Chemie-Doktorand der Universität Jena erhält renommiertes Stipendium
Jena (05.03.09) Der Traum eines jeden Chemikers war es seit jeher, neue Moleküle im Labor aus einzelnen Bauteilen beliebig zu designen. Dieser Traum ist Wirklichkeit geworden: So wie mit unterschiedlichen Teilen aus einem Baukasten die Architektur eines Bauwerkes geändert werden kann, so können heute im Labor des Chemikers durch den Einsatz der richtigen Bausteine Moleküle mit neuer Struktur und vor allem mit neuen Eigenschaften zusammengesetzt werden. Dies betrifft z. B. spezielle Löslichkeiten, Farben, die Fähigkeit zur Selbstorganisation oder Schaltbarkeit und Weiteres, wodurch sich neue Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten ergeben. "Dieser modulare Ansatz, der mittels der modernen und effizienten 'Click-Chemie' erreicht wird, erlaubt die gezielte maßgeschneiderte Synthese von speziellen Makromolekülen und Komplexen aus ihnen", sagt Prof. Dr. Ulrich S. Schubert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "So hergestellte Metallkomplexe könnten beispielsweise in effizienten Solarzellen oder Sensoren ihre Anwendung finden", so der Sprecher des Forschungsschwerpunktes "Innovative Materialien und Technologien" weiter.
Diese Synthesemethoden, basierend auf der 'Click-Chemie' und der supramolekularen Chemie, sind ein Teilforschungsgebiet seines Lehrstuhls für Organische und Makromolekulare Chemie, mit dem sich auch Benjamin Schulze beschäftigt. Der Doktorand am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie hat jüngst ein Stipendium des Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie erhalten, mit dem seine Forschungsarbeit seit diesem Monat für zwei Jahre finanziell unterstützt wird.
"Die 'Click-Chemie' ermöglicht den Zugang zu einer speziellen Klasse neuer Systeme, sogenannte ,Terpyridin-artiger Liganden', deren Eigenschaften einstellbar sind", erklärt Benjamin Schulze. "Mit diesen Systemen lassen sich Metallkomplexe und größere supramolekulare Strukturen herstellen, die interessante optoelektronische Eigenschaften aufweisen können", sagt der 25-jährige Weimarer. Im Rahmen seiner Forschungen wird sich Schulze verschiedenen Reaktionen zum Aufbau der Moleküle nach dem Baukastenprinzip widmen. Dabei gilt es auch, Zusammenhänge zwischen der Struktur der hergestellten Systeme und ihren Eigenschaften herauszufinden - er will also verstehen, was sich an den Eigenschaften ändert, wenn man zwei Bausteine austauscht. Die aus den einzelnen "Bausteinen" hergestellten Liganden können nun wiederum als Bauelemente für größere Strukturen oder für Polymere, also lange lineare Ketten, dienen. Ein Ziel hierbei ist es, die Eigenschaften der Moleküle so einzustellen, dass entweder Licht effektiv in Strom umgewandelt werden kann (Solarzelle) oder Strom in Licht umgewandelt wird (OLED).
Untersuchung der Struktur-Eigenschafts-Beziehungen
Die hergestellten Systeme werden innerhalb von Schuberts Arbeitsgruppe eingehend untersucht. In seinem Projekt wird Benjamin Schulze aber auch intensiv mit der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jürgen Popp vom Institut für Physikalische Chemie (IPC) der Universität Jena zusammenarbeiten, um in dieser Kooperation einen tiefer gehenden Einblick in die Eigenschaften der Systeme zu bekommen. "Diese Untersuchungen korrespondieren mit den Forschungsarbeiten von Ronald Siebert, der Doktorand am IPC ist", erklärt Prof. Schubert. Ronald Siebert hat kürzlich ebenfalls ein Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie erhalten. Die gemeinsame Untersuchung der angestrebten Systeme ist ein erster Schritt in Richtung effizienterer Solarzellen. "Dank dieses besonders angesehenen Stipendiums kann Herr Schulze seine Forschungen nun systematisch verfolgen", freut sich Prof. Schubert.
Kontakt:
Benjamin Schulze
Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Humboldtstraße 10, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948247
E-Mail: benjamin.schulze[at]uni-jena.de
Chemie-Doktorand Benjamin Schulze von der Universität Jena, der das renommierte Stipendium erhält.
Foto: Peter Scheere/FSU
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Chemie, Energie
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Deutsch
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