idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.02.2001 14:04

"Internet always on" - Minister Oppermann eröffnet ersten Abschnitt des Göttinger FunkLAN

Dr. Thomas Otto Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen

    - Gemeinsame Presseinformation der Georg-August-Universität Göttingen und der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen -

    "Internet always on" - Minister Oppermann eröffnet ersten Abschnitt des Göttinger FunkLAN

    Am 16. Februar 2001 wird der erste Abschnitt des Göttinger FunkLAN - die Versorgung des GWZ-Bereichs in der Innenstadt - durch den niedersächsischen Wissenschaftsminister Thomas Oppermann offiziell in Betrieb genommen.

    Für die Studierenden bedeutet dies, dass der Zugang zu digitalen Informationen nicht nur von den speziell für die Ausbildung eingerichteten Rechnerräumen (die sog. CIP-Pools) oder den über 300 allgemeinen Zugangsterminals der Internet-Hotline, sondern nun praktisch überall mit Hilfe des eigenen Laptops oder Personal Digital Assistants (PDA) möglich ist. Die Kommentierung elektronischer Vorlesungsunterlagen während der Vorlesung ist beispielsweise kein Problem mehr und der bisher notwendige Medienbruch (das Ausdrucken von digitalen Unterlagen, nur um Randnotizen anbringen zu können) gehört damit für Göttinger Studierende der Vergangenheit an.

    Die weiteren Universitätsbereiche werden zügig in den nächsten Wochen an das FunkLAN angeschlossen. Damit, so meint Minister Oppermann, "steht für Forschung und Lehre in Göttingen eine Infrastruktur bereit, die sich mit der führender amerikanischer Universitäten messen kann1) und die für das Land Niedersachsen richtungsweisend ist".

    Grundlage des FunkLAN bildet eine vorhandene leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur an der Universität, die seit 10 Jahren kontinuierlich ausgebaut wird. Sie ermöglicht den schnellen Aufbau einer flächendeckenden Funkversorgung. Das FunkLAN dient somit als Ergänzung des existierenden stationären Hochgeschwindigkeitsnetzes GÖNET, an das bereits über 10.000 Rechner der hiesigen Max-Planck-Institute und der Universität Göttingen angeschlossen sind.

    Die Finanzierung des Göttinger FunkLAN erfolgte zu gleichen Teilen durch das Wissenschaftsministerium Niedersachsen und das Bundesforschungsministerium. Insgesamt stehen 500.000,-- DM bereit, so dass 100 bis 150 Sender aufgestellt werden können und eine hohe Flächendeckung sichergestellt werden kann.

    Besonders stolz sind die Projektkoordinatoren auf die geringe Sendeleistung der Sender. Mit 30 mW oder 100 mW beträgt ihre Sendeleistung nur einen Bruchteil eines Mobiltelefons (bis zu 2 W) oder gar eines GSM-Senders (bis zu 20 W).

    Trotz dieser geringen Sendeleistung können Daten mit bis zu 11 Mbit/s übertragen werden - das Göttinger FunkLAN bietet damit eine 1000mal schnellere Übertragung als das herkömmliche Mobiltelefon und erlaubt sogar Video- und Ton-Übertragungen in Echtzeit. Der Teilnahme an Televorlesungen auch außerhalb eines speziellen Hörsaals steht damit nichts mehr im Wege.

    Noch interessanter als die Beweglichkeit bisheriger drahtgebundener Anwendungen ist, so Prof. Schneider, "zu beobachten, wie sich das Benutzerverhalten angesichts der Möglichkeiten eines 'Internet always on' ändern wird". Heute ist es noch notwendig, erst mühsam einen Internet-Anschluss zu suchen (meist findet man ihn nur zu Hause oder am Arbeitsplatz), was für e-commerce-Anwendungen ein großer Nachteil ist, da sie für Interessenten nicht überall zur Verfügung stehen. Gerade lokale online-Märkte leiden darunter.

    In der Zukunft werden omnipräsente Internetmöglichkeiten zur Grundausstattung einer Region gehören. Die Wissenschafter und Studierenden in Göttingen sind dann schon lange im Umgang geübt und können sich über neue Nutzungsformen Gedanken machen und damit auch ihren Auftrag als Innovationsmotor erfüllen.

    Hervorzuheben ist das Betriebsmodell, das die Wissenschaftler der GWDG zusammen mit den beteiligten Studierenden entwickelt haben. Steht bei der traditionellen LAN-Technik der lokale Zugang im Mittelpunkt des Interesses (wer kann schon als Gast mit dem eigenen Notebook den Internetanschluss eines Gastgebers ohne Formalitäten nutzen?), so wird beim Göttinger FunkLAN auf eine allgemeine Nutzbarkeit geachtet - egal, wo sich ein Nutzer gerade aufhält, das Einbuchen in die jeweils lokale Funkzelle ist problemlos möglich.

    Dennoch wurde auf Sicherheit großer Wert gelegt: Das FunkLAN ist logisch vom Campusnetz getrennt und der Zugang ins Internet kann nur über spezielle Gateways erfolgen. Die Verbindung zwischen Rechner und Gateway erfolgt auf IP-Ebene verschlüsselt, so dass ein höchstes Maß an Abhör- und Manipulationssicherheit gegeben ist.

    Die an dem Projekt beteiligten Studenten haben maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen und durch die Entwicklung der erforderlichen Software und Konzepte ein hohes Maß an persönlicher Fachqualifikation erhalten, welches sie für den Arbeitsmarkt (und die meisten werden in Kürze ihr Studium abschließen) außergewöhnlich attraktiv macht.

    Dieses zukunftsweisende Projekt ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Standortbedingungen der Universitäts- und Wissenschaftsstadt Göttingen zu verbessern und um für die kommenden Anforderungen bereits heute gut gerüstet zu sein. "Gerade der noch junge Informatik-Studiengang erhält zusätzliche Attraktivität", betont daher auch der Präsident der Universität, Prof. Dr. H. Kern.

    Weitere Hinweise:

    http://funk.stud.uni-goettingen.de
    http://www.uni-goettingen.de
    http://www.gwdg.de

    1) http://www.cmu.edu/computing/wireless/aboutwireless.html


    Weitere Informationen:

    http://funk.stud.uni-goettingen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).