 die IRA-TEC Ingenieurgesellschaft fuer Innovative Roboter- und Automatisierungstechnik ins Leben. Sie vermarktet als Hauptprodukt ein frei programmierbares Manipulatoren-Steuerungssystem fuer INTEL-basierte Computer-systeme. Als weiteres zukunftstraechtiges Einsatzgebiet der Firma gilt der Bereich Medizin und Medizinrobotik.
Bekannt unter den Existenzgruendungen aus der Universitaet Karlsruhe wurde vor allem die FE-Design GmbH, fuer die der Grundstein am Institut fuer Maschinen-konstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau gelegt wurde. Von 1992 bis 1996 entwickelte man hier neue Strategien zur Topologie- und Gestaltungsoptimierung von mechanisch hochbelasteten Bauteilen. Fuer das daraus resultierende Softwarepaket CAOSS wurde Ottmar Mueller und Dr. Juergen Sauter der European Academic Software Award 1994 verliehen. CAOSS ist ein Zusatzmodul fuer kommerzielle FE-Programme.
Das Ministerium fuer Wissenschaft und Forschung des Landes Baden-Wuerttemberg unterstuetzte die beiden Wissenschaftler erstmals 1995 im Rahmen seines Foerderprogramms fuer Existenzgruender. Um die aus der angewandten Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse schnell in ein marktreifes Produkt umsetzen zu koennen, gruendeten sie die Firma FE-Design. Nach Beratungen durch die Informations-, Beratungs- und Kontaktstelle (IBK) der Universitaet Karlsruhe wird das Unternehmen nun auch von der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen AiF unterstuetzt, der Mitarbeiterstab konnte um drei Personen aufgestockt werden.
Vor wenigen Wochen erhielt die Universitaet Karlsruhe erneut zwei Bewilligungen im Rahmen des Foerderprogramms; seit 1995 wurden insgesamt sieben wissenschaftliche Mitarbeiter an der Fridericiana gefoerdert. Jaehrlich stehen fuer dieses Foerderprogramm des Landes zur Zeit insgesamt bis zu 2,4 Millionen Mark bereit.
Unterstuetzung bei Fragen zur Existenzgruendung und zum Foerderprogramm bietet die Informations-, Beratungs- und Kontaktstelle (IBK) Karlsruhe, in der fuer Interessenten aus Industrie und Forschung verschiedene Service-Einrichtungen der Universitaet Karlsruhe zusammengefasst sind.
Naehere Informationen: Dipl.-Ing. Arno Lagaly, Tel. 0721/608-4357
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