Presseinformation Nr. 04/2001
Darmstadt, 16. Februar 2001
Anders lernen via Internet
Fraunhofer IGD zeigt neue Systeme auf der CeBIT 2001
Wissen und Information entscheiden zunehmend über den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und die beruflichen Perspektiven von Beschäftigten. Viele Menschen müssen daher bereit sein sich ständig weiterzubilden. »Lebenslanges Lernen« ist bereits zu einem Schlüsselbegriff unseres Zeitalters geworden. Denn Wissen veraltet immer schneller. Gefragt ist die »Just-in-Time-Qualifikation«, das heißt der Einzelne kann Wissen genau dann abrufen, wenn er es benötigt. Optimal ist hierfür der Einsatz von Multimedia-Anwendungen oder Online-Learning, weil die Lernenden sich direkt am Arbeitsplatz oder zuhause weiterbilden können.
Auf der diesjährigen CeBIT (22.03. - 28.03.; Halle 16, Stand B23/2) zeigen die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD in Rostock zu diesem Thema innovative Anwendungen: Das IT-basierte Lehr- und Lernsystem »Course Management System für World Wide Web«, kurz CMS-W3, unterstützt zum einen Lernende bei Studium und Weiterbildung. Zum anderen hilft es Experten, die relevanten Ausbildungsinhalte zu erstellen und Tutoren, den Ausbildungsprozess zu betreuen. Verschiedene Szenarien zeigen dem interessierten CeBIT-Besucher, wie er seinen gewünschten Lehrgang über das Netz absolvieren kann. Will er z.B. lernen, einen Internetauftritt zu gestalten, kann er sich schrittweise durch die einzelnen Kursmodule navigieren. Trotz komplexer Funktionen ist die multimediale Benutzeroberfläche leicht zu handhaben.
»Bereits jetzt kann der Kursteilnehmers Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad der Ausbildungsinhalte steuern und das System berücksichtigt inhaltliche und didaktische Regeln bei der Führung durch die Lerninhalte. Künftig wird es sich flexibel an den jeweiligen Kenntnisstand des Kursteilnehmers anpassen«, erläutert Prof. Bodo Urban, Leiter des Fraunhofer IGD Rostock. Ein weiterer Vorteil des Systems: In die kooperative Lehr- und Lernumgebung lassen sich kommunikative Lösungen wie Netmeeting oder Internet-Telefon einbinden. Somit können sich die Lernenden jederzeit untereinander und mit den Tutoren bzw. Experten austauschen. CMS-W3 wird bereits erfolgreich eingesetzt in der begleitenden Fernlehreunterstützung, in der universitären Ausbildung sowie in der berufsbegleitenden Weiterbildung.
Lasst Augen sprechen
Viele Internet-Seiten provozieren geradezu zum wegklicken: Sie sind unübersichtlich gestaltet, enthalten Text- und Bildinformationen, die für den Nutzer uninteressant oder schwer verdaulich sind. Die Navigation ist oftmals verwirrend oder endet in einer Fehlermeldung. »Wir benötigen neue Konzepte in der Entwicklung von Benutzungsoberflächen, die den Menschen und seine natürlichen Kommunikationsfähigkeiten in den Mittelpunkt stellen«, so Jörg Voskamp, Leiter der Abteilung Visualisierung und Interaktionstechniken am Rostocker IGD. Seine Projektgruppe aus Forscherinnen und Forscher arbeitet daran, die Leistungsfähigkeit und Akzeptanz neuer, komplexer Systeme zu verbessern. Auf der CeBIT präsentieren sie dem Messebesucher eine außergewöhnliche Installation - das System »RealEYES«. Es untersucht die Blickbewegungen der Computernutzer. Je nachdem wohin der Anwender auf seinem Bildschirm blickt, zeigt den Wissenschaftlern welche Erwartungen und Probleme dieser während der Anwendung hat. Die Ergebnisse dieses »Usability Test« geben somit Aufschluss über Qualität und Gestaltung einer spezifischen Software. Die Analyse des Systems können Web-Designer und Software-Entwickler nutzen, um ihre Internet-Seiten und Programme informativ und nutzerfreundlich zu gestalten. RealEYES verbindet die qualitative Auswertung von moderner Software mit der Analyse von intuitiven Interaktionstechniken zwischen Mensch und Maschine.
Von Computerspielen lernen
Gute Computerspiele zeichnen sich durch eine gelungene Dramaturgie aus. Sie erzählen eine spannende Geschichte, die den Spieler fesselt und durch die Anwendung lenkt. Solche spielerische Benutzerführung auf konventionelle Anwendungen sinnvoll zu übertragen, diese Aufgabe haben sich die Wissenschaftler der Abteilung Entertainment Technologien im Rostocker IGD gestellt. »Gelingt es die Methoden und Metapher aus Spielen in den Arbeitsalltag zu übertragen, lassen sich komplexe Programme leichter erlernen und die Arbeit mit ihnen stark vereinfachen« erklärt Abteilungsleiter Holger Diener. Identifiziert sich der Spieler mit den Charakteren der Geschichte? Welche Möglichkeiten zur Interaktion bieten sich ihm? Aus diesen Fragen leitet das Forscherteam im Rahmen des Projektes »Gamebased Interfaces« Kriterien ab, um die herkömmlichen Menüstrukturen in Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder CAD-Anwendungen aufzulösen. So können in Katalogapplikationen oder großen Datenbanken elektronische Helfer, so genannte Avatare, ähnlich den digitalen Spielfiguren den Benutzer künftig professionell unterstützen. Der virtuelle Assistent nutzt intelligente Suchmethoden und liefert schnell und unkompliziert die gewünschte Information. Diese intuitive Nutzung eröffnet neue Möglichkeiten in der Mensch-Maschine-Interaktion.
Detaillierte Informationen zu den genannten Exponaten erhalten Sie unter der URL:
http://www.rostock.igd.fhg.de/fhg_igd/abteilungen/a1/prototypen/cms-w3.html
http://www.rostock.igd.fhg.de/fhg_igd/abteilungen/a2/projekte/RealEYES.html
http://www.rostock.igd.fhg.de/fhg_igd/abteilungen/a4.html
CeBIT Hannover 2001
Gemeinschaftstand der Fraunhofer-Gesellschaft
Halle 16, Stand B23/2
Fraunhofer IGD Rostock
Prof. Bodo Urban
E-Mail: bodo.urban@rostock.igd.fhg.de
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http://www.rostock.igd.fhg.de/fhg_igd/abteilungen/a2/projekte/RealEYES.html
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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