An der Universität Heidelberg wird zum Wintersemester 2001/02 der neue Studiengang "Molekulare Biotechnologie" seine Tätigkeit aufnehmen - Inhaltliche Schwerpunkte: Bioinformatik, Strukturbiologie, biophysikalische Chemie und Wirkstoffforschung
An der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wird zum Wintersemester 2001/02 der neue Studiengang "Molekulare Biotechnologie" seine Tätigkeit aufnehmen. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Bioinformatik, Strukturbiologie, der biophysikalischen Chemie und der Wirkstoffforschung. Neue Entwicklungen der biomedizinischen Forschung - wie zum Beispiel Erkenntnisse aus der Genom- und Proteomforschung, der Gentechnologie, Wirkstoffentwicklung, Diagnostik und Biomedizin - werden in Lehre und Forschung vermittelt werden.
Die Basis wird eine gründliche Ausbildung in den Fachgebieten Chemie/Biochemie, Biologie (insbesondere Humanbiologie, Zell- und Molekularbiologie), Mathematik/Informatik und Physik darstellen.
Zusätzlich werden den Studierenden Kurse in Schlüsselkompetenzen wie Wissenschaftsenglisch, Rhetorik, Präsentations- und Managementtechniken angeboten.
Das Studium gliedert sich in ein dreijähriges BA-Studium, das mit dem Bachelor-Grad (Bachelor of Science, BA) abgeschlossen wird. Daran schließt sich ein zweijähriges Master-Studium mit dem Abschluss Master of Science (MA) an. Das Studium ist modular gegliedert und der Studienfortschritt wird über Credit Points (European Credit Transfer System; ECTS) bewertet. Die Einführung von Credit Points soll der zunehmenden Globalisierung Rechnung tragen und die internationale Mobilität der Studierenden steigern. Im MA-Studium, in dem problemorientiertes Lernen im Vordergrund steht, wird Englisch als Unterrichtssprache eingesetzt.
Für das BA- und MA-Studium gilt das Studienjahr. Studienanfänger werden jeweils zum Wintersemester aufgenommen. Die Anzahl der Studienplätze ist auf 45 pro Jahr beschränkt.
Die Organisatoren gehen davon aus, dass die meisten Absolventen des BA-Studiums bei Eignung auch den MA-Teil wählen werden. Denkbar ist aber auch, dass einige Absolventen den BA-Teil als Basis wählen werden, um in andere Berufszweige zu gehen, in denen eine solide Basis der Life-Sciences verlangt wird, zum Beispiel Patentwesen, Journalistik oder Wirtschaft. In den USA ist es üblich, dass BA-Absolventen als Techniker in Forschungsinstituten und Industrie arbeiten. "Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass wir auch in Deutschland gut ausgebildete BA-Absolventen in diesem Arbeitsbereich vermitteln können", sagt Prof. Dr. Michael Wink.
In das MA-Studium werden auch Pharmazeuten mit erfolgreich absolviertem 2. oder 3. Staatsexamen, Biologen und Chemiker mit erfolgreichem Diplom aufgenommen, die eine zusätzliche Qualifikation auf dem Gebiet der Biotechnologie anstreben. Diese Zusatzqualifikation wird die Berufsaussichten in der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie erheblich steigern und spannende neue Berufsfelder öffnen.
Ein besonderes Anliegen des neuen Studienganges ist die Vermittlung von Kontakten zur biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie. Studierende sollen schon frühzeitig durch Firmenpraktika die Arbeits- und Denkweise der Industrie kennen lernen. "Auch werden wir Wissenschaftler aus der Industrie als Referenten für Lehrveranstaltungen gewinnen, um aktuelle Entwicklungen in die Universität einzubringen und die Kommunikation zwischen Wirtschaft und Universität zu intensivieren", so Wink.
Falls eine Promotion in Biotechnologie angestrebt wird, steht schon heute ein spezielles Graduiertenprogramm in Form des Graduiertenkollegs 388 Biotechnologie (http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak17/phazb/gradkoll.htm) zur Verfügung. Exzellente Promotionsmöglichkeiten bestehen auch bei verschiedenen Arbeitsgruppen der Fakultäten für Pharmazie, Biologie, Physik und Chemie und in verschiedenen Forschungsinstituten (IWR, ZMBH, DKFZ, EMBL, Max-Planck-Institute).
Der Großraum Heidelberg beherbergt eine große Diversität von Universitätsinstituten, Max-Planck-Instituten und Großforschungseinrichtungen, die auf dem Gebiet der molekularen Biotechnologie erfolgreich forschen. Ebenso weist die Region eine Vielzahl von renommierten Firmen auf, die auf den Gebieten Pharma und Biotechnologie erfolgreich tätig sind.
Es handelt sich um eine Disziplin, die ein besonders hohes Wachstumspotenzial aufweist. Gerade im Rhein-Neckar-Dreieck sind in den letzten Jahren viele neue Firmen entstanden, die hochqualifizierte neue Arbeitsplätze anbieten und schon heute zusammen mit den Forschungseinrichtungen einen international anerkannten Schwerpunkt auf dem Gebiet der molekularen Biotechnologie und Biomedizin bilden. Dringend benötigtes, qualifiziert ausgebildetes Personal wird jedoch zunehmend rar. Die Einführung eines eigenen Studienganges "Molekulare Biotechnologie" soll helfen, diesen Engpass zu beheben. Diese neue Thematik wird bislang erst von wenigen Universitäten angeboten, verspricht aber den Studienabsolventen auch nachhaltig hervorragende Berufsaussichten.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Wink
Studiendekan des Studienbereichs "Molekulare Biotechnologie"
Institut für Pharmazeutische Biologie
Im Neuenheimer Feld 364, 69120 Heidelberg
Tel. 06221 54481, Fax 544884
wink@uni-hd.de
Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak17/phazb/gradkoll.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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