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13.03.2009 14:45

Wie wird der oder das "Andere" in Ostasien repräsentiert?

Dr. Michael Schwarz Pressestelle
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Interdisziplinäres Symposion im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg beschäftigt sich mit dem Geschichtsunterricht in dieser Region - Termin: 16. bis 18. März - Thema: "Shifting Re-creations of European and Asian 'Others' in East Asian Schoolbooks"

    Was lernt man nicht alles in der Schule? Nicht nur mehr oder weniger abgesichertes Wissen jedenfalls. Der Geschichtsunterricht beispielsweise trägt entscheidend zur Ausprägung eines historisch-politischen Bewusstseins ganzer Generationen bei. Wie zurückliegende Ereignisse gedeutet, Konflikte mit anderen Nationen interpretiert oder auch, im negativen Fall, Feindbilder und Vorurteile gepflegt werden, spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Mit Folgen. So mancher internationaler Krisenherd etwa ist davon beeinflusst. Keine Frage also, dass der Geschichtsunterricht in diesem Sinne immer auch ein Politikum darstellt.

    Auf einem Heidelberger Symposion, das im Rahmen des Exzellenz-Clusters "Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows" im Internationalen Wissenschaftsforum der Ruprecht-Karls-Universität stattfindet, soll das nun mit einem Blick in die Schulbücher Ostasiens vertieft werden. Konzipiert von Prof. Dr. Gotelind Müller-Saini (Institut für Sinologie) und Prof. Dr. Wolfgang Seifert (Institut für Japanologie), soll das Symposion aufzeigen, wie das europäische und das asiatische 'Andere' im Geschichtsunterricht in China, Japan und Korea repräsentiert sind. Die Referenten kommen aus Universitäten Chinas, Taiwans, Japans, Südkoreas, aus England, aus dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (Braunschweig) und aus mehreren deutschen Universitäten. Neben der Darstellung des "Westens" werden auch die Darstellungen des "Anderen" innerhalb Asiens untersucht, wenn es etwa um die Frage geht, inwiefern in aktuellen Schulbüchern auf eine "gemeinsame ostasiatische Geschichte" hingewiesen werde.

    Schulbuchforschung kann nur interdisziplinär betrieben werden. Die Referenten vertreten verschiedene Disziplinen - neben den Geschichtswissenschaften auch die Politische Wissenschaft, die Geschichtspädagogik, die Geschichtsdidaktik. Die in den Publikationen der Teilnehmer vertretenen kulturwissenschaftlichen Herangehensweisen enthalten sowohl geistes- wie auch sozialwissenschaftliche Ansätze. Ferner wurden Schulbuchautoren eingeladen, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Regionale Schwerpunkte sind Japan, China (mit Taiwan) und Südkorea. Außerdem soll der Vergleich mit der schulischen Geschichtserziehung in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Polen) zur Sprache kommen.

    Auch wenn in den letzten Jahren, zum Beispiel im Hinblick auf die Repräsentation "des Anderen" und konkret "der anderen" Völker im Geschichtsunterricht, wichtige Forschungsergebnisse vorgelegt wurden, gibt es dennoch einige Lücken, etwa hinsichtlich der Fragestellung, welche neuen Gesellschaftsmodelle in den Lehrbüchern der letzten Jahre den Schülern in Ostasien vermittelt werden. Die Heidelberger Tagung wird bisherige und neue Ergebnisse sowie Fragestellungen zusammenführen und die Autoren vernetzen. Und vor dem Hintergrund aktueller Kontroversen über Geschichtsdarstellung und der Interpretation historischer Vorgänge in Ostasien sind die angestrebten Erkenntnisse auch für Europa wichtig.

    Journalisten sind als Zuhörer willkommen und wenden sich bitte vorab an Prof. Gotelind Müller-Saini oder Prof. Wolgang Seifert.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Gotelind Müller-Saini
    Institut für Sinologie der Universität Heidelberg, Zentrum für Ostasienwissenschaften
    Akademiestraße 4-8, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 54 7764
    mueller-saini@zo.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Wolfgang Seifert
    Institut für Japanologie der Universität Heidelberg, Zentrum für Ostasienwissenschaften
    Akademiestraße 4-8, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 54 7661
    seifert@zo.uni-heidelberg.de

    Dr. Ellen Peerenboom
    Geschäftsführerin des Internationalen Wissenschaftsforums der Universität Heidelberg
    Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 543690, Fax 165896
    iwh@uni-hd.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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