idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.03.2009 12:19

DGU: 59 TraumaNetzwerke verbessern die Versorgung Schwerverletzter

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Marburg - 59 TraumaNetzwerke (TNW) mit rund 700 Kliniken verbessern die Versorgung Schwerverletzter in Deutschland. Davon können jährlich rund 35 000 schwerverletzten Patienten profitieren. Denn entscheidend für das Überleben und die Lebensqualität des Patienten nach dem Unfall ist die schnelle und präzise Diagnose der Verletzungen sowie deren bestmögliche Behandlung. Um dies zu gewährleisten, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) das weltweit einzigartige Projekt TraumaNetzwerk etabliert. Anlässlich des 1. Jahreskongresses TraumaNetzwerk DGU diskutieren Experten, wie die Qualität sowohl in der Notfallrettung als auch stationär noch weiter verbessert werden kann.

    In Deutschland ereignen sich jährlich rund sieben bis acht Millionen Unfälle. Dabei verletzen sich etwa 580 000 Menschen. Rund 35.000 Patienten müssen durch Notfalloperationen oder intensivmedizinisch behandelt werden. Die Qualität der Schwerverletztenversorgung in Deutschland variiert deutlich. Ursache dafür sind unter anderem geographische Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländer sowie unterschiedliche Behandlungskonzepte und Ausstattungen in den Kliniken, so die Experten. "Wir möchten diese Unterschiede aufheben oder zumindest angleichen, um eine bestmögliche Behandlung nach Unfällen, auch außerhalb von Ballungszentren, zu erreichen", sagt Professor Dr. med. Steffen Ruchholtz, Sprecher des Arbeitskreises Umsetzung Weissbuch / TraumaNetzwerk in der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (AKUT) und Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg. Die teilnehmenden Kliniken werden deshalb bedarfsorientiert in regionale und überregionale Traumanetzwerke eingebunden. Ziel ist es, den Schwerverletzten innerhalb von rund 30 Minuten vom Unfallort in den Behandlungsraum eines geeigneten Krankenhauses zu transportieren.

    Die Teilnehmer des Projektes müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen und sich zertifizieren lassen. Dies übernimmt DIOcert im Auftrag der DGU: Wesentliche Bestandteile des Netzwerkes sind unter anderem eine adäquate Schockraumausstattung, die Definition von Verlegungskriterien für die Frühphase der Schwerverletztenversorgung auf Basis der evidenzbasierten Leitlinien der Fachgesellschaft oder standardisierte Behandlungsabläufe. "Besonders wichtig sind uns darüber hinaus noch gemeinsame Ausbildungsprogramme um die ärztliche Qualifizierung weiter voranzutreiben und die Teilnahme am TraumaRegister (QM) der DGU", so Ruchholtz.

    Ein solches gemeinsames Ausbildungsprogramm ist ATLS®. Die Abkürzung steht für Advanced Trauma Life Support und ist ein weltweites Ausbildungskonzept. Dieses lehrt ein standardisiertes, prioritätenorientiertes Schockraum-Management von Traumapatienten. Über allem steht der Gedanke Sekundärschäden, wie zum Beispiel eine lebenslange Behinderung oder Arbeitsunfähigkeit, zu vermeiden. Zudem gilt es, die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren und eine gleichbleibende Qualität der Versorgung zu sichern. Der Kurs vermittelt hierzu systematisches Wissen, Techniken, Fertigkeiten und Verhalten in Diagnostik und Therapie. Die Kurse richten sich an alle Fachrichtungen, die an der Traumaversorgung im Schockraum beteiligt sind.

    Das TraumaRegister (QM) der DGU dokumentiert und erfasst zunächst auf breiter Basis die derzeitige Versorgungsqualität. Durch Analyse der Ergebnisse können Schwachstellen identifiziert und Leitlinien erarbeitet und umgesetzt werden. Dies ermöglicht die Einführung eines einheitlichen Qualitätsmanagementsystems. Bereits seit 1993 erfasst die DGU auf freiwilliger Basis bundesweit die Behandlungsdaten. Mit der Teilnahme am TraumaNetzwerk ist das TraumaRegister (QM) Pflicht.

    Terminhinweis:
    1. Jahreskongress TraumaNetzwerk DGU
    Samstag, 28. März 2009, 9.15 bis 15.30 Uhr
    Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg,
    Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

    +++++++++++++++++++++++++++++

    Antwortformular

    __Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über die Themen des 1. Jahreskongresses TraumaNetzwerk DGU.

    __Bitte schicken Sie mir keine Informationen über den Kongress.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:

    Kontakt für Rückfragen:

    Silke Jakobi
    Pressestelle
    1. Jahreskongress TraumaNetzwerk DGU
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel. 0711 8931 -163
    Fax. 0711 8931 -167/-566
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgu-traumanetzwerk.de
    http://www.traumaregister.de
    http://www.atls.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).