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21.02.2001 14:46

Keine Stellenstreichungen an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Fortsetzung der Strukturstrategie

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Hochschulkommunikation
Fachhochschule Gelsenkirchen

    Der Expertenrat der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat gestern seinen Abschlussbericht zur Entwicklung der Hochschulen im Lande vorgelegt. Umschichtungen sollen Überkapazitäten ausgleichen.

    Gelsenkirchen/Bocholt/Recklinghausen. Die Fachhochschule Gelsenkirchen und ihre Abteilungen in Bocholt und Recklinghausen bleiben vorerst von Stellenstreichungen ausgenommen, ihre Bemühungen, sich als Dienstleister für Lehre, Forschung und Technologietransfer in der Region zu etablieren, werden gewürdigt. Das sind die positiven Ergebnisse, welche der Expertenrat für die Fachhochschule fest gestellt hat. Unterstützung findet die Fachhochschule auch in ihrer Politik, in allen Studiengängen Praxissemester und Kenntnisse in mindestens einer Fremdsprache verbindlich vorzuschreiben als Voraussetzung für den späteren beruflichen Erfolg der Absolventen.
    Handlungsbedarf sieht der Expertenrat infolge der Unterauslastung in manchen Ingenieurstudiengängen. Dazu zählen vor allem die klassischen Studienangebote Elektrotechnik und Maschinenbau in Gelsenkirchen. Hier empfiehlt der Expertenrat eine Kapazitätskürzung um 30 bis 40 Prozent. Allerdings hatte die Hochschule eine solche Kürzung bereits im letzten Wintersemester selbst beschlossen, um Stellenumschichtungen in Richtung Informatik, Wirtschaftsinformatik und für das neue Studienangebot Journalismus/Technik-Kommunikation möglich zu machen. Die entsprechende Strategie stand daher bereits in dem Strukturplan, den die Hochschule dem Expertenrat als Basis für dessen Beurteilung vorgelegt hatte. Hochschulrektor Prof. Dr. Peter Schulte: "Insofern hat sich die Kommission unseren Plan zu Eigen gemacht und zu einer Empfehlung geadelt."
    Als eher verwirrend denn richtungweisend schätzt Schulte jedoch die Expertenrat-Aussage zum Abteilungsstandort Bocholt ein. Hier machte der Expertenrat eine kritische Lage aus, "sollte sich die Nachfrage nach ingenieurwissenschaftlichen Studienplätzen nicht deutlich erhöhen". Schulte: "Die Abteilung Bocholt wurde für eine Anfängerzahl von rund 300 Studierenden jährlich geplant. Im letzten Wintersemester haben sich 305 Erstsemester eingeschrieben. Von einer Unterauslastung der Abteilung infolge mangelnder Nachfrage kann also nicht die Rede sein." Thematisch liegen die Bocholter Studiengänge im Trend der Zeit: Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik als Kombinations-Studiengänge zweier Fächer, Informations- und Kommunikationstechnik als Vorbereitung auf IT-Arbeitsplätze, Mechatronik als moderne Variante im Ingenieurwesen. Und der Wirtschaftsstudiengang leide auch nicht unter Nachfragemangel, so Schulte.
    Eine andere Form von Unterlast trifft die neuen Studienangeboten wie etwa den Studiengang Mikrotechnik/Medizintechnik. Hier würdigt der Expertenrat jedoch ausdrücklich den Mut, noch wenig bekannte, für Absolventen aber zukunftsversprechende Studiengänge einzuführen und eine anfängliche Durststrecke in der Auslastung in Kauf zu nehmen.
    Der jetzt veröffentlichte Abschlussbericht des Expertenrats der nordrhein-westfälischen Landesregierung ist Teil des so genannten Qualitätspaktes, den Schul- und Hochschulministerin Gabriele Behler Anfang 1999 den NRW-Hochschulen angeboten hat. Der Pakt, so die Ministerin damals, sollte eine grundlegende Reform des nordrhein-westfälischen Hochschulwesens einleiten. Inhaltliche Eckpunkte waren, dass die Hochschulen über einen Zeitraum von zehn Jahren insgesamt rund 2000 ihrer etwa 60.000 Stellen abbauen, wofür die Landesregierung im Gegenzug die Hälfte der eingesparten Personalmittel als Innovationsfonds an die Hochschulen zurück reichen wollte. Rund 100 Millionen Mark jährlich sollen so fließen. Ausnahmslos alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben den Pakt im Juni 1999 unterschrieben. Auf Grund der immer noch andauernden Aufbauarbeit seit der Hochschulgründung im Jahre 1992 ist die Fachhochschule Gelsenkirchen zwar vom Stelleneinzug des Qualitätspakts ausgenommen, hat jedoch gleichzeitig auch keinen Anteil an dem Innovationsfonds.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Peter Schulte, Rektor der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-461, Telefax (0209) 9596-562, E-Mail: rektor @fh-gelsenkirchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mswf.nrw.de/miak/aktuell/top-thema/Expertenrat/Abschlussbericht.html.
    http://www.mswwf.nrw.de/miak/presse/mwfpress_lang.php3?kennung=349


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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