Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke: "In Dank und Anerkennung für die besonderen Verdienste von Prof. zu Putlitz um die Ruprecht-Karls-Universität als Forscher, Hochschullehrer und als Rektor, in dessen Amtszeit das 600-jährige Jubiläum der Ruperto Carola gefeiert wurde" - Auszeichnung weiterhin für die Wahrnehmung des Rektoramtes der Hochschule für Jüdische Studien
Die Universität Heidelberg zeichnete heute Professor Dr. Dr. h.c. mult. Gisbert zu Putlitz mit der Großen Universitätsmedaille aus. Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke nannte bei der Verleihung in der Alten Universität die Gründe für die Ehrung. Sie erfolge "in Dank und Anerkennung für die besonderen Verdienste von Prof. zu Putlitz um die Ruprecht-Karls-Universität als Forscher, Hochschullehrer und als Rektor, in dessen Amtszeit das 600-jährige Jubiläum der Ruperto Carola gefeiert wurde". Ebenso werde Prof. zu Putlitz für die Wahrnehmung des Rektoramtes der Hochschule für Jüdische Studien in den Jahren 1986 bis 1988 geehrt.
Wissenschaftler, Wissenschaftsmanager und Wissenschaftspolitiker - Professor Gisbert Frhr. zu Putlitz hat kaum eine Facette ausgelassen, die mit Wissenschaft zu tun hat. Wenn der Physiker in diesen Tagen seinen 70. Geburtstag feierte, kann er auf eine abwechslungsreiche Laufbahn zurückblicken. Aber Rückblick bedeutet nicht Stillstand: Seit letztem Oktober ist er Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Und rechtzeitig zum Geburtstag würdigte die New York Times vom 9.2.2001 auf der Titelseite die Forschungsergebnisse als möglicherweise bahnbrechend, an deren Zustandekommen Prof. zu Putlitz in einem internationalen Projekt am Brookhaven National Laboratory beteiligt war.
Nachdem die sowjetische Besatzungsarmee das elterliche Gut in der Mark Brandenburg enteignet hatte, war er zunächst Landarbeiter. Zwischen 1951 und 1953 ging er bei den Zündapp-Werken in Nürnberg in die Mechaniker-Lehre. Ende 1953 begann er das Physik-Studium in Heidelberg. Zu Putlitz lehrte ab 1966 Physik an der Universität Heidelberg und an der Yale University in den USA. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Atom- und die Elementarteilchenphysik und Quantenflüssigkeiten.
Von 1978 bis 1983 leitete er als wissenschaftlicher Direktor die Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt, wo damals die ersten superschweren Elemente entdeckt wurden. Gleichzeitig war er von 1981 bis 1983 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen, der heutigen Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Sein Ruf als ideenreicher "Macher" war ausschlaggebend für die Wahl als Rektor der Universität Heidelberg für die folgenden vier Jahre; die wichtigste Aufgabe war die Gestaltung des 600jährigen Jubiläums der Universität. Das einjährige akademische Fest erregte 1986 weit über Heidelberg hinaus die öffentliche Aufmerksamkeit. Von 1986 bis 1988 leitete er zusätzlich als amtierender Rektor die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.
Seit 1986 ist zu Putlitz geschäftsführender Vorsitzender des Vorstandes der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung, die von der Daimler Benz AG anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Automobils als wissenschaftsfördernde Stiftung gegründet wurde.
Die Nachkriegs-Erfahrungen haben zu Putlitz nicht daran gehindert, seit den siebziger Jahren intensive wissenschaftliche Kontakte mit der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten und Polen zu knüpfen. Nach 1980 sind auch Kontakte mit China und seit Mitte der neunziger Jahre mit Vietnam hinzugekommen.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
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