Berlin - Menschen mit ungesundem Lebensstil haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden als Menschen, die nicht rauchen, nur wenig Alkohol trinken, sich regelmäßig bewegen und vitaminreich ernähren. Darauf weist die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft anlässlich einer aktuellen Studie hin. Ein britisches Forscherteam hatte hierfür mehr als 20 000 Einwohner der englischen Grafschaft Norfolk zu ihren Lebensgewohnheiten befragt.
Bei den Studienteilnehmern handelte es sich um eine Stichprobe aus der Bevölkerung. Befragt wurden Männer und Frauen im Alter von 40 bis 79 Jahren, bei denen zuvor noch kein Schlaganfall oder Herzinfarkt aufgetreten war. 599 von ihnen erlitten in den ersten elfeinhalb Jahren nach der Befragung einen Schlaganfall. Bei mehr als jedem Vierten endete dieser tödlich. Allein 259 Schlaganfälle entfielen auf Studienteilnehmer, die einen ausgesprochen ungesunden Lebensstil pflegten. "Alle waren Raucher, bewegten sich zu wenig, aßen selten frisches Obst und Gemüse und tranken meist auch zu viel Alkohol", erklärt Professor Dr. med. Martin Grond, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt am Kreisklinikum Siegen. "Kamen diese vier Negativfaktoren zusammen, betrug das Schlaganfallrisiko 5,8 Prozent."
In der Gruppe der besonders Gesundheitsbewussten erlitten dagegen nur 1,7 Prozent einen Schlaganfall. Sie hatten nicht geraucht und trieben täglich eine Stunde Sport oder waren beruflich viel auf den Beinen. Zudem wiesen sie einen nur moderaten Alkoholkonsum auf und verzehrten fünf Mal täglich Obst oder Gemüse. "Die Studie hat eindeutig belegt: Je gesünder der Lebensstil, desto geringer das Schlaganfallrisiko", so Grond. "Auch wer nur eine, zwei oder drei der vier Lebensregeln beherzigt, kann sein Schlaganfallrisiko senken."
Quelle:
Myint PK, Luben RN, Wareham NJ, Bingham SA, Khaw KT.: Combined effect of health behaviours and risk of first ever stroke in 20 040 men and women over 11 years' follow-up in Norfolk cohort of European Prospective Investigation of Cancer (EPIC Norfolk): prospective population study. BMJ 2009; 338: b349
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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