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10.03.2009 09:59

Die Lebensqualität verbessern

Jörg Portius Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

    In der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Ulm ist seit wenigen Wochen ein so genannter Femtosekundenlaser der neuesten Generation im Einsatz. Das Hightechgerät wird zum Beispiel bei Operationen eingesetzt, die eine Korrektur von Fehlsichtigkeit zum Ziel haben. Zudem hat der neue Laser - den umfassenden Aufgaben eines Universitätsklinikums entsprechend - auch für die Forschung einen sehr großen Stellenwert. Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Gerhard Lang verweist darauf, dass die Augenklinik der einzige Standort in Ulm ist, an dem eine zukunftsweisende Augenchirurgie mittels Femtosekundenlaser möglich ist.

    Was kann der Femtosekundenlaser leisten? Beispiel stark ausgeprägte Kurzsichtigkeit: Eine Patientin verträgt ihre Kontaktlinsen nicht mehr, und eine schwere Brille mit starken Gläsern führt immer wieder zu Kopfschmerzen. Nach einer eingehenden Voruntersuchung und ausführlicher ärztlicher Beratung entscheidet sich die Patientin deshalb zur operativen (und ambulanten) Korrektur mittels Laserchirurgie. Zunächst stabilisiert der Operateur das Auge mit einem Kontaktglas - das Auge wird dabei genau auf die optische Achse zentriert. Nun trennen die ultrakurzen Laserimpulse des Femtosekundenlasers eine dünne und kreisrunde Lamelle (ein Hornhautscheibchen) ab. Diese Lamelle wird als Flap bezeichnet und lässt sich am besten mit dem Deckel einer Konservendose vergleichen. Im Operationssaal wie in der Küche bleibt jeweils ein kleiner Steg mit "Scharnierfunktion" stehen.

    "Bei der Präparation mit dem Femtosekundenlaser kann das Hornhautscheibchen dünner als mit der herkömmlichen Technik präpariert werden, zudem ist die Schnitttiefe extrem präzise und kann variiert werden", zählt Dr. Sebastian Kupferschmid, Facharzt für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Ulm, einige wichtige Vorteile auf und ergänzt: "Viele Patienten erleben die Operation mit dem Laser als psychischen Pluspunkt - eine Hornhautpräparation mit einer Klinge wirkt eher beängstigend ..."

    Zu den Nachteilen zählt der Mediziner die relativ hohen Kosten einer Operation (zirka 1.800,- Euro pro Auge). Eine Summe, die jedoch auf den sehr hohen Anschaffungspreis und die aufwändige Wartung zurückzuführen ist - die Kosten für seine Sicherheit trägt der Patient mit. Nach dem rund 20 Minuten dauernden Eingriff am linken Auge (das rechte folgt eine Woche später) kann die Patientin aufstehen und sich in einem benachbarten Operationssaal unter einen zweiten Laser, den Excimer-Laser legen. Zunächst "klappt" der Operateur den zuvor präparierten Flap zurück, um mittels dieses Lasers einen Abtrag auf der Hornhaut des Auges durchzuführen - organische Bestandteile werden dabei quasi verdampft. Folge: Die Brechkraft der Hornhaut ändert sich und die Fehlsichtigkeit wird so korrigiert. Zuletzt legt der Operateur den Flap wieder zurück. Er wächst komplikationslos wieder an.

    "Der Excimer-Laser ist, im Gegensatz zum Femtosekundenlaser, schon seit vielen Jahren medizinischer Standard", erläutert Prof. Dr. Jürgen Kampmeier, Oberarzt in der Augenklinik. "Neu ist die ,all laser sur-gery', also die Kombination aus Femtosekunden- und Excimerlaser."

    Wir unterstützen Sie gerne bei Interviewabsprachen und Recherchen - rufen Sie uns einfach an. Ansprechpartner ist Jörg Portius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Universitätsklinikum Ulm. Tel: 0731 500-43043


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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