idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.03.2009 15:21

Greifswalder Sozialmediziner untersuchen Auswirkungen von Passivrauchen

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Familienstudie der Uni Greifswald erfolgreich angelaufen

    Seit rund einem Jahr untersucht ein Team des Greifswalder Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Greifswald die Passivrauchbelastung von Kleinkindern. Dazu wird Urin der Kinder aus Familien, die an der Studie teilnehmen, im Labor analysiert. Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe mit 400.000 € gefördert.

    Ungefähr die Hälfte aller Kleinkinder in Deutschland wächst in Haushalten mit mindestens einem rauchenden Elternteil auf. Bislang ist jedoch wenig bekannt, in welchem Umfang Kinder tatsächlich Tabakrauch, beispielsweise in der elterlichen Wohnung, bei Großeltern oder auch Bekannten ausgesetzt sind. Dies wird nun erstmals untersucht. Dazu werden alle Haushalte in Greifswald, Stralsund, Usedom und Grimmen mit Kindern unter vier Jahren angeschrieben. "Bislang wird die Studie von den Familien sehr gut angenommen und unterstützt", zeigte sich Projektleiterin Dr. Sabina Ulbricht über die positive Resonanz erfreut. "Bereits 400 Familien nehmen an der Studie teil. Das Interesse, etwas zu den potenziellen Folgen durch das Rauchen in der Wohnung zu erfahren, ist in der Regel sehr groß. Viele Mütter und Väter machen sich Gedanken, wie sie ihren Nachwuchs möglichst sicher vom Tabakrauch fern halten können. Nicht immer ist bekannt, welche Auswirkungen das Rauchen in der Wohnung auf die Gesundheit des Kindes haben kann."

    Elternpaare oder Alleinerziehende, die an der Studie teilnehmen, beantworten zunächst einige Fragen zu ihren Rauchgewohnheiten. Dazu besucht eine Mitarbeiterin des Studienteams die Familie nach Terminabsprache zuhause. Das Gespräch dauert ungefähr 20 Minuten. Eine bereits von den Eltern vorbereitete Urinprobe des Kindes wird mitgenommen und im Labor untersucht. Der Befund, das heißt, ob und in welcher Höhe im Urin des Kindes Kotinin nachgewiesen werden konnte, wird per Post mitgeteilt. Kotinin entsteht beim Tabakrauchen und wird über die Atemwege von allen Personen aufgenommen, die dem Passivrauch ausgesetzt sind.

    Zur Studie gehört, dass die Familienhaushalte in zwei Gruppen geteilt werden. Eine Hälfte wird zum Rauchverhalten und den möglichen Folgen für die Kinder beraten, die andere Hälfte erhält keine weiteren Informationen. Nach einem Jahr wird von allen Kindern eine zweite Urinprobe untersucht. Anhand der nachgewiesenen Kotininwerte in beiden Gruppen kann dann der Erfolg der direkten Aufklärungsarbeit wissenschaftlich belegt werden. Die Tests und die Teilnahme an der Studie sind kostenfrei.

    In den kommenden Monaten werden weiterhin laufend Familien in Vorpommern angeschrieben. Durch einen Anruf unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/78 070807 kann schnell geklärt werden, ob eine Familie die Teilnahmedingungen der Studie erfüllt. Die Teilnahme ist freiwillig. Etwa 1.000 Familien sind für die repräsentative Studie erforderlich, die noch bis Ende des kommenden Jahres läuft.

    Universitätsklinikum Greifswald
    Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin
    Direktor: Prof. Dr. Ulrich John
    Walther-Rathenau-Straße 48, 17475 Greifswald
    Projektleiterin: Dr. Sabina Ulbricht
    T +49 3834 86-77 15
    E ulbricht@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/epidem/
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Familie Hollaz aus Stralsund nimmt an der Studie teil. Beide wollen sicher gehen, dass ihre Tochter Pia Sophie (2) nicht durch das Rauchen belastet wird.
    Familie Hollaz aus Stralsund nimmt an der Studie teil. Beide wollen sicher gehen, dass ihre Tochter ...

    None

    Das Team des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin ist in Vorpommern unterwegs, um junge Eltern zu ihrem Rauchverhalten zu befragen (v. li. untere Reihe Dr. Sabina Ulbricht, Claudia Kühn, Diana Klinger, Mitte: Elke Bandelin, Kornelia Bruss, Angelika Beyer, Oben Christine Fehlhaber, Monika Jaekel).
    Das Team des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin ist in Vorpommern unterwegs, um junge Elt ...
    Fotos: UKG
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Familie Hollaz aus Stralsund nimmt an der Studie teil. Beide wollen sicher gehen, dass ihre Tochter Pia Sophie (2) nicht durch das Rauchen belastet wird.


    Zum Download

    x

    Das Team des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin ist in Vorpommern unterwegs, um junge Eltern zu ihrem Rauchverhalten zu befragen (v. li. untere Reihe Dr. Sabina Ulbricht, Claudia Kühn, Diana Klinger, Mitte: Elke Bandelin, Kornelia Bruss, Angelika Beyer, Oben Christine Fehlhaber, Monika Jaekel).


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).