Am Geografischen Institut der Universität Bonn hält am 18. März der Regionalverband Nordrhein-Westfalen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft seine diesjährige Arbeitstagung ab. Auf dem Programm stehen u.a. Metalle in Lebensmitteln, Wein, Wasser, Olivenöl und Allergene. Um 17:15 Uhr soll mit einem öffentlichen Abendvortrag über "Ursache und Unterschiede trockener Haut - Möglichkeiten der Kosmetik", gehalten von Dr. Barbara Ritter aus Düsseldorf, vor allem die Bevölkerung angesprochen werden.
Barbara Ritter stellt ausgewählte Wirkstoffe vor und erläutert ihre Wirkmechanismen. Die Beispiele stammen sowohl aus der klassischen Kosmetik als auch aus dem neuen Bereich der Nutrikosmetik. Generell sind kosmetische Mittel Gegenstand der Untersuchungen durch Lebensmittelchemiker.
Nach Begrüßung und Eröffnung der Tagung geht Professor Dr. Tanja Schwerdtle von der Universität Münster auf ihre Forschungsarbeiten zur Untersuchung lebensmittelrelevanter essenzieller und toxischer Metallspezies in biologischen Prozessen ein. Über Nahrungsmittel und die Umwelt werden große Mengen verschiedener Metallverbindungen aufgenommen, deren essenzielle und/oder toxische Wirkungen nach wie vor nicht vollständig geklärt sind. Die Arbeiten verdeutlichen, dass Metallverbindungen unterschiedliche molekulare Zielstrukturen angreifen. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie mit verschiedenen DNA-Reparaturmechanismen interagieren, wodurch die genomische Stabilität beeinträchtigt wird. Dies kann im Fall einer toxischen Metallverbindung zu einer Wirkungsverstärkung mit Umweltmutagenen (Mutagene verändern das Erbgut) führen und liefert somit eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen der starken Kanzerogenität zahlreicher Metallverbindungen und ihrer geringen Mutagenität.
Professor Dr. Helmut Guth von der Universität Wuppertal und Professor Dr. Matthias Wüst von der Bonner Universität befassen sich mit sortentypischen Aromastoffen des Weines. Während Guth die Analytik und Sensorik der Aromen interessiert, stellt Wüst vor, wie sich sortentypische Weinaromastoffe bilden. Und während Dr. Oliver Aust vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld sich dem wichtigsten Lebensmittel weltweit zuwendet, dem Wasser, und fragt: "Wie viel Überwachung von Wasser ist nötig?", stellen Doktoranden neue Ansätze in der Qualitätsbestimmung von Olivenöl (Georg Dierkes, Wuppertal) und Aprikosenprodukten (Rainer Wollseifen, Bonn) vor.
Die Vorsitzende des Regionalverbands Nordrhein-Westfalen und der Arbeitsgruppe "Qualitätsmanagement und Hygiene" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, Dr. Sylvia Wegner-Hambloch, kommt auf der Tagung auf die Spurenkennzeichnung von Allergenen zu sprechen und zeigt auf, wie die Lebensmittelindustrie dabei vorgeht. Als freiberufliche Beraterin der Lebensmittelindustrie weiß sie darüber bestens Bescheid.
Die Tagungen der Regionalverbände der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, der größten Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), sollen Lebensmittelchemiker auf den neuesten Stand des Wissens bringen und den Gedankenaustausch fördern. Die GDCh gehört mit über 28.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 25 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Lebensmittelchemische Gesellschaft mit fast 2.700 Mitgliedern.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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