Die besonders erfolgreiche Arbeit der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Essen hat erneut hochrangige Anerkennung gefunden: Von der Europäischen
Union wurde zugesichert, dass die von Professor Dr. med. Wolfgang Sauerwein, Leitender Oberarzt der Strahlenklinik, weiterentwickelte Neutroneneinfangtherapie zur Behandlung von Gehirntumoren auch in Zukunft gefördert wird. Bei dieser Methode werden Neutronen mit Hilfe einer Borverbindung (des nichtradioaktiven Isotop Bor 10) zum Tumor transportiert, wo sich das Isotop in den Krebszellen ansammelt. Anschließend erfolgt eine Bestrahlung, bei der die Neutronen der Strahlungsquelle mit der Borverbindung reagieren. Das Isotop Bor 10 zerfällt in zwei Teile, und die dabei frei werdende Energie richtet in den Tumorzellen so große Schäden an, dass diese nicht überleben können. Das gesunde Gehirngewebe bleibt unbeschädigt. Studien zur Neutroneneinfangtherapie führen Ärzte der Strahlenklinik derzeit im niederländischen Petten durch. Hier werden Patienten aus verschiedenen europäischen Krankenhäusern von den Essener Wis-senschaftlern am dort stationierten Forschungsreaktor der Europäischen Kommission bestrahlt.
Eine weitere Erfolgsmeldung ist die Bewilligung eines neuen Forschungsprojektes der Strahlenklinik. Erstmals wird unter dem Titel "Enabling Best Practices For Oncology" (BEPRO) ein Projekt am Uniklinikum Essen über das "Information Society Technologies (IST)"-Programm der Europäischen Kommission gefördert. Das von der Universität Joseph Fourier in Grenoble koordinierte Forschungsvor-haben bringt Firmen, die Software entwickeln und vertreiben, mit medizinischen Einrichtungen zusammen. Das neue Forschungsprojekt dient der Schaffung zen-traler Archive mit Patientendaten. Diese erlauben den behandelnden Ärzten in verschiedenen Ländern einen sicheren und schnellen Zugriff auf Bilder und Daten, die im Rahmen einer Behandlung an verschiedenen Krankenhäusern benötigt werden. Die Essener Strahlenklinik ist auf Grund der oben erwähnten Neutroneneinfangtherapie beteiligt. Mit dabei sind auch die französischen Tumorzentren, repräsentiert durch das Institut Gustave Roussy, die holländischen Tumorzentren, vertreten durch das Nederlands Kanker Instituut (NKI), sowie der UK Medical Research Council. Die Strahlenklinik erhofft sich nicht nur eine bessere Infra-struktur für ihre Studien, sondern auch den Erwerb neuer Kenntnisse, die vor Ort in Essen genutzt werden können.
Auch die Ernennung von Professor Dr. med. Wolfgang Sauerwein zum Präsidenten der "International Society for Neutron Capture Therapy" bestätigt die hervorragende Arbeit der Strahlenklinik. Zudem wurde Sauerwein von der Harvard University und dem Massachusetts Institute for Technology eingeladen, anlässlich der Eröffnung der neuen Neutronenbestrahlungseinrichtung am Massachusetts Institute for Technology eine Rede zu halten.
Redaktion: Maren Beuscher, Telefon (02 01) 1 83 - 45 18
Weitere Informationen: Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein, Telefon (02 01) 7 23 - 20 52
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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