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05.03.2009 14:48

Eine wahrhaft ökumenische Bibelübersetzung

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Die Septuaginta erstmals auf Deutsch

    Ereignisse wie diese gibt es nicht häufig: Am 28.01.09 wurde in Berlin eine neue Bibelübersetzung vorgestellt, deren Erscheinen von einem evangelischen, katholischen und griechisch-orthodoxen Bischof ausdrücklich begrüßt wurde. Auch ein Vertreter der jüdischen Rabbinerkonferenz war zu einem Grußwort im Saal der EKD am Gendarmenmarkt erschienen und hieß die Bibel willkommen.
    Freude und Einmütigkeit galten der ersten Übersetzung der Septuaginta ins Deutsche. Bei ihr handelt es sich um die erste Bibelübersetzung überhaupt, die seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert von Juden angefertigt worden war. Seinerzeit sprach man im Mittelmeerraum vor allem griechisch, und daher gab es den Bedarf, die hebräische Bibel in die neue Weltsprache zu übersetzen. Diese griechische Bibel wurde zum Alten Testament der jungen Kirche. Daher ist sie für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kirchengeschichte von besonderem Interesse.
    Bisher war die Beschäftigung mit dieser Septuaginta dadurch erschwert, dass es keine Übersetzung der oft schwer verständlichen Texte ins Deutsche gab. In den letzten 10 Jahren hat sich daher eine große Gruppe von zeitweise über 80 Gelehrten unter der Leitung der Professoren Karrer und Kraus um die Übersetzung bemüht. Auch die Universität Rostock war beteiligt: Hier wurden zum einen die Übersetzungen zweier biblischer Bü-cher erarbeitet. Zum anderen hat das Projekt die Übersetzungsrichtlinien übernommen, die Prof. Martin Rösel von der Theologischen Fakultät in seiner Doktorarbeit entwickelt hatte. Er war folgerichtig an der Übersetzung auch als Herausgeber der fünf Mosebücher beteiligt.
    Bis heute ist die Septuaginta aber auch Teil der heiligen Schrift der orthodoxen Kirchen. Darauf wurde bei der neuen Übersetzung besondere Rücksicht genommen, so dass nun die große Zahl in Deutschland lebender orthodoxer Christen erstmals "ihre" Bibel auf Deutsch lesen kann. So ist das Votum des griechisch-orthodoxen Metropolit Augoustinos zu verstehen: "Es könnte sein, dass wir die glücklichsten Leser der Übersetzung sein werden".

    Dr. Meik Gerhards
    Theologische Fakultät
    Lehrstuhl Altes Testament und Biblische Archäologie
    Meik.Gerhards@uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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